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News: Nachhaltigkeit

Earth Overshoot Day = Weltbelastungstag heute erreicht

Olaf19 / 23 Antworten / Flachansicht Nickles

Dieser Tag wird alle Jahre wieder im Spätsommer diskutiert. Er hat viele Namen, neben den beiden bereits in der Überschrift genannten heißt er auch Ecological Debt Day, Welterschöpfungstag, Weltüberlastungstag, Ökoschuldentag oder Erdüberlastungstag.

Worum es geht – mit meinen eigenen Worten gesagt: wenn 60% eines Kalenderjahres vergangen sind, haben wir bereits 100% aller Ressourcen verbraucht, die die Erde innerhalb eines Jahres regenerieren kann. Das ist nicht nur in diesem Jahr so, das ist jedes Jahr so, und schlimmer noch: die 60% sind nicht in Stein gemeißelt. Der Earth Overshoot Day kommt jedes Jahr ein wenig früher.

https://de.wikipedia.org/wiki/Earth_Overshoot_Day

Den Rest des Jahres leben wir, bildlich gesagt, auf Pump. Oder, wie Deutschlandradio Kultur es ebenso feinsinnig wie sarkastisch formuliert: "Anschreiben lassen bei Mutter Natur".

Quelle: www.deutschlandradiokultur.de

Olaf19 meint: Der Begriff der Nachhaltigkeit, der dieses Board überschreibt, wird gelegentlich als "Modeerscheinung" belächelt. Das ist aber grundfalsch.

Nachhaltigkeit ist das glatte Gegenteil von Raubbau. In der Forstwirtschaft heißt das: man darf die Bäume nicht schneller abholzen als sie nachwachsen können. In der Fischerei bedeutet es: man darf die Meere nicht überfischen, muss den Fischschwärmen genug Zeit geben, sich zu regenerieren. Andernfalls gibt es irgendwann keine Bäume und keine Fische mehr. Und das sind nur zwei Beispiele.

In diesem Zusammenhang wird das schöne Wort "Eigenverantwortung" gern strapaziert. Natürlich kann jeder einzelne etwas beitragen, indem er möglichst langlebige Produkte kauft und nicht immer den neuesten Modetrends hinterherhechelt. Ich fürchte aber, das sind die berühmten Tropfen auf die heißen Steine; die große Masse wird sich nicht so verhalten.

Solange es den Menschen nicht an ihren Geldbeutel geht, werden sie ihr Konsumverhalten nicht im großen Stil ändern. M.E. ist daher nicht in erster Linie das Individuum gefordert, sondern die Politik. Dummerweise wird die immer repräsentiert von Leuten, die beim nächsten Mal wieder gewählt werden wollen...

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"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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fakiauso Olaf19 „Earth Overshoot Day = Weltbelastungstag heute erreicht“
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So sinnvoll solche Tage zum Erinnern sein mögen, sie gehen leider in der Flut der Welt***tage schlicht unter.

Das Verhalten des/der Einzelnen wird dadurch in den seltensten Fällen verändert, sondern selbst solche Fakten werden nur noch 'konsumiert'. Selber trug ich ebenfalls den Gedanken, etwas dazu hier einzustellen, habe es aber dann sein lassen.

Der Begriff 'Nachhaltigkeit' ist für mich verbrannt und in der Mehrzahl der Fälle schlicht ein Euphemismus, weil meist damit nicht das beschrieben wird, was er bedeutet.

Neben Olafs Beispielen ist der nächste Kritikpunkt die Massen an Flächen, die für Neubau-, Industrie- und Gewerbegebiete - möglichst direkt neben der Brache des Vorgängers - versaut werden, Minen und Plantagen in Regenwäldern, der Smog und der zunehmende Individualverkehr, als gäbe es kein Morgen. Massentierhaltung und Monokulturen für unseren Konsum sind weitere Stückchen des Kuchens. Das ist bereits Jane Fonda und anderen vorher aufgefallen.

Ich fürchte aber, das sind die berühmten Tropfen auf die heißen Steine; die große Masse wird sich nicht so verhalten.


Ich fürchte, Du fürchtest richtig. Allerdings können sich noch so viele diesem Credo anschliessen, es wird als einzelner Ansatz wenig bewirken. Die Ursachen sind schlicht gesellschaftlicher Art und solange der nächste Euphemismus 'Wachstum' allem übergeordnet wird und damit das Grundübel Kapitalismus nur eine Variante oder einen Reset erfährt, ist das alles kalter Kaffee.

Die einen können nicht aus der Mühle, weil sie keine Kohle haben - die Anderen wollen nicht aus der Mühle, weil sie die Kohle haben - die, welche etwas Kohle haben und sich bewusstes und tatsächlich nachhaltiges Konsumieren leisten können, sind zu wenig, um darüber etwas zu bewirken.

Da Politik und Politiker mehrheitlich ihre eigene Kaste darstellen und kaum am eigenen Stuhl sägen wird, ist aus dieser Richtung nichts zu erwarten, was über das Notwendige hinaus geht. Wenn das doch der fall ist, kann man davon ausgehen, das irgendeiner damit seinen Reibach machen wird.

Da hülfe nur der Bruch mit dieser Gesellschaftsordnung und der ist durch das Aufkeilen aller gesellschaftlichen Schichten in immer kleinere Gruppen und Grüppchen momentan weniger in Sicht denn je.

My 3 ct...

"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite world is either a madman or an idiot (or an economist)" - Hellsongs
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