jo, hast ja recht..
ich will ja auch keinen intel-amd krieg ausbrechnen lassen :-)
geibt ja auch noch verschiedene andere faktoren die für oder gegen amd sprechen.
leider erweckt amd in letzter zeit immer wieder den eindruck einer wald-und-wiesen-chipschmiede.
da mal einen sehr interessanten artikel in der c\'t gelesen.
ich lese mal vor:
Zu billig?
Der Athlon XP ist vom Preis/ Leistungsverhältnis her dem Pentium 4 weit voraus. Doch auch in der Pannenstatistik der c\'t-Hotline führt der Athlon überdeutlich. Das liegt ganz überwiegend an seiner Beliebtheit bei PC-Hobbybastlern, die oft auf zu extreme Kostenersparnis aus sind. Auch der beste Prozessor fühlt sich mit unterdimensioniertem Kühlkörper und im Umfeld von Billigst-Netzteilen und No-Name-RAMsch nicht wohl.
An einigen der Athlon-Wehwehchen hat AMD aber zumindest teilweise selbst Schuld. Anders als Intel scheut AMD die Festlegung strenger Spezifikationen, etwa für Netzteile, Kühler oder Speichermodule. Man will offenbar die Industriepartner nicht verprellen, auf deren Unterstützung man für den Markterfolg der Athlons angewiesen ist. Dieser eher kooperative Ansatz führt aber manchmal zu Pannen.
AMD setzte etwa beim Double-Data-Rate-SDRAM-Standard auf die Vorgaben des Normungsgremiums JEDEC und erarbeitete die weitere Markteinführung im Rahmen des ‘Team DDR’. Diesen Branchenverein sehen seine anderen Mitglieder aber zuvörderst als Vermarktungsinstrument - bei den Standards für die neuen Speichertypen PC1600 und PC2100 fasste man die technischen Anforderungen so weit, dass wirklich alle Spieler im Team DDR mithalten konnten. Das führt dann dazu, dass auch fast ein Jahr nach der feierlichen Demonstration des ersten DDR-SDRAM-Chipsatzes AMD760 immer noch Kompatibilitätsprobleme zwischen Speichermodulen und einigen Chipsätzen auftreten.
Intel nutzt seine Marktmacht dagegen konsequent auch bei technischen Details: Wie beim PC100-Standard verlässt man sich nicht auf die JEDEC. Für kommende Pentium-4- und Xeon-Chipsätze mit DDR-SDRAM-Support hat Intel ebenfalls eigene Zusatzspezifikationen herausgegeben, die unter anderem PC2100-DIMMs mit schnellem 2,0-2-2-Timing beschreiben.
Auch bei den Chipsätzen verzichtet AMD auf die technische Führungsposition. Mit dem AMD-750, dem AMD-760 und dessen MP-Version hat AMD gerade einmal ‘zweieinhalb’ eigene Athlon-Chipsätze vorgestellt. Doch diese sind nicht besonders flexibel einsetzbar und finden sich deshalb nur auf wenigen Mainboards. AMD überlässt das Feld lieber Partnern wie VIA, SiS oder ALi - was zwar die eigenen Entwickler entlastet, aber auch unkontrollierbare Nebenwirkungen nach sich ziehen kann. Die Probleme mit der 686B-Southbridge des VIA-Chipsatzes Apollo KT133A haben viele Kunden verunsichert. Die mangelhafte und zunächst ausweichende Informationspolitik der Taiwaner war ein miserables Krisenmanagement. Auch eine Charge der KT133A-Northbridge hatte kleine Fehler, ohne dass es zu einer klaren Rückrufaktion kam.
