Ich hätte gerne ein Elektroauto, aber woher?
Vorab, ich fahre aktuell noch einen Golf V, der mittlerweile leider mehr und mehr Macken aufweist, trotz erst 100.000 Kilometern. Teure Reperaturen stehen an und ich überlege ein neues Auto zu kaufen. Da ich in den letzten Jahren kaum noch längere Strecken fahre und wir leider zwei Autos benötigen, wäre ein Elektroauto dank eigenem Haus für mich die beste Lösung.
Nur wo bekommen? Tesla sprengt mein Budget und auch meinen Bedarf. Ich brauch weder ein Model S, noch ein Model 3 was Reichweite und Fahrleistung angeht, ein Model X will ich sowieso nicht. Gefallen hätte mir die Studie von Honda, aber Preis und Eckdaten, sowie Verfügbarkeit schließen es aus.
In die engere Wahl kamen dann Seat Mii electric, Skoda Citigo e iV und VW id.3. Mal abgesehen dass alle von denen auch nur faule Kompromisse sind was Lademanagement, Ausstattung, Modelle und Karosserie angeht (ich hätte gerne einen elektrischen Kombi als Selbständiger), hier meine Odyssey:
Seat Mii electric.... geht mal auf die Homepage... die Optionen sind "Katalog herunter laden" und "Händler suchen". Der Katalog interessiert nicht weiter, es gibt eh nur zwei Modelle ohne Möglichkeit viel zu konfigurieren. Den Händler kontaktieren könnt ihr euch auch sparen. Auf eine Antwort warte ich seit 8 Wochen und aus den Medien erfährt man, dass eh alle verfügbaren Fahrzeuge ausverkauft sind.
Skoda Citogo, ungefähr das Gleiche. Angekündigt wurde ein Modell ab 21.000 Euro mit CCS Ladesystem, das gibt es aber nicht. Verfügbares Basismodell kostet knapp 25.000 Euro ohne CCS und konfigurieren kann man da auch nichts. Ich habe trotzdem den Konfigurator genutzt und das quasi einzig verfügbare Modell gewählt und Interesse bekundet. Nach knapp 4 Wochen meldete sich dann tatsächlich ein örtlicher VW-Händler bei mir. Er konnte mir abieten an gleichen Tag ein Modell Probe zu fahren, wenn ich nur 5 Kilometer fahren wollte, da das Auto bereits verkauft sei und sie leider laut Quote dieses Jahr nur noch zwei bekommen würden, aber nicht wüssten wann.
Und zum ID.3? Schaut mal auf die Homepage und den Konfigurator... der erste Punkt auf der Seite: "1. Seriennahe Studie", vielleicht bin ich blind, aber ich fand keine Möglichkeit da etwas zu konfigurieren oder Interesse zu bekunden, außer einen Newsletter zu bestellen!
Ernsthaft? O-Ton: "Es gibt keinen Markt für Elektroautos". Wie soll man das verstehen, wenn sie alle quasi ausverkauft, oder nicht verfügbar sind? Ich denke zwar auch, dass der Markt für Elektroautos noch überschaubar ist, aber wenn ich als Händler nicht liefern könnte, oder alle meine Waren verkauft sind dann würde ich mir Gedanken machen und nicht behaupten es gäbe keinen Markt! Da wirkt das Jammern aktuell der Autobosse und der IGM schon fast grotesk.
Ich hatte sogar einen e-Golf in Betracht gezogen, aber 12 Monate Liefezeit für ein Auto mit der Technik von vor mindestens 5 Jahre, lausiger Reichweite und vergleichsweise viel zu teuer?
Nein, sie scheinen keine Elektroautos verkaufen zu wollen. Falls doch, bitte bei mir melden. Die nötigen Eckdaten sind:
- Reichweite +/- 250 Kilometer.
- CCS
- Kombi wäre schön, aber ausreichend Kofferraum muss wohl genügen
- Ich will keinen verdammten SUV
- Preis +/- 20.000 Euro wäre schön nach Abzug der Förderung
- Und ein, ich will keinen Hybrid der den E-Motor nur zum Steuer-sparen hat.
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Und irgendwo habe ich mal aufgeschnappt, dass man das Elektroauto mindestens 7 Jahre fahren sollte, damit es sich rentiert.
Das sind ohnehin nur die Milchmädchenrechnungen irgendwelcher Wirtschaftsfuzzis im Vergleich verschiedener Modelle. Gegeben hat es das vorher ja auch schon bei Diesel und Benzin, wonach durch die höheren Kosten ein Diesel mehr Laufleistung bringen musste, um im Unterhalt günstiger zu werden.
Genau das ist der Punkt, an dem verschleiert wird. "Rentieren" wird sich ein privates Kfz nie, sondern das verursacht immer Kosten vom Anschaffen über das Nutzen bis zum Entsorgen. Dabei können diese eben nur über bestimmte Kriterien höher oder niedriger sein, aber blechen muss man immer.
Es käme ja auch niemand auf die Idee, nur um des Absenkens der durchschnittlichen Kosten willen jeden Tag x Kilometer für nichts zu fahren. Das senkte zwar dann die durchschnittlichen Kosten pro km, erhöhte aber die Ausgaben insgesamt trotzdem.
Ausserdem sind das immer meist theoretische und im Modell errechnete und damit idealisierte Werte, die persönliche Sachen wie Unfälle, Reparaturen und Defekte usw. nicht mit einbeziehen.
So gesehen ist das billigste Kfz das, welches gar nicht erst angeschafft wird.
Das ganze Gesülze von nachhaltig usw. bei den E-Kisten ist ohnehin auch nur Marketing-Geschwurbel, wenn der einzige Sinn darin besteht, diese zentnerweise zu verkaufen und damit nur die Anzahl der Fahrzeuge weiter zu erhöhen, die unterwegs sind. Von den ganzen Verkehrs- und Umweltproblemen inklusive des Fertigens wird damit nicht eines gelöst, sondern der damit verbundene Schaden nur verlagert.
Edit: So oder so sind solche "Vergleiche" nur Momentaufnahmen. Ändern sich Preise für Kraftstoff/Strom oder Steuern und dergleichen, wie das in seltenen Fällen schon vorgekommen sein soll, ist die ganze Rechnerei für den Orkus. Und wer weiss jetzt schon, welche Blüten so etwas in der Zukunft treibt...