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Das Chaos hat einen neuen Namen: Grundsteuerreform

weissnix2 / 15 Antworten / Flachansicht Nickles

Zwischen dem 1. Juli und dem 31. Oktober müssen alle Grundbesitzer in Deutschland eine Grundsteuererklärung abgeben, und das geht grundsätzlich nicht in Papierform, sondern nur online über das Portal ELSTER (= Abkürzung für elektronische Steuererklärung).

Erstes Problem: viele Grundstücksbesitzer sind alt und haben gar kein Internet. Denen bleibt nur der Weg zum Steuerberater, und das wird teuer. Angeblich haben alle Steuerberater jetzt schon Dollarzeichen in den Augen.

Zweites Problem: selbst, wenn man Internet hat, muss man sich umständlich bei ELSTER registrieren. Dafür muss man eine Zertifikatsdatei anfordern; die kommt schriftlich, und das kann dauern - insbesondere, weil sich da jetzt -zig Millionen Grundbesitzer neu registrieren müssen.

Drittes Problem: selbst wenn man wie ich als fleißiger Steuerzahler schon seit Jahren bei ELSTER registriert ist und obendrein noch mehrere Grundstücke besitzt, kommt man bei ELSTER gar nicht erst 'rein. Kein Wunder: ich schätze mal, dass es in Deutschland rund 50 Millionen Grundbesitzer gibt, zusätzlich noch unzählige Eigentumswohnungen, die alle einzeln erfasst werden müssen, und wenn sich da -zig Millionen Steuerpflichtige bei ELSTER einloggen wollen, dann bricht der Server zusammen. Seit Tagen geht da gar nichts, da kommt nur: "Aufgrund enormen Interesses an den Formularen zur Grundsteuerreform kommt es aktuell zu Einschränkungen bei der Verfügbarkeit." Lieber Herr Lindner, ich habe nicht das geringste Interesse an dem Formular, ich MUSS diese Sch... ausfüllen!

Jetzt könnte Herr Lindner oder wer immer das macht, das erforderliche Formular ja in's Netz stellen, damit man es herunterladen, in Ruhe offline bearbeiten und dann irgendwann mal per Klick abschicken könnte. Geht aber auch nicht, ohne Login bei ELSTER kann man das Formular noch nicht mal 'runterladen, geschweige denn ausfüllen, und Login ist - siehe oben - derzeit so gut wie unmöglich.

Vielleicht sollten unsere Finanz- und IT-Experten sich mal bei Amazon oder Netflix erkundigen, wie man sowas macht. Wenn die es hinkriegen, dass sich Millionen von Usern gleichzeitig stundenlang Filme in UHD-Qualität ansehen können, dann sollte es doch wohl auch möglich sein, ein simples Formular so in's Netz zu stellen, dass auch ein paar Steuerzahler gleichzeitig darauf zugreifen können.

Wer klug ist, kann sich auch schon mal dumm stellen. Umgekehrt wird's schwierig...
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Es ist nachmittag... weissnix2
mumpel1 mawe2 „Muss er ja nicht. Er hat ja Zeit bis zum 31.10. Außerdem sind Grundstückseigentümer evtl. mit mehreren Grundstücken ...“
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Muss er ja nicht. Er hat ja Zeit bis zum 31.10.

Das ist immernoch "gestern", wenn man bedenkt, dass die Industrie immer eine Übergangsfrist von bis zu 4 Jahren zugesprochen bekommt.

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Ganz sicher nicht jedem. mumpel1