Überhaupt scheint die rasche Abfolge von Athlon-Chipsätzen manche Mainboard-Entwickler zu überfordern. Wer Platinen mit jedem der in den letzten zwei Jahren vorgestellten Athlon-Chipsätze anbieten wollte, musste im Mittel alle zwei Monate ein neues Produkt entwerfen. Intel zeigt, wie es besser geht: Die i8xx-Chipsatzfamilie ist seit Anfang 1999 im Rennen. Zwar gab es auch hier Änderungen, doch die Entwickler sind prinzipiell mit dem Produkt vertraut - beispielsweise mit der PCI-Anbindung per ICH.
Manches Detail der Athlons hat AMD offenbar aus Kostengründen ein wenig zu sparsam gestaltet. Das gilt etwa für die erst mit dem Palomino eingeführte Temperatur-Messdiode oder den immer noch fehlenden Überhitzungsschutz. Das ist für Systemverwalter, die hunderte Prozessoren betreuen, kein beruhigender Gedanke.
Nachlässig geht AMD auch seit dem Erscheinen des Athlon mit Stabilitätsproblemen durch zu schwache Netzteile um. Die AMD-Webseite offeriert lediglich eine Liste mit zertifizierten Netzteilen für die bis zu 76 Watt schluckenden Thunderbirds. Intel spezifizierte für den ähnlich leistungshungrigen Pentium 4 eigens den ATX12V-Standard: Ein separates Kabel transportiert die Energie der verstärkten 12-Volt-Schiene solcher PC-Netzteile direkt zum Spannungsregler für die CPU.
Schlechte Noten verdient sich AMD auch bei der Produkt-Dokumentation. Zwar finden sich - immerhin schon besser als bei VIA - vollständige Datenblätter für alle Produkte auf dem öffentlichen Webserver. Doch damit lässt sich AMD gerne Zeit: Beim Chipsatz AMD-760 verging über ein Vierteljahr zwischen der Präsentation und der Veröffentlichung der Datenblätter. Auch die Revisionskontrolle und die Verfolgung von Änderungen ist manchmal mangelhaft. Im Verlauf der Ausgaben A bis H des Datenblattes zum Athlon Model 4 (Thunderbird) änderte man mindestens dreimal Details der Taktsynchronisation des Front-Side-Bus - ohne diese Änderungen transparent zu machen. Da entsteht leicht der Eindruck, dass man Probleme eher vertuscht als löst.
Sogar bei bekannten CPU-Bugs wiegelt AMD eher ab, statt Rückrufaktionen zu starten. Zuletzt wurde bekannt, dass einige wenige Athlons und Durons bei der Dekomprimierung von JPEG-Bilddateien fehlerhaft rechnen. Das hatte AMD aber nie veröffentlicht - trotz öffentlich zugänglicher ‘Revision Guides’, in denen man die wie bei Intel euphemistisch ‘Errata’ genannten CPU-Fehler nachlesen kann. Auch Bugs im Connect-/Disconnect-Protokoll, die dazu führen, dass nur wenige Athlon-Boards einen nutzbringenden Stromsparmodus des Hauptprozessors aktivieren, hält AMD offenbar für wenig kritisch [5]. Die gibt man zwar zu, korrigiert sie aber nicht.
In diesen Bereichen muss AMD dringend nachbessern. Intel setzt auch hier die Standards. Klare Informationen und entschlossenes Handeln, wie bei der Rückrufaktion des Chipsatzes i820 wegen des ‘MTH-Bugs’, kosten zwar Geld, lassen sich aber auch als Marketing-Argument nutzen. So zeigt man Großkunden, dass man es ernst meint mit der Produktverantwortung. Verschämtes Verschweigen eigener Fehler zerstört dagegen das Vertrauen der Anwender.
Quo vadis, AMD?
