"Leutz", "funzt", infantile Sprache?
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Ich will nicht meckern, aber es fällt mir immer mehr auf.
Deswegen war doch am Schluss der Zwinker-Smiley.
Früher war D. das Land der Dichter und Denker.
Genau - und Schland hatte noch einen Kaiser;-)
Sprache unterliegt nun einmal immer einem Wandel. Verschiedene Generationen sprechen verschiedene Sprachen, teils um sich bewusst abzugrenzen, teils weil es einfach so ist und man so spricht, wie es dem eigenen Sprachschatz entspricht.
aber zu Hause wurde kein Dorfdialekt, welcher besonders im Restdeutschland heute noch verspottet wir, gesprochen.
Genau da kann und muss unterschieden werden. Es gibt die Hochsprache, in der sich überlicherweise schriftlich verständigt wird, es gibt den Dialekt und eben Slang, der je nach benutzender Gruppe ganz verschieden sein kann und Aussenstehende oft abschreckt.
Das hat aber weder etwas mit infantil oder dumm oder sonst etwas zu tun, sondern ist eben ein Gruppenmerkmal.
Krtik ist zu üben, wenn in den Medien in solche Ausdrucksweisen verfallen wird. Es sei denn, diese Medien sollen wiederum bestimmte Zielgruppen ansprechen. Wenn z.B. der "Metal-Hammer" in akademischer Hochsprache daher käme, ist das doch auch unglaubwürdig!
Nächster Kritikpunkt ist zu einem gewissen Teil, dass es oft bereits an einem Lesen und Erfassen komplexer Texte hapert und daher Artikel und Beiträge zunehmend auch in der so bezeichneten "Leichten Sprache" verfasst werden.
Das liegt beileibe nicht nur an dem ohnehin mehr herbeigeredeten Anteil an Migranten und "Bildungsfernen" (Letzteres ist für mich ein fürchterlicher Ausdruck und ich tröste mich immer damit, dass bei den derart kalt und abschätzig bezeichneten Menschen eher die Bildung fern von ihnen war und ist als umgekehrt - sic!) als viel mehr an der Art und Weise, wie Medien genutzt werden. "Kommunikation" über Twitter mit einer Handvoll Zeichen oder begrenzte Kommentarspalten und die der sozialen Netzwerke übliche Fokussierung auf die eigene Sichtweise und die damit verbundenen Filterblasen trägt auch nicht unbedingt zu einem erweiterten und sich erweiternden Horizont bei.
Es wird sich dann eher in weitestgehend widerspruchsfreien Räumen bewegt, die nur die eigene Sicht bestätigen. Eine Diskussion und damit verbunden ein Zuwachs auch an Kommunikation und Stilmitteln wird es dort nicht geben. So nebenbei kostet das auch Zeit, Texte zu durchdenken und diese ist ein wertvolles Gut, wird aber leider gar oft an anderer Stelle verschwendet. Oder das Lesen eines Buches kostet auch Zeit, das kann eben nicht mal so eben im Vorbeigehen abgeklappert werden. Ausgerechnet da möchte man aber wegen der "Digitalisierung" und dem damit verbundenen Schnitt die Schulen lieber mit allem möglichen EDV-Zeugs ausstatten, statts diese mit aktuelleren Büchern zu versehen und gerade die Kleinen an das Thema Lesen und damit verbunden an kritisches Denken und Reflektieren heranzuführen. Nur läuft man damit eben auch Gefahr, tatsächlich "mündige Bürger" heranzuziehen und keine weitestgehend schmerzfreien "Konsumenten", die einfach alles in sich aufsaugen, solange es nur etwas blinkiblinki im Minutentakt ist und das Gefühl vermittelt, noch einen Schnitt für sich persönlich damit gemacht zu haben.
Zeit wäre jetzt auch so ein Kritikpunkt im medialen Geschäft. Wenn es nur darum geht, Meldungen als Erster hinauszuposaunen und dann recht oft die Verfasser oder die Verlage noch Mietmäuler sind, die schlicht eine Nachricht x-beliebiger Presseagenturen verwursten und diese entweder kaum oder maximal kritikfrei im 10-Minutentakt verarbeiten, wo soll da bitte Niveau, Reflektion und Gehalt herkommen? So gesehen bedienen doch die Medien auch nur ihre für sie gesehen lukrativsten Klientel, wobei trotz aller Kritik und wahren Stilblüten die im Eingangsbeitrag erwähnten Floskeln dort eher nicht vorkommen.
Aus meiner Sicht hat jede Zeit ihre "Dichter und Denker" sowie andere geistige Grössen unabhängig von irgendeiner Nationalität. Nur werden geistige Wissenschaften generell in unserer Zeit untergebuttert, weil diese sich eben meist nicht rein effizientem Denken und Nutzen unterwerfen und daher kein direkter "Gewinn" oder "Profit" ersichtlich ist.
Die Leistungen auch aktueller Schriftsteller, Intellektueller, Forscher usw. gehen meines Erachtens nur leider im medialen Getöse aus Plattitüden und Allgemeinplätzen unter, welche lediglich dem Befriedigen auch unseres eigenen Voyeurismus dienen (sollen). Auch dann denkt man nämlich nach einem überfüllten Arbeitstag oder einem leeren, weil unbeschäftigten Tag und dem Verarbeiten des ganzen und oft unbewussten Werbeschrotts und der damit verbundenen Reizüberflutung schon nicht mehr über andere Sachen nach und schon gleich gar nicht tiefer. Da gibt man sich lieber die paar Stunden "Feuergucken" im TV oder Internet und schaltet den Geist auf Sparflamme.
Dann Du haben nix Zeit für Wissenschaft und Technik oder Lesen von dicke, schwere Buch - weil viel zu fett krass ey - Alder - isch schwöre...;-)