Mainboards, BIOS, Prozessoren, RAM 27.306 Themen, 124.227 Beiträge

Neuer PC, irgendwie enttäuscht

Andy30 / 49 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit etwa einem halben Jahr habe ich einen neuen PC mit aktueller Hardware und bin vom Leistungszuwachs im Vergleich zum rund 10 Jahre alten PC etwas enttäuscht.

Zum Vergleich:

Alter PC – WinXP Pro SP3 32bit, Intel Core 2 Duo E6850 Conroe mit 2x 3 GHz, 2 GB RAM, einfache dez. Grafikkarte (GT610), KEINE AntiViren-Software „normale“ SSD als Systemlaufwerk C:\, dazu zweite „normale“ SSD als D:\-Laufwerk für BackUps, Temp- und Cache-Verzeichnisse und Auslagerungsdatei, ein – wie ich finde – vergleichsweise recht schnelles System.

Neuer PC – Win10 64bit, AMD Ryzen 5 2400G mit 4x 3,9 GHz, 16 GB RAM, schnelle M2 eSSD als Systemlaufwerk C:\, dazu die alte „normale“ SSD als D:\-Laufwerk für BackUps, Temp- und Cache-Verzeichnisse und Auslagerungsdatei, Windows Defender aktiv.

Insbesondere aufgrund des schnelleren Prozessors, der schnelleren System-eSSD (geprüft) und der 16 GB RAM hatte ich einen erheblichen Performance-Schub erwartet.
Davon ist aber nichts zu spüren.
Beispiele:
Starten von Excel 2016 (Office 32bit) dauert genauso lange wie vorher. Öffnen von Photoshop Elements 64bit und Thunderbird 32bit geht auch nicht schneller als früher. Firefox 64bit ist etwas flotter. Kopieren/Verschieben von Dateien im Win-Explorer scheint sogar noch langsamer abzulaufen als auf dem alten PC.

Habe ich mglw. irgendetwas falsch konfiguriert, oder gibt’s den Leistungszuwachs nur auf dem Papier?

bei Antwort benachrichtigen
gelöscht_325733 Andy30 „Neuer PC, irgendwie enttäuscht“
Optionen

Ich habe das selbe Problem.

Von einem alten Core2Duo mit 2 GB RAM zu einem HP ZBook gewechselt (8 Xeon-Kerne, 32 GB RAM) - Excel (oder Libre Office) läuft kaum schneller.

Und die Z 840 mit 2x 18 Kernen ist beim Mail-Abruf auch nicht schneller wie die uralte XW 8600 (auf einen 4-Kern Prozessor reduziert, wegen der Lüftersteuerung), trotz 256 GB RAM und Quadro 6000.

Je nun, der Cinebench sagt mir zwar, dass die neuen Kisten schneller sind, und rendern tun sie wie der Teufel...

Und jetzt mal OHNE IRONIE:

Ab einer gewissen Rechenleistung ist man sozusagen an einem Punkt angelangt, bei dem eine weitere Steigerung nicht möglich ist. Merken tut man die Steigerung erst, wenn man den Rechner so richtig ackern lässt. Also: 3D, Rendern, CAD, DAW, Videobearbeitung... Das können die alten Kisten entweder überhaupt nicht, oder nur extrem langsam.

Mit Büroprogrammen merkt man wirklich keinen Unterschied, es sei denn, man würde z.B. 50 Excel-Tabellen gleichzeitig bearbeiten. Wobei ich unter Windows noch nie so einen Härtetest gemacht habe (schlechte Erinnerungen an Win 3.1, das bei zu vielen offenen Dateien einfach mal weg war, 95 war auch nicht besser, XP wurde irgendwann unbedienbar, und bei 7 & 10 war ich schon zu diszipliniert für solche Experimente).

Unter Linux Mint 17 habe ich mit der XW 8600 (und nur 16 GB RAM, ist schon Jahre her) schon mal um die 200 Fenster geöffnet, allerdings ist die Taskleiste dann irgendwie nicht mehr leserlich gewesen, und 50 brabbelnde Youtube-Videos gleichzeitg sind nicht das ideale Hintergrundgeräusch für kreatives Arbeiten. Also: Ein Härtetest ist nichts für den Alltag.

Schneller geht es immer, wenn z.B. die SSD nicht mehr reicht, hilft eine direkt über PCI Express und möglichst viele Lanes angekoppelte Flash-Karte  (bei HP nennt man das Z Drive - etwas teuer, aber kann durchaus sinnvoll sein), Grafikkarten kann man jedes halbe Jahr ersetzen, wenn es die schnellste sein muss, und jenseits von 8 oder 16 GB RAM tut sich beim Büro-PC eigentlich nichts mehr. Man könnte noch den Prozessor überwachen, ob der nicht zu heiß wird, eventuell das RAM auch noch kühlen... Aber ganz ehrlich, für Excel & Co sollte das nicht nötig sein.

Zu Soft- und Firmware (Treiber) kann ich nichts sagen - aber wer sich so eine Kiste kauft, sollte hier eigentlich alles korrekt konfiguriert haben.

2 Sekunden für ein neues Excel-Dokument (vom Startmenü auf Excel geklickt) sollten bei einem neuen Rechner normal sein. Zum Vergleich: Ein uralter Centrino-Laptop (1 Kern, 1,4 GHz, gerade noch so Windows 7-tauglich gewesen) mit SSD braucht 5 Sekunden. Es gibt also doch Fortschritte.

bei Antwort benachrichtigen