Der Blick in die Zukunft des Intel-Herausforderers fällt schwer. Ganz ohne Zweifel ist der Athlon XP ein gelungener Prozessor mit hervorragendem Preis/Leistungsverhältnis und in manchen Benchmarks dem heutigen Pentium 4 sogar überlegen. Doch dieser kommt dank hoher Frequenzen immer mehr in Fahrt. Und wenn PC-Hersteller den Intel-Renner über den i845-Chipsatz mit billigem PC133-SDRAM verkoppeln, sind preislich attraktive Komplettrechner machbar. Solche ‘kastrierten’ Pentium-4-Systeme sind zwar in vielen Disziplinen dem Athlon XP unterlegen, doch das kann kaum ein Endkunde beurteilen: Schon einem mittelmäßig begabten Verkäufer dürfte das schlichte Argument ‘Zwei Gigahertz’ als Absatzhilfe ausreichen.
Es ist fraglich, ob die Kunden das neue P-Rating akzeptieren. Außerdem dürfte die in 0,13-µm-Prozesstechnik hergestellte Pentium-4-Version ‘Northwood’ AMD Sorgen bereiten. Dieser bis zum Weihnachtsgeschäft wahrscheinlich schon mit 2,4 GHz lieferbare Prozessor könnte auch dank seines vergrößerten L2-Cache endlich das halten, was Intel von Beginn an vom Pentium 4 versprach: Leistung satt. Zu allem Übel für AMD wird die neue Fertigungstechnik den Turbo-Pentium-4 für Intel auch noch billiger machen und im kommenden Jahr wohl für mehr als 3 GHz gut sein.
AMD kämpft also zurzeit die Treppe hinauf. Der ewige Zweite aus Kalifornien ist nicht nur der Preis-Willkür des Marktführers ausgeliefert, sondern müsste eigentlich noch viel mehr Geld in die Verbesserung des Prozessor-Umfelds stecken. So fehlen Zeichen setzende Chipsätze für den Athlon ebenso wie klare Standards für Hauptspeicher und Stromversorgung oder endlich auch optimierende Compiler für den Athlon, die dessen ganzes Potenzial ausschöpfen. Gleichzeitig wünschen sich die Endkunden mehr Transparenz und Support - in den letzten Monaten hat es zu viele Pannen gegeben. Das hat die Branche noch toleriert, als man AMD einen David-Bonus im Kampf gegen den übermächtigen Goliath einräumte. Einem zweiten Marktführer mit jährlich über 30 Millionen verkauften Prozessoren sieht man solche Fehler nicht mehr nach; den dringend nötigen Durchbruch bei den Großkunden schieben die bekannt gewordenen Probleme immer weiter in die Ferne
Taktverwirrung
Dieses Performance-Rating, kurz ‘P-Rating’ oder PR sorgte schon vor der Einführung der neuen Athlons für heiße Diskussionen, weckt es doch schlechte Erinnerungen. Schon vor rund vier Jahren bezeichneten unter anderen AMD und Cyrix ihre Pentium-Konkurrenten K5, 6x86 und MII mit PR-Werten statt mit der tatsächlichen internen Taktfrequenz. Damals war dieser Marketing-Trick wenig erfolgreich. Das P-Rating empfanden viele Kunden als willkürlich - in einigen Anwendungen blieben besonders die Cyrix-Chips sehr deutlich hinter dem Pentium-Typen zurück, dem sie angeblich ebenbürtig sein sollten.
AMD gibt sich deshalb viel Mühe, das neue Performance-Rating zu erklären und mit Messdaten zu untermauern. Eine ganze Fülle von Benchmarks - einige davon finden Sie auf den folgenden Seiten - soll beweisen, dass das P-Rating der neuen XP-Athlons angemessen ist.
Außerdem weist AMD darauf hin, dass der Pentium 4 im Vergleich zu seinem Vorgänger weniger Leistung pro Taktschritt erziele. Die wirklich nutzbare CPU-Performance ergebe sich aber aus dem Produkt von Taktrate und den verarbeiteten Instruktionen pro Taktschritt (Instructions per Cycle, IPC). Während in der Vergangenheit die IPC immer von einer CPU-Generation zur nächsten gewachsen sei, leiste Intels Pentium 4 rund 20 Prozent weniger IPC als seine Vorgänger.
