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Bosch Handmixer MFQ3530 - drohendes Kostengrab bei "Bestseller Nr. 1"

Michael Nickles / 59 Antworten / Flachansicht Nickles
Bosch Handmixer MFQ3530. (Foto:mn)

Elektrische Küchenhandmixer funktionieren eigentlich seit es sie gibt mit gleichem Prinzip und Aufbau. Es gibt ein Handteil mit Motor und unten werden in Öffnungen die "Mixerstäbe" / "Rührstäbe" (oder wie immer man die Dinger nennt) rein gesteckt.

Die Rührstäbe werden irgendwie eingerastet damit sie nicht rausfallen, je nach Modell mit einer Taste am Mixer mechanisch ausgeworfen.

Dieses Einrasten und Auswerfen der Stäbe ist eine zentrale Funktion, weil sie ja nach jeder Nutzung gereinigt werden müssen. Entsprechend sollte das irgendwie brauchbar und auch dauerhaft funktionieren. Die Preisrange bei Handmixern ist irre groß. Das fängt bei witzlos an und hört bei astronomisch auf.

Abseits von Farbe und Design ist die "Motorleistung" der ausschlaggebende Punkt zwischen billig und teuer - dachte ich zumindest. Da ich so einen Mixer nur sehr selten brauche habe ich nach Zusammenbruch meines uralten Geräts recherchiert und mich im September 2016 für ein "Mittelklasse-Model" entscheiden. Und zwar eins von Bosch. Bosch klingt irgendwie besser als so ein totaler Nonamer. Wenn Wikipedia nicht lügt produziert Bosch auch massiv in China, ist im Gegensatz zu zig anderen deutschen Marken allerdings immer noch ein deutsches Unternehmen.

Und da Bosch unter anderem für gutes motorisiertes "Handwerkszeug" bekannt ist dachte ich mir, dass die einen Handmixer schon ordentlich hinkriegen. Der Bosch Handmixer "MFQ3530" soll laut Hersteller 44,99 Euro wert sein, im Handel geht er so um 29 Euro rüber - für Mixerverhältnisse quasi ein Mittelklasseangebot.

Benutzt wurde der etwa 5 Mal bis es Stress gab. Beim Mixen fiel ein Rührstab raus und er ließ sich auch nicht mehr einrasten.

Von links nach rechts: alter Mixerstab, noch nicht kaputter Mixerstab, kaputter Mixerstab. (Foto: mn)

Zum Bild: rechts im Bild ist ein uralter Rührstab zu sehen. Der ist praktisch aus Vollmetall das "Plastik" unten hat keine Haltefunktion. Zum Einrasten im Mixer hat der Stab links und recht zwei "Naben" aus Metall. Diese Konstruktion ist sozusagen unkaputtbar. Beim hier kritisierten Bosch-Mixer sind die Stäbe am Ende wo sie Einrasten komplett aus Kunststoff. Der Stab in der Mitte ist noch heil, der rechts daneben ist futsch, unbrauchbar, weil seine kleine Plastikspitze am Ende abgebrochen ist.

Detailblick auf den kaputten Bosch-Mixerstab. (Foto: mn)

Kunststoff ist generell nicht schlecht. Ein Detailblick auf das abgebrochene Ende zeigt aber, dass die abgebrochene Spitze wohl nicht aus Vollkunststoff besteht sondern hohl ist.

Ich bin kein Mechanik- oder Kunststoffprofi aber ich wage zu behaupten, dass ein hohles Kunststoffteil nicht so robust ist wie ein nicht holes.

Der Bosch Mixer MFQ3530 ist unverändert im Handel, auf Amazon.de wird er als Bestseller Nummer 1 beworben. In den Bildern des Angebots sind auch klipp und klar die Rührstäbe mit den "Plastikteilen" erkennbar. Der Mixer hat eine Bewertung von 4,5 von 5 Sternen, es gibt 1.172 überwiegend lobende Kundenrezensionen dazu.

Kein Einzelfall? (Foto: Amazon / Karla Buchholz)

Ich habe bei Amazon allerdings eine Leidensgenossin. Karla Buchholz schimpfte am 12. Mai 2017, dass sie den Mixer drei Mal benutzt hat und dann (wie bei mir) bei einem Besen bereits der Nippel abgebrochen war und der Stab dadurch natürlich nicht mehr im Gerät hält.

Ich hoffe mal, dass ein Garantiefall vorliegt und Bosch das Teil ersetzt. Aber es ist halt lästig, wegen so einem Kleinkram die Rechnung rauszusuchen, zum Elektromarkt fahren zu müssen oder im Internet Beschwerde einzureichen. Schneller ist es, einfach ein Ersatzteil im Internet zu kaufen. Es gibt da aber ein Problem: den Preis.

Passende "Rührbesen"/"Knetstäbe" werden bei Amazon zwischen irren 14,95 Euro und noch irreren 19,95 Euro angeboten. Dabei handelt es sich wohlgemerkt jeweils nur um 2 Stäbe, insgesamt sind beim Mixer vier Stäbe (zwei "Schneebesen" und zwei "Knethaken") dabei. Auch haben die Stabpaare jeweils leicht unterschiedliche Kunststoffstecker, sind wegen der unterschiedlichen Drehrichtung also nicht beliebig einsteckbar. Das finanzielle Risiko "demnächst" weiterer abgebrochener Halterungen ist  also hoch und spätestens nach Ablauf der Garantierzeit (so die überhaupt greift!) wird es dann teuer.

Es ist also vielleicht schlauer (so kein kostenloser Ersatz), den Bosch Mixer MFQ3530 einfach wegzuschmeißen oder diesen "Nummer 1 Beststeller" erst gar nicht zu kaufen.

Bosch-Webpräsenz: den "MFQ3530" gibt es in vier verschiedenen Ausführungen. (Foto: Screenshot).

Übrigens: In den Beitragsbeschreibungen und auch auf der Originalverpackung von Bosch wird der Mixer stets als "MFQ3530" bezeichnet. Eine Recherche auf der Bosch-Webpräsenz (Suche nach "MFQ3530") ergibt allerdings, dass diese Modellbezeichnung Quatsch beziehungsweise nur die "halbe Miete" ist: es existieren bereits 4 Versionen dieses Mixers, je nach Bauzeitraum als MFQ3530/01, MFQ3530/02, MFQ3530/03 und MFQ3530/04 bezeichnet.

Erst der Bezeichnungsanhang nach dem "/" macht also klar, um welches Modell es geht. Das mag vielleicht auch der Grund sein, warum es so viele positive Erfahrungsberichte zu diesem Mixer gibt.

Es ist nicht klar, auf exakt welches Modell die sich beziehen. So eine "Mogelei" bei Produktbezeichnungen gehört ganz einfach verboten! Die "Ersatzstäbe" gibt es übrigens auch direkt bei Bosch - dort für 10,15 Euro zuzüglich 4,70 Euro Versandkosten.

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andy11 Nachtrag zu: „Wir haben sowas noch aus DDR-Produktion. Vermutlich Ende 70er Anfang 80er Jahre produziert. Hat diese Vollmetall- Stäbe ...“
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Was ich da grad noch gesehen hab, 450 Watt?

Wollten die ursprünglich Beton damit rühren?

Ich komme aus dem Staunen nichtmehr raus.

Andy

Ohne Wein kan?s uns auf Erden Nimmer wie dreyhundert werden Ohne Wein u. ohne Weiber Hohl der Teufel unsre Leiber. J.W.vG.
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I know - gelöscht_189916
Ja, ich glaub 1984. Anonym60