Was die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung betrifft, so ist diese inzwischen auch bei Skype möglich. Der Heise-Beitrag ist vom Januar und da die aktuelle Version von Skype inzwischen irgendetwas mit 8.21.xyz ist, gehe ich leichtsinnigerweise davon aus, dass dort ebenfalls Ende-zu-Ende verschlüsselt wird oder zumindest problemlos aktiviert werden kann. Deshalb muss also nicht explizit ein anderer Messenger genutzt werden.
Tatsache ist dass alle (MS, FB, Whatsapp und wie sie alle heissen) Daten abgreifen, sonst könnten die das nicht kostenlos anbieten.
Weder WA noch Skype sind am Ende wirklich kostenlos und wenn Deine Aussage korrekt wäre, dann müsste Software aus dem Bereich Opensource Datensammeln pur sein.
Der Hauptknackpunkt ist sowohl bei WA wie auch bei Skype das proprietäre Modell dahinter, bei dem ohne grösseren Krampf nicht von aussen eingesehen werden kann, ob Lücken in Form von beispielsweise Backdoors existieren und ob und wie diese ausgenutzt werden könn(t)en.
Der wahre "Preis" sind bei beiden Messengern die dabei erfassten Daten und Meta-Daten in Form der Kontakte, der eigenen Telefonnummer oder der Hardware des PC und dem Erfassen wer, wann, wo, wie und mit wem. Da ist das eigentliche Nichterfassen des übertragenenen Inhaltes beinahe schon wieder ein zu verschmerzender Verlust.
Mit den Schlüsseln und/oder dem Besitz eines Endgeräts dürfte es theoretisch trotzdem weiterhin möglich sein, den Traffic zu entschlüsseln, wenn die Protokolle nicht sofort gelöscht oder gar nicht erst gespeichert werden. Es gibt ergo immer einen Weg.
Ob der ganze Schnulli beim Nutzen über Mobilfunk noch über einen IMSI-Catcher läuft und dort von irgendjemandem mitgeschnitten wird, kannst Du auch nicht prüfen und das Mobilteile so nebenbei per stiller SMS auch noch angepingt werden können, wenn sie ausgeschaltet sind, macht die Sache auch nicht besser. Besser ausgedrückt ist das Ding mit oder ohne Messenger auch so eine Wanze und ein Tablet ist irgendwie ein Smartphone. Da kommt man vom Hundertsten in´s Tausendste, wenn man das verfolgt.
Wo diese Verfahren in erster Linie zumindest von den offiziellen Behörden genutzt wird, brauche ich hoffentlich nicht zu erwähnen.
Wer also im Zweifel gaaaanz sicher wiedergefunden werden will, geht am besten zu irgendeiner Protestveranstaltung und bindet sich sicherheitshalber mehrere solcher digitalen Streichelwanzen an den Hintern.
Am sichersten ist dann ironischerweise das Nichtverschlüsseln der Nachrichten. Sollte man nämlich aus Versehen einer durch den länglichen Kunststoffortsatz des staatlichen Gewaltmonopols verursachten temporären Demenz anheim fallen, hat man vielleicht eine Minimalchance, seine mitgeschnittenen Protokolle nach jahrelangem Rechtsstreit wieder zu bekommen, falls nicht der unwissende Praktikant einer ebenso unbedeutenden Behörde nicht über die Bedeutung der Entf-Taste unterrichtet wurde - man munkelt so, das wäre in seltenen Fällen schon vorgekommen...