Das leugnet Intel auch gar nicht. Ganz bewusst habe man den neuen ‘NetBurst’-Kern des Pentium 4 auf hohe Taktfrequenzen ausgelegt. Dabei sei es - je nach Anwendung - tatsächlich zu negativen Auswirkungen auf die Befehle-pro-Takt-Effizienz gekommen.
Sowohl Intel als auch AMD stecken also gleichermaßen in dem Dilemma, dass die Taktfrequenz alleine keinen Leistungsvergleich von Prozessoren mehr zulässt. Intel hat dabei allerdings die besseren Karten: Als Verkaufsargument ziehen Gigahertz-Werte einfach besser als langatmige Erläuterungen. Außerdem kann das P-Rating böse zurückschlagen. Denn natürlich gibt es Benchmarks und Anwendungen wie die anerkannte SPEC_fp2000 oder den Windows Media Encoder, bei dem der Pentium 4 dem Athlon XP haushoch überlegen ist. Intel kann das leicht als Marketing-Waffe einsetzen.
Letztlich ist das Performance-Rating natürlich auch ein Eingeständnis von AMD, bei den aktuellen Pentium-4-Frequenzen nicht mithalten zu können. Es ist schon bemerkenswert, dass AMD keinen Athlon XP 2000+ mit 1,66 GHz Taktfrequenz herausbringt.
Die Leistungsmessungen auf den folgenden Seiten zeigen aber, dass AMDs neues P-Rating als Vergleichsmaß zum Pentium 4 im Großen und Ganzen recht angemessen ist, sofern man nicht ständig mit Videosoftware arbeitet oder sich seine Programme selbst schreibt und optimal kompiliert. Wer hauptsächlich Linux oder ältere Windows-Programme einsetzt, ist mit dem AMD Athlon XP sogar deutlich besser bedient als mit einem Intel-Prozessor. Ganz besonders glänzt der Athlon XP, wenn man außer seiner Leistung auch den Preis berücksichtigt: Das AMD-Flaggschiff bietet viel mehr Rechenleistung fürs Geld als Intels Pentium 4.
Beim AMD-Intel-Vergleich vor einer Kaufentscheidung für einen bestimmten PC sind aber alle Ausstattungsdetails zu berücksichtigen. Unsere Benchmarks zeigen: Chipsatz, Speichertyp und -einstellung, Grafikkarte und Betriebssystem können im Einzelfall den vermeintlich schnelleren Prozessor deutlich bremsen.
Den rundum besten x86-Prozessor gibt es also nicht. Nur in Bezug auf eine konkrete Aufgabenstellung und bei einer ganz bestimmten Anwendungssoftware lassen sich eindeutige Empfehlungen für den AMD Athlon XP oder Intels Pentium 4 geben. Es wäre deshalb für PC-Käufer sehr hilfreich, wenn sich die Software-Hersteller genauer zu den Prozessor-Vorlieben ihrer Produkte äußern würden. Doch damit ist nicht zu rechnen - ganz im Gegenteil: Jeder tut so, als liefen seine Anwendungen auf AMD- wie Intel-Hardware gleich gut.
Gewusst wie!
Unter der Haube des Athlon XP steckt der schon im Mai mit dem Mobile Athlon 4 eingeführte ‘Palomino’-Kern [1], der anschließend auch schon im Dual-Prozessor-tauglichen Athlon MP [2] und - unter dem Namen ‘Morgan’ mit verkleinertem L2-Cache - bei den Durons ab 1 GHz Taktfrequenz zum Einsatz kam [3].
