Hi Leute!
Hab ma ne Frage: Woher habt Ihr Eure "Alter-Ego-Namen",auch Nick-Names genannt?
Find ich schon interessant,kamen die aus dem Off oder haben die einen verborgenen Sinn?
Also bei "Garftermy" z.B. bin ich mir schon sicher: der heißt wirklich Garf und hat die Vorahnung,bald terminiert zu werden ! Und "Bavarius" bringt mich auch nich in Grübeln.
Um den Anfang zu machen, "Kilian" ist eine fiktive Gestalt,die in den (anspruchsvoll satirischen! )
literarischen Werken des Liedermachers Heinz Rudolf Kunze vorkommt.Und da die Geschehnisse,
die Kilian in diesen diversen Geschichten so erlebt,mich so zur Selbstreflexion anregten...
z.B.: "-fragt das purpurfarbene Mädchen Kilian,als sie ihn kennenlernt :
Was für`n Sternzeichen bist`n Du?
Kilian antwortet: Sündenbock, Aszendent Schweinehund !
Das sind sehr zärtliche und einfühlsame Männer.
Gehen wir zu Dir oder zu mir?"
Damit mußte ich spontan konform gehen.
Auch daß Kilian gerne mal ein Bier verleiht macht ihn sympatisch.
Solange es keinen Ärger mit dem Einhorn gibt...
"Klar glaub ich an Gott,sagt ein Sträfling,das Problem ist nur,daß Gott nicht an mich glaubt."
Und noch eine kleine Kostprobe:
Etwas länger
Für manche Dinge braucht Kilian eben etwas länger.
Zum Beispiel hat er jahrelang geglaubt,
Tausende von Autos hätten alle den gleichen Lackschaden,
bis er bemerkte,daß dieser schwarze Fleck
die Umrisse der Insel Sylt markierte -
die jeweiligen Fahrer also alle den gleichen Dachschaden haben.
Kilian lebt halt in der Provinz,
wo die Fernseher Polka tanzen
und abends die Vorurteile aus den Wiesen dampfen.
Auch den Tod von seinem Freund Max hat er lange nicht verstanden.
Max erlag einem Verkehrsunfall. Nicht etwa Aids,
einfach rechts vor links. Max war Fahrradfahrer,
ein fantischer. Er hatte immer diese rote Kelle
am Gepäckträger, diese trotzige, Platz beanspruchende,
die aus jedem zweiten Wagenlenker einen provozierten
Stier macht.Und er streckte beim Abbiegen grundsätzlich
nie seine Hand heraus. Max fand es uncool,anzuzeigen,
wohin man will. Man deckt seine Karten nicht vorzeitig auf,
man hält sich alle Möglichkeiten offen,solange es eben geht.
Und jetzt geht für Max eben gar nichts mehr. Bingo.
Schicksal,Kismet, Konto überzogen.
Maxens Vater war einer von diesen sabbernden,
fusselbärtigen 68ern, die jeden Sommer voller Neid
die Einladungen in die Ferienhäuser ihrer glattrasierten
Ex-Genossen auschlagen und abends vor den Tagesthemen einicken.
Das da ein Zusammenhang war,wurde Kilian auch erst
im Schneckentempo deutlich.
Gestern hat er Besuch von einer Fee gehabt.
die seine drei Wünsche hören wollte.
Eigentlich hatte er keine.
Dann überlgte er,ob ihm an der Wiedergeburt von
Jimi Hendrix,einem Revival der Parkamode und einem
privaten Softeisautomaten gelegen wäre.
Aber schliesslich hat er sich doch einundzwanzig Millionen Mark,
die sexuelle Potenz eines Büffels und das ewige Leben gewünscht.
Alles klar,sagte die Fee.
Für manche Dinge braucht Kilian eben etwas länger.
Aber dann.
In diesem Sinne !
Gruß Kilian