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News: Neue Schikane von Microsoft

Windows 10 Zwang für moderne Prozessoren wird Realität

Michael Nickles / 26 Antworten / Flachansicht Nickles
Diese Meldung erscheint, wenn ein aus Sicht von Microsoft "zu altes Windows" auf einer "zu neuen CPU" laufen soll. (Foto: Microsoft)

Wer moderne Hardware mit modernen CPUs kauft muss ab sofort damit rechnen, dass ältere Versionen als Windows 10 nicht mehr darauf laufen.

Diese neue Schikane hat Microsoft erstmals im Januar 2016 angekündigt, jetzt geht es wohl damit los. Arstechnica meldet erste Anwenderberichte denen zufolge "unerwünschte" Hardware/Prozessoren bei Updates blockiert werden.

Es erscheint dann der im Bild gezeigte Hinweisdialog "Unsupported hardware" ("nicht unterstützte Hardware"). Konkret: auf Systemen mit Windows 7 und Windows 8.n werden Updates verweigert, wenn eine "zu moderne CPU" gefunden wird. Zu den ersten Betroffenen zählen wohl Nutzer von Intel Core-CPUs der 7. Generation (Kaby Lake) und AMD Ryzon. Rechner mit Windows 7 / 8.n erhalten also keine Sicherheits-Updates mehr.

Untermauert wird die Glaubwürdigkeit dieser Anwenderberichte auch von Microsoft selbst in einem Eintrag in der Knowledgebase. Dort wird eine Fehlermeldung erörtert, die so lautet:

"The processor is not supported together with the Windows version that you are currently using" error when you scan or download Windows updates

Der Fehler tritt bei Rechnern mit Windows 7 und Windows 8.1 Rechner auf, die über eine der folgenden CPU-Architekturen verfügen:

- alle Intel-Core-CPUs ab 7ter Generation

- alle AMD-CPUs ab 7ter Generation ("Bristol Ridge")

- alle Qualcomm-CPUs ab 8996

Michael Nickles meint:

Mit übelsten Maschen wurden Nutzer zum Upgrade auf Windows 10 ausgetrickst, ein falscher Klick reichte aus. Höhepunkt der Sauerei: selbst das Schließen des Nachfrage-Dialogs ob das Upgrade gewünscht wird, wurde als Zustimmung behandelt. Mit den automatisch voraktivierten Spionagemechanismen in Windows 10 hat Microsoft weiter experimentiert, wie viel Dreck Windows-Nutzer zum Schlucken bereit sind. Das alles hat wunderbar funktioniert.

Auch die neue miese Masche bei neuen CPUs zu Windows 10 zu zwingen, wird funktioniert. Auch das wird die Masse der Windows-Nutzer schlucken. Die paar Zerquetschte die rummaulen spielen da keine Rolle. Bei einem Betriebssystem-Monopol ist es halt wie in der Politik: die Masse schluckt alles was vorgesetzt wird.

Rein praktisch betrachtet ist der Windows 10 Zwang bei neuen CPUs natürlich ein Witz. Klar, es wäre übertrieben endlos abwärtskompatibel zu sein: niemand braucht Windows 1.0 auf einer modernen 8-Kerner-CPU und wenn, dann macht man das sowieso einfach in einer virtuellen Maschine.

Dass ein immer noch offizielles unterstütztes Betriebssystem wie Windows 7 oder gar Windows 8.n aber nicht mehr läuft, das ist schon eine ziemliche Sauerei. So richtig schimpfen kann ich aber irgendwie nicht. Linux ist schon seit Jahren eine sehr gute Alternative zu Windows, reicht für die Masse der Anwendungen aus. Wer unbedingt auf dem Windows-Zug weiterfahren will, der muss halt schlucken, was ihm vorgesetzt wird.

Technische Argumente? Man kann vielleicht drüber diskutieren, dass moderne CPU-Architekturen gewiss Funktionen haben, die ältere Windows-Versionen nicht oder nur über Umwege nutzen können. Dann liegt natürlich ein Teil der vorhandenen Hardware-Funktionalität brach.

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gelöscht_325733 hatterchen1 „Ist das nicht aufregend, schon... Ja, Linux ist wie Fahrradfahren, aber ohne Sattel, es geht schon...“
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Linux ist wie Fahrradfahren, aber ohne Sattel

Und Windows ist wie Autofahren. Es geht schon... Wenn der Motor nicht das falsche Baujahr hat. Oder wenn der Sprit vom richtigen Anbieter kommt. Oder wenn die Innenverkleidung vom  Handschuhfach nicht die falsche Farbe hat. Oder wenn die Sicherheitsgurte alle 5 Minuten neu eingebaut werden.

Wenn ich lesen muss, dass mein bevorzugter Unterbau für Grafik, CAD, Raytracing usw. (leider Windows 7) mir in Zukunft vielleicht erzählt, dass meine gerade neu angeschaffte Z840 zwei zu neue Xeons drin hat und deswegen nicht mehr funktioniert - dann werde ich sauer, aber richtig!

Windows 10 ist da keine Alternative, weil (das wird einem wenigstens vorher erzählt - so nett ist man bei Windows inzwischen schon) "eventuell nicht alle Installierten Programme nach einem Update funktionieren werden"

Im Klartext: (Nicht-Windows-Sprech) "Es wird ja nicht so schwer sein, Poser, DAZ-Studio, Hexagon, Maya, Photoshop... Mit allen Erweiterungen, Bibliotheken usw. neu zu installieren... Sind doch nur ca. 500 GB Content, die zwei Wochen Arbeit, für ein super-neues erstklassiges Windows, das muss es dir wert sein, lieber User!".

Nein, ist es nicht. Es nervt! Es ist unnötig. Ich habe die Schnauze voll, mir dauernd neue Hardware kaufen zu müssen, wenn ein "neues" Windows rauskommt. Das war schon bei Windows 95 so. Ab 2002 war Linux eine echte Alternative. Heute ist es fast umgekehrt wie zur Anfangszeit bei Windows: Z.B. Ein USB-Gerät einzustöpseln, das automatisch erkannt wird und gleich funktioniert, egal, ob es gestern gekauft wurde oder vor 5 Jahren - das geht mittlerweile bei Windows (Win 10 sowieso nicht mehr) kaum noch.

Wenn gewisse Hersteller von spezieller Software sich mal trauen würden, das Betriebssystem zu wechseln, wäre zumindest mein Problem endgültig erledigt! Aber nicht so, wie man sich das bei Microsoft vorstellt...

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