Die Vorteile des neuen Pferdchens aus dem AMD-Stall sind daher schon bekannt: Im Vergleich zum älteren ‘Thunderbird’-Athlon sprintet der Palomino bei gleicher Taktfrequenz bis zu 20 Prozent schneller und verwandelt dabei gleichzeitig rund 20 Prozent weniger elektrische Energie in Abwärme. Zwar ist die Bezeichnung ‘QuantiSpeed’ nur ein Marketing-Begriff für die Palomino-Verbesserungen, die erweiterte Translation-Look-aside-Buffers (TLB) und ein Hardware-Data-Prefetching sowie vor allem eine SSE-Befehlseinheit umfassen. Doch auf die mit QuantiSpeed erzielten Ergebnisse kann AMD zu recht stolz sein. Gerade diese Verbesserungen zeigen, dass AMD mit dem Athlon-Kern tatsächlich ein großer Wurf gelungen ist. Intels Pentium III war er zum Zeitpunkt seiner Markteinführung weit voraus, noch heute hält er mit Intels erster Prozessor-Garde gut mit.
Den Einbau einer SSE-Einheit in den Athlon XP muss man wohl als Eingeständnis eines Scheiterns betrachten: AMD ist es nicht gelungen, 3DNow! als eigenen Multimedia-Befehlssatz zu etablieren. Die Entwicklung wird hier wohl nicht mehr weitergehen. Für die Endkunden könnte sich SSE im Athlon XP eines Tages positiv niederschlagen, wenn die Programmierer angesichts der weiten Verbreitung dieser schnelleren CPU-Befehle diese endlich auf breiter Front nutzen. Dabei sind wohl noch einige Klippen zu umschiffen: Wie die Video-Benchmarks zeigen, nutzt der Windows Media Encoder die SSE-Befehle des Palomino auch unter Windows XP noch nicht richtig.
Wegen der Reduktion der elektrischen Leistungsaufnahme ist der schnellste neue Athlon XP 1800+ genügsamer als der alte 1,33-GHz-Thunderbird. Da auch die Palominos im Sockel-A-Gehäuse kommen, lassen sich viele ältere Mainboards damit aufrüsten. Details dazu erklärt der Artikel in c\'t 21/2001 ab Seite 230.
Der Athlon XP verträgt Temperaturen seines Dies von bis zu 90 °C. Neu ist die ‘Thermal Diode’, mit der sich diese Temperatur endlich genau messen lässt, sofern das verwendete Mainboard eine entsprechende Auswerteschaltung mitbringt. Auf eine interne Schutzschaltung, die bei einer Überhitzung selbsttätig eine Zerstörung des Dies und somit auch Folgeschäden am Mainboard verhindern könnte, hat AMD leider verzichtet.
Eingebaute Prozessoren lassen sich anhand der CPU-ID unterscheiden: Der Thunderbird-Kern meldet sich je nach Stepping mit ‘642’ oder ‘644’, der Palomino mit ‘662’. Die mittlere Ziffer bezeichnet das Athlon-‘Modell’: ‘4’ steht für den Thunderbird, ‘6’ für den Palomino, eine ‘3’ kennzeichnet den Spitfire-Kern bei Durons und eine ‘7’ den neuen Morgan-Kern. Auf der AMD-Webseite findet sich ein Windows-Tool zum Auslesen dieser Daten [4].
Mehrkampf
Der Wettkampf zwischen AMD und Intel findet in mehreren Disziplinen statt. Nicht nur die technische Leistung der Produkte entscheidet darüber, wer die Nase vorne hat. Marketing und Support sind mindestens genauso wichtig im Spiel um Marktanteile und damit um den Profit.
Im zweiten Quartal 2001 sollen nach einer Studie der GfK in 48 Prozent aller an deutsche Privatleute verkauften PCs AMD-Prozessoren eingebaut gewesen sein. So beeindruckend dieser Markterfolg ist: Privatkunden entscheiden beim Einkauf hauptsächlich nach dem Preis. Daher lässt sich hier nicht so viel verdienen wie im wichtigen Corporate-Markt, der über die Hälfte aller verkauften Desktop-PCs, über 75 Prozent aller Mobilrechner und vor allem auch die teuren Server und Workstations umfasst.
