Danke für den Link.
Das ist wieder mal ein schönes Beispiel, wie eben jede Medaille ihre zwei Seiten hat.
Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind dann insbesondere auch die letzten Sätze des Artikels:
"Denn natürlich kann es sich Adidas leisten, mal ein paar Monate Miete zu zahlen. Aber die Allianz kann es sich noch mehr leisten, einmal ein paar Monate drauf zu verzichten..."
Warum eigentlich kann die Allianz es sich mehr leisten, darauf zu verzichten als Adidas?
Hier macht der Autor den selben Fehler wie die, die erst reflexartig Adidas verurteilen, ohne dieses hier im Artikel vermittelte Hintergrundwissen zu haben.
Warum also sollte die Allianz leichter auf dieses Geld verzichten können?
Die Allianz ist ein Versicherungskonzern, der u.a. Millionen von (Lebens-)Versicherungen seiner Kunden verwaltet.
Diese Lebensversicherungen sind oft die Altervorsorge vieler (Klein-)Sparer, die schon durch die Finanzkrise 2008 massiv geschädigt wurden. Oft sind die Erträge, die man sich am Ende einer (z.B.) 30-jährigen Laufzeit erhofft hatte, auf die Hälfte oder weniger zusammengschmolzen.
Wer bezahlt also am Ende die Zeche, wenn Adidas der Allianz keine Mieten mehr bezahlt?
Richtig: Die Lebensversicherungskunden, die damit letztendlich nur das gemacht haben, was von der Politik gebetsmühlenartig jahrzehntelang gefordert wurde: Sie haben private Altersvorsorge betrieben. Sie haben dafür ein Produkt gewählt, das jahrzehntelang als sicher und ertragsreich galt.
Jetzt empfehlen die selben Anlageberater, die früher Lebensversicherungen empfohlen haben, stattdessen die Altersvorsorge besser in Aktien anzulegen.
Welche Aktien soll ich denn nun kaufen? Adidas oder Allianz?