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RAM Fehler und mehr Glück als Können.

daedalus1 / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Wiederholte Dateisystemfehler auf einer NVME SSD sind ein ziemlicher Horror. Sie verheißen nichts Gutes. Tatsächlich waren es in diesem Fall die Anzeichen für einen fehlerhaften RAM-Riegel. Dieser löste ständige HASH-Kopierfehler aus auf dem Dateisystem der Systempartition.
Der Plastikrücken des RAM-Heatspreaders, war von mir damals mit feinem Schmirgelpapier vorsichtig angepasst worden. Er passte gerade so, mit leichter Berührung unter den ausladenden CPU-Passiv-Kühlkörper. Nicht gerade die Krone der Kunstfertigkeit in der Systemintegration. Aber es hatte das Problem gelöst. Ich gab mir also selbst die Schuld. Der RAM war ein Kauf aus purer Ungeduld aus dem Elektronikmarkt. Es war das einzige Kit mit 2x8GB gewesen, das ich gleich hatte nach Hause nehmen können. Jetzt musste also nach drei Jahren alles zerlegt werden. Nach dem dritten Memtest86+ stellte ich mich darauf ein, eine Weile nur mit 8 GB Hauptspeicher auskommen zu müssen. Es war aber eine Chance den massigen Heatspreader des Ballistix Riegels jetzt vollständig zu entfernen. Bei dem fehlerhaften Riegel hatte ich ja kaum noch etwas zu verlieren, wie ich dachte. Mit einem Haarföhn ließ sich das Metall schnell erhitzen und vorsichtig konnte der Klebstoff von den Speicherchips gelöst werden. Das funktionierte sehr gut. Mit Elektronik-Kontaktspray, Isopropylalkohol, Wattestäbchen und Küchenrolle ließen sich die Klebstoffreste dann auch entfernen. Es ärgerte mich, dass ich damals nicht mehr Geduld besessen hatte, schmalere RAM Module zu beschaffen. Nach dem ersten Erfolg beschloss ich zu vermeiden, dass der CPU-Kühlkörper beim verbleibenden RAM weiter auflag. Also entfernte ich auch den Heatspreader des zweiten Riegels.
Zur Probe folgten weitere Mem-Tests. Es bestätigte sich, dass der erste Riegel fehlerhaft war. Das Entfernen des Heatspreaders hatte aber beim zweiten Riegel keine messbare Beschädigung ausgelöst.
Zunächst installierte ich das ganze System neu, um auszuschließen, dass mich eventuelle Kopierfehler in den Systemdateien verfolgen würden. Die Systemfestplatte schien sich wieder beruhigt zu haben und ersparte mir weitere Prüfsummenfehler. Soweit war alles gut. Da der RAM Riegel jetzt aber in einer Schachtel lag und auch keinen Heatspreader mehr hatte, beschloss ich einen weiteren Versuch zu unternehmen. Natürlich war ich schon dabei gewesen, als ein Kollege einmal im Büro ein Mainboard in der Betriebsküche in den Ofen geschoben hatte. So richtig wohl war mir diesmal aber nicht nicht zu mute. Ich las in einigen Forenberichten und beschloss dann, folgenden Versuch:

* Den Ofen auf 200° Celsius aufheizen (keine Umluft).
* Den RAM-Riegel mit der Seite der Chipbestückung nach oben ablegen.
* Nach 5-6 Minuten den Ofen abschalten und die Tür öffnen
* Abkühlen lassen und den RAM nicht bewegen, da durch die Hitze die Lötstellen sehr fragil sein sollten.
* Nach dem vollständigen Abkühlen, den RAM erneut testen.

Tatsächlich erwies sich das unerwartet aber dennoch als voller Erfolg. Scheinbar hatte sich tatsächlich eine Lötstelle verschlissen. Nach dem Backen traten keine weiteren Speicherfehler mehr auf. Wäre der Fehler im Inneren des Chips aufgetreten gewesen, hätte das natürlich nichts gebracht.

Die Küche wurde von mir mit einem Ventilator mit Frischluft versorgt und ich habe versucht den Dampf am Ofen nicht einzuatmen. Nach dem Erhitzen habe ich den RAM nicht bewegt, bis er weit abgekühlt war.

Es freut mich, dass ich so weiter meine Speicherriegel benutzen kann. Die Heatspreader hätte ich im Nachhinein betrachtet gleich beim ersten Einbau entfernen sollen.

Zusätzlich konnte ich die Kühlung der RAM-Chips wahrscheinlich sogar verbessern. Denn von meinem Umbau einer gebrauchten P2200 Nvidia Karte auf Passiv-Kühlung hatte ich noch Bauteile übrig. Die Karte wurde vor einiger Zeit von mir mit einem Morpheus-II Passiv-Kühlkörper umgerüstet. In dem Bausatz waren einige kleine Aluminiumprofile enthalten. Mit doppelseitigem Thermoklebeband habe ich also die RAM-Chips mit Aluminium-Lamellen bekleben können. Es ist sogar möglich, dass die Kühlleistung besser geworden ist, was ich so aber nicht weiter belegen oder widerlegen kann.

Wen es interessiert: Mein System ist ein Ryzen 5 3600 (Sockel AM4) mit 65-Watt, der auf einem ASUS ROG Crosshair Extreme VI Board verbaut ist. Der Grund ist, dass das spezielle Board Bohrungen hat für AM3 Kühlkörper. Denn der Nofan (1) Kühlkörper musste bleiben. Somit ist der Rechner vollständig passiv gekühlt. Die Grafikkarte wurde ebenfalls selbst umgerüstet. Das Desaster auf dem Grafikkarten-Markt der letzten Monate hat den Wert meiner gebraucht gekauften P2200 sicher nicht gemindert. Ich habe nicht gerade ein unbegrenztes Budget und habe mich daher gefreut, dass ich den RAM retten konnte.

Nach einigen Jahren mit meinem lüfterlosen System kann ich nur folgendes sagen: "Nie wieder freiwillig Lüfter." Ich würde auch keine Wasserkühlung bevorzugen. An sehr heißen Tagen oder beim Kompilieren unter hoher Last kann jederzeit ein 120 mm Lüfter auf den Kühlkörper gelegt werden. Das ist aber immer nur sehr begrenzt notwendig.

Ich hoffe, jemand kann in einer ähnlichen Situation von meinem Bericht an dieser Stelle profitieren.

Gruß, Ddls1

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(1) Die Angaben sind eine Art Fortsetzung meines Posts von vor 7 Jahren. Seit dem ist der Kühlkörper im Einsatz. Der Hersteller existiert leider nicht mehr.

11.03.2016 - Null Dezibel PC

https://www.nickles.de/thread_cache/539169686.html#_pc

wo roher Walter sinnlos kräftelt....
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winnigorny1 gast1000 „Da ich Schwerhörig bin, höre ich nichts von meinen PC mit meinen 6 Lüftern ohne Hörgeräte. In der Oberklasse geht aber ...“
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Von Waküs wollte ich selbst nie etwas wissen, bin aber kein Gamer...

Ich auch nicht - obwohl ich game. Aber ich übertakte auch nicht und eine gute Luftkühlung reicht mir.

Und beim Gamen ist das auch nicht soo wichtig mit der Lautstärke Luftkühlung. Meistens spiele ich mit Headset da jucken die Lüfter eh nicht. Und wenn ich es mal über die 5.1-Anlage krachen lasse, geht der Lüfterlärm auch unter.

Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
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