Zwar ist AMD nach Dataquest-Angaben hier mit über 20 Prozent US-Marktanteil erstaunlich erfolgreich, doch vor allem Kleinfirmen, Schulen und öffentliche Einrichtungen setzen auf Athlons und Durons - weil sie eben billiger sind. In Großfirmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern finden sich kaum AMD-Prozessoren.
Diese Kundenstruktur macht AMD zu schaffen. Von den ohnehin in Zeiten schrumpfender Märkte nicht gerade üppigen Einnahmen bleibt zu wenig übrig. Zum Vergleich: Von jedem Dollar Umsatz bleiben bei Intel 13,5 Cent in der Kasse - fast achtmal mehr als bei AMD. Ende September musste AMD sogar die Schließung zweier älterer Fertigungslinien und damit die Entlassung von 2300 Mitarbeitern - rund 15 Prozent aller Beschäftigten - bis Mitte 2002 ankündigen.
Sture Großfirmen
Die bisherige Marktdurchdringung reicht also für AMD nicht. Das Unternehmen ist vor allem bei schrumpfendem Markt Intels Preisdiktat völlig ausgeliefert. Die jüngste Preisoffensive des Chipgiganten rückt das selbst gesteckte AMD-Ziel von 30 Prozent Marktanteil bis zum Jahresende 2001 in weite Ferne. Hartnäckig kämpft AMD aber darum, endlich die Firmenschreibtische zu erobern und ein Standbein in lukrativeren Marktsegmenten wie Server und Workstations zu bekommen.
Doch weltweit operierende Unternehmen achten beim Einkauf von Computern mehr auf langfristige Qualitäten als auf den Anschaffungspreis oder den aktuellen Stand beim Leistungsvergleich. Hier kommt es etwa darauf an, dass sich auch in zwei Jahren noch nachträglich beschaffte Desktop-PCs mit demselben Festplatten-Image installieren und mit denselben Treibern in Betrieb nehmen lassen. Traditionell im Corporate-Markt aktive PC-Anbieter wie Compaq, Fujitsu-Siemens, Hewlett-Packard oder IBM führen mobile und stationäre x86-Rechner, die bis zu fünf Jahre lang in nur wenig veränderter Ausführung erhältlich sind. In diesem Bereich sind Intel-Prozessoren und -Chipsätze absolut führend.
Immerhin arbeitet hier die Zeit für AMD: Seit letztem Jahr bieten einige Anbieter auch Corporate-Desktops mit Athlon-CPU an. Die Erfahrung mit diesen Rechnern könnte auch skeptische IT-Entscheider in einigen Jahren überzeugen. Allerdings nahm IBM kürzlich die wenigen in den USA auch mit AMD-CPU angebotenen NetVista-PCs aus dem Programm. Offiziell begründete man diesen Schritt mit einer Sortimentsbereinigung; immerhin verblieben diese Rechner zunächst in Kanada und Asien im Angebot.
Noch viel schwieriger sieht es für AMD im Server-Bereich aus. Seit Juni gibt es mit dem Athlon MP und dem Chipsatz AMD-760MP endlich eine Lösung für Dual-Prozessor-Systeme. Zurzeit sind aber lediglich zwei Dual-Sockel-A-Mainboards der Firma Tyan auf dem Markt. Dennoch bietet eine ganze Reihe kleinerer Firmen 19-Zoll-Rackserver und Workstations mit zwei der mit 1 oder 1,2 GHz Taktfrequenz laufenden MP-Athlons an. Vor allem unter Linux glänzen diese Rechner mit hoher Leistung und empfehlen sich für Cluster und ‘Number-Cruncher’. Der AMD-760MP-Chipsatz enthält einige technische Spezialitäten, die zuvor nur auf Mainboards für zwei Alpha-Prozessoren zu finden waren. Bekanntlich hat AMD ja auch das mit einem Double-Data-Rate-Verfahren arbeitende Front-Side-Bus-Interface der Athlons von den Alpha-Chipentwicklern API Networks übernommen. Die schnelle HyperTransport-Technik für kommende Server entwickelten die beiden Prozessorfirmen gemeinsam.
