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Der Münchener Verkehrs- und Tarfiverbund und die Krux mit der Beschilderung

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles
MVV-München. Plötzlich ist die gewohnte U-Bahnlinie einfach weg. Statt der U3 läuft dort jetzt U8 und die Richtung Marienplatz ist durchgestrichen. Weitere Hinweise gibt es nicht. (Foto: mn)

Gäbe es eine Hitparade der bescheuertsten öffentlichen Verkehrsbetriebe, dann wäre der Münchener MVV ganz bestimmt ein Dauer-Topkandidat auf den ersten Plätzen. Der Witz fängt bereits bei der  Tarifstruktur an.

Die ist so kompliziert, dass praktisch niemand (ausser vermutlich dem Irren, der es irgendwann ausgeheckt hat) eine Chance hat es zu kapieren. Wer nicht irrtümlich ein falsches Ticket kaufen will (und damit 60 Euro Bußgeld riskiert) muss ein sehr komplexes System aus Räumen und Ringen kapieren. Pläne einer Kapierbarmachung sind kürzlich erst wieder gescheitert.

Über die witzlosen Anzeigetafeln bei S-Bahn-Haltestellen regen sich Münchener kaum noch auf. Wenn da steht, dass der Zug in 8 Minuten kommt oder 11 Minuten Verspätung hat, dann bedeutet das garnichts. So eine Falschanzeige kann durchaus mal eine halbe Ewigkeit einfach so stehenbleiben.

Immer wieder zu überraschenden Höchstleistungen bringen es auch die Verantwortlichen des MVV, die sich um die Beschilderung der Bahnhöfe kümmern. Im Münchener Hauptbahnhof sind Hinweisschilder zu UBahn und S-Bahn gerne mal so blöd platziert, das unwissende Touristen einfach in eine Sackgasse oder im Kreis rumgeschickt werden.

Ein Beispiel für besondere Blödheit konnte ich vor wenigen Tagen fotografisch festhalten. Und zwar beim "Olympiazentrum". Das ist eine inbesondere bei Touristen sehr beliebte Anlaufstelle, weil sich dort unter anderem die BMW-Welt und das BMW-Museum befinden.

Dort verläuft die U-Bahn U3. Wer aktuell aber dort zur U3 runter laufen will, findet dort den oben im Bild gezeigten "Hinweis": U8 Statt U3 und das sogar in Englisch "instead of". Die Richtung Marienplatz gibt es nicht mehr. Wer das nicht kapiert, weil es nicht kapierbar ist, der hat halt Pech gehabt.

Die Lösung: den Hinweis einfach ignorieren und trotzdem runter gehen. Auf den Anzeigetafeln wird dann klar, dass weiterhin wie gewohnt die U3 fährt - auch in Richtung Marienplatz (beziehungsweise hier als "Richtung Scheidplatz" beschrieben, damit es verwirrend bleibt).

Ätsch. Alles nur Verarsche. Die U-Bahn fährt wie gewohnt, die Beschilderung war einfach falsch. (Foto: mn)

Eine Erklärung für die falsche Beschriftung lieferte mir ein MVV-Mitarbeiter. Der meinte diese Umleitung würde erst in einer Woche gelten, die Beschriftung wurde halt zu früh angebracht.

Eine kapierbare Neuerung gibt es, die den MVV-Fahrern allerdings kaum schmecken dürfte. Ab Dezember erhöht der MVV die Fahrpreise um durchschnittlich 2,9 Prozent - höher als jeder andere Verkehrsbetrieb in Deutschland.

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Anonym60 Michael Nickles „Der Münchener Verkehrs- und Tarfiverbund und die Krux mit der Beschilderung“
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Manche halten sich für sehr klever. Bei mir gibt es die Strassenbahn und Busse mit jährlicher Erhöhung der Preise. Immer zum Ersten Januar. Mein Vater kauft sich immer im Dezember die Fahrkarten die er für einige Monate des Folgejahres braucht zum alten Preis. Man kann nämlich die Fahrkarten bei uns vom vergangenem Jahr noch nutzen. 

Bei uns ist es auch in Zonen unterteilt. Früher stand sogar noch an jeder Haltestelle um welche Zone es sich handelt. Das haben die aber irgendwann abgemacht. Wer in einen anderen Stadtteil fährt und seine Fahrkarte genügt nicht für diese Zone hat dann pech gehabt.

Ich selber gehe zu Fuß oder fahre Fahrrad.

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