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In Zeiten von Fast-Food Ein Brüller

Micky / 4 Antworten / Flachansicht Nickles

Autofahren macht Spaß. Essen macht Spaß. Am meisten Spaß
macht Essen im Auto.
Deswegen besitze ich diese erhöhte Affinität zu Drive-in-Schaltern,
speziell in meinem Lieblings-Fast-Food-Restaurant.

Das Vergnügen an der Self-Service-Version des Essens auf Rädern
 wird allerdings erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage
gemindert.
Ich bin der Überzeugung, daß sie ihren Namen deshalb bekommen
hat, weil sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist.

"Hiere Bechelun hippe," knarzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen -
der übrigens ein lebender Beweis für die Haltbarkeit von Vorkriegsware
ist. Investment wäre hier angebracht. Als erfahrener Drive-In`er weiß ich
allerdings, dass der Herr am anderen Ende des Dosentelefons sich
gerade nach meiner Bestellung erkundigt hat.
Ich eröffne das Spiel klassisch mit einer Gegenfrage: "Haben Sie etwas
vom Huhn?"

Aus der Gegensprechanlage tönt ein schwer verständliches Wort, dass
 allerdings eindeutig mit "...icken" endet. Deshalb antworte ich: "Gute
Idee, junger Freund, aber zunächst möchte ich etwas essen."

Etwas lauter tönt es zurück: "TSCHIKKEN !"
"Ach so, Sie meinen Chicken. Nö, lieber doch nicht.
Haben Sie vielleicht Presskuh mit Tomatentunke in Röstbrötchen?"
 "Hamburger?", fragt mein unsichtbarer Gegenüber zurück.
Wahrheitsgemäß erwidere ich: "Nein, ich bin Einheimischer.
 Aber wieso ist das so wichtig für meine Bestellung ?"
 "WOLLEN SIE EINEN HAM-BUR-GER?"

 "Jetzt beruhigen Sie sich mal. Ja ich nehme einen."
 "Schieß?"
 "Stimmt, hatte ich nach der letzten Mahlzeit hier.
 Mittlerweile ist meine Darmflora allerdings wieder wohlauf, so dass
ich  denke, ich kann es erneut riskieren."

"OB SIE KÄÄSE ZUM HAMBURGER MÖCHTEN!?"
"Netter Vorschlag. Ja, ich glaube ich nehme einen mittelalten
Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht
angeröstet."

Ob die nächste verknarzte Meldung aus dem Lautsprecher nun "Aber
sicher doch" oder "Du *PIEP* " lautet, kann ich nicht exakt heraus hören.
Deutlich verstehe ich hingegen: "was dazu?".
"Doch ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen frittierten
Kartoffelstäbchen."
"Also Pommes?" "Von mir aus auch die."
"Groß, mittel, klein?"
 "Gemischt. Und zwar genau zu einem Drittel große, mittlere und
kleine.."
"WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN??!!"
 Diese, wiederum sehr laut formulierte Frage verstehe ich klar und
deutlich.
Sie verlangt eine ehrliche Antwort: "Falls das Bedingung ist, hier
etwas  zu essen zu kriegen: Ja. Also, machen wir weiter?"

 "Gut, gut. Etwas zu den Pommes?"
"Ein schönes Entrecote, blutig, und ein Glas 1997er Chianti."
"ICH KOMM` DIR GLEICH RAUS UND GEB` DIR BLUTIG!!!"
"Machen Sie das, aber verschlabbern Sie den Chianti dabei nicht."
 "SCHLUSS JETZT! Schalter zwei! Dreieurofünfundvierzig."

Schon vorbei. Gerade wo es anfängt, lustig zu werden. Aber ich habe
 noch ein Ass im Ärmel. Ich zahle mit einem 500-Euro-Schein:
"Tut mir leid, aber ich hab`s nicht größer."

*PIEP* freundlich werde ich ausgekontert: "Kein Problem," und mit
 kaltem Blick ausbezahlt, klappert mein Wechselgeld auf dem Stahltresen.
Doch nicht mit mir! Ich will den totalen Triumph:
"Kann ich ne Quittung haben? Ist ein Geschäftsessen."

...einer, der die Tür leise zumacht.
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Micky Nachtrag zu: „In Zeiten von Fast-Food Ein Brüller“
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Ich habe das Ding nun schon 10 mal gelesen, aber ich schuette mich jedesmal aus vor lachen....

Allein die Vorstellung.....gröööhl

...einer, der die Tür leise zumacht.
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