Doch die wirklich großen Konzerne wie IBM oder HP lassen den Athlon MP bisher links liegen. Intel wird AMD keinen Fußbreit des wichtigen Servermarktes widerstandslos überlassen. Die 1,26 GHz schnellen ‘Tualatin’-Versionen des Pentium III, die Intel in einem 0,13-µm-Prozess und mit 512 KByte L2-Cache fertigt, bieten mit dem Athlon MP vergleichbare Rechenpower bei deutlich geringerer Leistungsaufnahme. Das ist ein Argument, das besonders in Server-Racks zählt, in denen je nach Ausbaustufe über 80 Prozessoren werkeln.
Für Server mit vier und mehr Prozessoren hat AMD bisher nichts zu bieten - es fehlt schlichtweg ein passender Chipsatz. Überdies hat Intel mit dem Kauf der kompletten Alpha-Technik samt Entwicklerteams und Lizenzen von Compaq AMD eine wichtige Entwicklungsader gekappt. Als potenzielle Kooperationspartner aus dem Alpha-Lager bleiben jetzt nur noch Samsung und API Networks übrig.
Der Workstation-Markt ist in diesem Spiel ein kleiner Fisch. Nur etwa 1,2 Millionen Workstations setzen die Computerbauer in diesem Jahr ab. Diese Zahl enthält auch Geräte mit Alpha-Prozessoren, den Ultra-SPARC-III-Chips von Sun, dem PA RISC von HP oder dem PowerPC von IBM. Zwar ist der Anteil an x86-Workstations mit 68 Prozent absolut am größten, doch setzt Intel hier mit dem Xeon Zeichen. Dieser Chip liegt im SPEC-Gleitkomma-Benchmark dank hoher Taktfrequenzen von bis zu 2 GHz und dem schnellen Rambus-Speicher ganz vorne. Überdies verschleudert Intel die Prozessoren für nur etwa 50 US-Dollar mehr als einen gleich getakteten Pentium 4 - selbst wenn AMD bei den Workstations erfolgreich sein sollte, wäre kaum Geld damit zu verdienen.
Daran dürften auch AMDs angekündigte 64-Bit-Boliden mit den Codenamen Claw- und Sledgehammer wenig ändern. Zwar hat AMD erkannt, dass angesichts kaum vorhandener 64-Bit-Software die 32-Bit-Leistung dieser Chips entscheidend sein wird und außerdem die Achillesferse des Intel Itanium trifft. Doch auch hier hat Intel trotz aller Verzögerungen bei der Einführung des Itanium die Nase vorn: Dessen Nachfolger McKinley wirft schon seine Schatten voraus.
Es sieht also so aus, als bliebe AMD zumindest in näherer Zukunft auf den Markt der Lowcost- und Mainstream-PCs abonniert. Das bedeutet, dass die Verdienstspannen knapp bleiben. Dabei braucht AMD gerade jetzt finanzielle Reserven, um im Preiskampf bestehen zu können. Mit dem bisherigen Athlon mit Thunderbird-Kern hatte AMD im Vergleich zum Pentium III über mehr als ein Jahr einen echten Trumpf in der Hand. Besonderes Pech hatte AMD damit, dass diese Phase ausgerechnet in die seit 20 Jahren erste Absatzkrise des PC-Marktes fiel.
es ist manchmal wirklich zum arschhaareausraufen mit den amd\'s.
dabei geht es doch auch anders, sei es nur ein eine metallplatte zum schutz oder eine richtige thermaldiode.
arschhaarige grüße aus dem sonnigen münchen
investor
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och man is dochnur spass