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Gastbeitrag: Allgemeines

Die Vorteile von Onlinesprechstunden

Thomas54.gast_autor / 0 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: Pixabay)

Seit 2018 ist Telemedizin offiziell zugelassen. Trotz Vorbehalten beschloss die Bundesärztekammer, dass Telemedizin und ihre Möglichkeiten eine gute Ergänzung zur Gesundheitsversorgung in der Bundesrepublik ist.

Den Nachteilen der Fernbehandlung stehen deutlich mehr Vorteile gegenüber und die Branche kann sehr gute Wachstumszahlen verzeichnen. Zwar zeigten sich die Deutschen anfangs skeptisch gegenüber der Telemedizin, trotzdem konnte diese schon 2019 einen deutlichen Anstieg der online durchgeführten Sprechstunden verzeichnen.

Durch den Ausbruch des hochansteckenden SARS-CoV-Erregers hat sich die positive Entwicklung seit Beginn 2020 deutlich beschleunigt.

Einer der größten Vorteile der Fernbehandlungen ist die Ortsunabhängigkeit. Therapeut und Patient müssen lediglich über die gleiche Software auf einem internetfähigen Endgerät mit Videofunktion, wie einem Tablet oder Handy, verfügen, um eine Onlinesprechstunde durchzuführen. Eine stabile Internetverbindung mit guter Übertragungsrate sollte ebenfalls bestehen. Die Unabhängigkeit vom Ort hat Millionen Menschen einen einfacheren Zugang zur Medizin, beziehungsweise zur Spezialmedizin geöffnet. Personen, die sehr abgeschieden leben, können so heute ohne lange und beschwerliche Wege Termine bei einem Arzt wahrnehmen.

Auch die größere zeitliche Flexibilität spricht für die Fernbehandlung. Durch die elektronische Signalübermittlung von Patientendaten müssen Arzt und Patient nicht mehr zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein. Da die Sprechzeiten in der Telemedizin kundenfreundlich gestaltet sind und meist zwischen 6 und 22 Uhr liegen, sowie Ärzte häufig auch Samstags, Sonn- und Feiertags über Telemedizinapps wie Kry erreichbar sind, ist die größere Flexibilität als einer der größten Vorteile von Onlinesprechstunden aufzuführen.

Fürsprecher sehen aber meist noch einen weiteren Vorteil, der im deutschen Gesundheitssystem nicht zu vernachlässigen ist: die Kostenreduktion. Da für die Durchführung einer Onlinesprechstunde bei einem Arzt weniger Personal zur Annahme und Betreuung von Patienten, weniger Raum für die wartenden Patienten und auch kein großes Behandlungszimmer gebraucht wird, sinken die Kosten für eine virtuelle Sprechstunde im Vergleich zur traditionellen Sprechstunde deutlich. Zudem entfallen die Kosten für die Anreise der Patienten.

Aktuell kommt besonders der Faktor des besseren Infektionsschutzes in der Telemedizin voll zur Geltung. Da Patient und Therapeut lediglich über Video korrespondieren und kein körperlicher Kontakt stattfindet, wird durch digitale Fernbehandlungen die Infektionsgefahr für Patient und Arzt minimiert. Wegen der Corona Pandemie und den immer noch hohen Zahlen an Neuinfektionen, scheuen sich viele erkrankte Personen aus Angst vor einer Ansteckung einen Arzt aufzusuchen. Diese Gefahr wird durch Fernbehandlung ausgeschlossen.

Ein weiterer Vorteil der Telemedizin ist die größere Anonymität. Im Gegensatz zum Besuch beim Hausarzt, kennt man die Ärzte bei denen man eine Onlinesprechstunde wahrnimmt, nicht. Die räumliche Distanz zwischen Therapeut und Patient, sowie die Behandlung durch einen beliebig zugeteilten und meist fremden Arzt senken die Hemmschwelle beim Patienten und machen es ihm einfacher, über schambehaftete Krankheiten zu sprechen.

Die Vorteile der Telemedizin sind vielfältig und stehen nur wenigen Nachteilen gegenüber. In der Regel kann eine Fernbehandlung eine traditionelle Sprechstunde gleichwertig ersetzen, nur in manchen Fällen ist eine weitere körperliche Untersuchung notwendig. Da inzwischen auch Onlinekrankschreibungen und Onlinerezepte in der Telemedizin ausgestellt werden dürfen, wird sich ihr Wachstum in den nächsten Jahren weiter fortführen und immer mehr Bundesbürger auf die virtuellen Untersuchungen setzen.



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