Erst kürzlich vorgestellt, kommt Googles neues VR-Headset bereits in wenigen Tagen auch in Deutschland in den Handel, wird exklusiv von der Deutschen Telekom für 69 Euro verkauft, meldet Google via Blog. Alternativ zum Kauf inTelekom-Shops kann das neue Google-Headset auch online im Google-Store bestellt werden.
Das "Daydream View" ist eine recht unkonventionelle Lösung, setzt auf ein Gehäuse aus Textil statt Plastik und soll damit besonders bequem zu tragen sein - auch bei längerer Benutzung. Das Headset ist aktuell nur in Grau erhältlich und wiegt 220 Gramm, wobei das Gewicht des einzulegenden Smartphones natürlich hinzuzurechnen ist.
Kompatibel soll das Headset mit allen "Daydream kompatiblen" Smartphones sein, darunter natürlich auch Googles eigenem Pixel-Smartphone. Das mit der Kompatibilität sollte unbedingt beachtet werden, da das Daydream View keine "nackte" Halterung mit Linsen ist, sondern auch Elektronik geliefert wird. Und zwar 9-Achsen IMU Sensoren für präzises Messen der Position und dazu ein 220 mAh Akku der bis zu 12 Stunden durchhalten soll, über USB-Typ-C Anschluss geladen wird (*). Zum Lieferumfang der Brille gehört auch ein einfacher Controller.
Wie auch beim Cardboard ist Daydream View ein "Referenzdesign". Andere Hersteller sind also eingeladen es nachzubauen.
(*) Aus Googles Beschreibungen konnte ich auf die Schnelle leider nicht ermitteln, ob die Positionssensoren auch in der VR-Halterung sitzen oder nur im Controller. Auf jeden Fall hat der Controller welche, da er seine Position mitteilen kann.
Im Hinblick auf die integrierte Elektronik und den mitgelieferten Controller geht der Preis natürlich klar. Auch ist zu betonen, dass Google bereits mit seinem "Pappschachtel-Cardboard" eine sehr gute Lösung geliefert hat, die sich auch mit "teureren" Plasik-Headsets messen kann. Gewiss nicht grundlos hat Google sich für ein atmungsaktives Textigehäzuse entschieden.
Die meisten Headsets kranken nun mal daran, dass sie recht schwer sind, der Begriff "Tragequal" eher trifft als "Tragekomfort".
Auch bei der "Gummihalterung" hat sich Google gewiss was gedacht. Das ist bestimmt bequemer und einfacher, als ein Smartphone stets in irgendeine Schublade stecken zu müssen. Unterm Strich wird es spannend, ob solche Halterungen dauerhaft das Rennen machen, oder vergleichsweise teure eigenständige Headsets wie das Oculus Rift, die kein Smartphone brauchen.
Ich tippe für die Smartphones, da deren Preis-/Leistungsverhältnis schlichtweg in irrem Tempo voranschreitet. Die Mittelklasse aus China wird wohl bald standardmäßig ein 4K-Display haben. Und für die Daydream-Kompatibilität braucht es eigentlich grundsätzlich auch nur Android 7 weil da die VR-Routinen gleich eingebaut sind.