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News: Internetanschluss und Tarife

Aufstieg und Fall von AOL

Olaf19 / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

Eine Minute zu röchelnd-fiepsender, unfreiwilliger "Warteschleifenmusik" aus dem internen Brüllwürfel des 56k-Modems ausharren, proprietäres Ökosystem mit Einwahlsoftware, Browser & Webmailer auf wild durch die Gegend verstreuten AOL-Promo-CDs, "Sie haben Post"-Ansage und "Bin ich schon drin"-Boris ("eigentlich bin ich ja gar kein Tekkie!") auf deutschen Fernsehschirmen – ja, AOL war schon ein Fall für sich in den späten 90ern.

Ein dicker Pluspunkt aus damaliger Sicht war, dass man "virtuell" Faxe empfangen und versenden konnte, also faxen ohne Faxgerät. Das war durchaus praktisch.

Nun nimmt die Herrlichkeit dieses mehr oder weniger legendären Internet-Anbieters ein ganz prosaisches Ende: Nachdem die Einwahlverbindungen nutzende Kundschaft von 2,1 Millionen im Jahr 2015 auf nur noch ein paar Tausend geschrumpft war, entschloss sich AOL schweren – oder vielleicht auch leichten – Herzens, seinen Einwahldienst einzustellen.

Quelle: www.n-tv.de

Olaf19 meint: Etwas über zwei Jahre war ich bei AOL, von Februar 1998 bis Herbst 2000. Nach kurzem Intermezzo bei freenet, aus heutiger Sicht auch nicht das Gelbe vom Ei, bin ich schließlich mit DSL 800 / 1200 / 1500 / 2000 bei HanseNet (ja, es ging immer schneller, bei gleichbleibendem Preis!) glücklich geworden. Erst als dieser Anbieter von Telecom Italia gekauft, in Alice umbenannt und immer weiter verhökert worden war, begann der Niedergang. Inzwischen bin ich rund 12,5 Jahre zufrieden mit WillyTel.

Was ich anfangs bei AOL toll fand, war die o.g. Faxfunktion. Um so verärgerter war ich, als dieses Feature ca. Anfang 2000 ohne Vorankündigung eingestellt wurde. Einfach so. Nachdem mir dann auch noch ein Kundendienstler dämliche Antworten dazu gegeben hatte, habe ich gekündigt.

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Die Welt ist ein Jammertal ohne Musik. Doch zum Glueck gab es Bach, Beethoven, Haendel und Goethe (Helge Schneider)
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Olaf19 mawe2 „Das sehe ich genau so. Und nicht zu vergessen: Man musste in der Anfangszeit für den Internetzugang zwei Gebühren ...“
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Diesen Punkt hatte ich gerade überhaupt nicht auf dem Radar:

Einwahlpunkte der großen Provider gab es nur in wenigen (größeren) Städten. Die Mehrheit der Deutschen hatte viele Jahre keinen solchen Einwahlpunkt im eigenen Ortsnetz und musste dann immer die Gebühr für ein Ferngespräch (ja, sowas gab es mal) zahlen

Da war ich als Hamburger echt privilegiert. In meiner Kindheit kostete ein Ortsgespräch 23 Pf. pauschal, egal wie lange – wenn man wollte, konnte man für eine Einheit den ganzen Tag mit Menschen aus dem gleichen Ortsnetz telefonieren. Das wurde ca. 1980 mit Recht geändert, danach gab es einen Zeittakt, nach dessen Ablauf die nächsten 23 Pf. fällig wurden.

Die Provider-Zugangsgebühr zu AOL war der deutlich dickere Fisch, AFAIR so etwa 1 DM die Stunde. Einmal habe ich eine mehrstündige Fahrradtour gemacht und vergessen, vorher die Internetverbindung zu trennen. Da musste ich ordentlich ablatzen.

So weit ich weiß, entstehen dem Internetprovider die Kosten in erster Linie durch Volumen, insofern sind Zeittarife immer ein bisschen ungerecht und mittlerweile auch nicht mehr üblich.

Ja, an Compuserve erinnere ich mich auch noch. War ein bisschen teurer als AOL, hatte aber einige Vorzüge. Wer etwas "auf sich hielt" ;) hatte Compuserve, oder später auch Telekom.

CU
Olaf

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