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News: Nicht mehr zeitgemäß?

Schüler protestieren für Alternative zum Abitur

Michael Nickles / 13 Antworten / Flachansicht Nickles
Die StadtschülerInnnen Vertretung München spricht sich mit ihrer kreativen Protestaktion gegen das Abitur und für den verstärkten Einsatz individueller Eignungstest an Universitäten aus. (Foto: ssv-muenchen.de)

Originalmeldung: Bayern: Am 28. April, am Tag vor der ersten Abiturprüfung fordert die StadtschülerInnen Vertretung München die Gesellschaft mit einer kreativen Banneraktion in der bayerischen Staatsbibliothek, zu hinterfragen, wie gesellschaftliche Strukturen über Abschlüsse und Zertifikate maßgeblich bestimmt werden.

Auch Menschen ohne Abitur können gute Ärzte sein oder ein Interesse an einem Philosophiestudium mitbringen – die Träume bleiben dabei jedoch meist weit hinter der Wirklichkeit zurück. Die SSV fordert daher verstärkt, Eignungsprüfungen für Studiengänge einzuführen, um die wirklich wichtigen Kompetenzen zu prüfen und dafür die Anerkennung aller Schulabschlüsse neu zu überdenken.

Am Freitag den 29.04.2016 findet für über 40.000 bayerische Schüler die erste Abiturprüfung statt. Für viele ist diese Prüfung in Mathe die entscheidende, mit der das Abi steht oder fällt. „Nicht nur die Osterferien sondern auch der Geldbeutel der Eltern leidet: In meiner Jahrgangsstufe hat etwa die Hälfte einen Mathe Vorbereitungskurs für das Abitur besucht.“, erzählt die 18-jährige Schülerin Luka Fischer. Von solch einer Abiturprüfung hängt am Ende ab, ob jemand die Chance bekommt, seinem gewünschten Beruf, seinem Interesse eben nicht.

Zwei große gefüllte Heliumluftballons steigen an die Decke der bayerischen Staatsbibliothek, ein Ort der Meinungsbildung, welcher regelmäßig von Abiturienten mit „Stark Büchern“ belagert ist. An den Luftballons hängt ein 4m langer Banner in Tafeloptik auf dem prangt: „Stell dir vor, es ist Abitur und keiner geht hin”. Die Anspielung auf das Zitat von Bertolt Brecht „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin“ soll dabei keineswegs die Abiturprüfungen mit Krieg gleichsetzen sondern lediglich zeigen, dass letztlich jeder einzelne Teil des Ganzen ist und durch seinen Beitrag die Gesellschaft in der wir leben mitbestimmt – und entweder schweigend hinnimmt oder aufsteht und sich einsetzt, z.B. für ein besseres Bildungssystem, in dem es neben Druck auch Zeit für individuelle Entwicklung geben muss.

„Uns geht es nicht darum, etwas geschenkt zu bekommen. Wir wollen nicht als Kinder abgestempelt werden, die mit dem Fuß stampfen, weil sie Leistungen abliefern müssen. Mit unserer Aktion wollen wir auf die viel zu große Bedeutung von Prüfungen in unserem Bildungssystem hinweisen und rufen dazu auf, gemeinsam Testverfahren zu entwickeln, die die wirkliche Eignung des einzelnen Menschen individuell beurteilen können!“, betont die Abiturientin Luka Fischer abschließend.

Michael Nickles meint:

Durchaus interessanter Ansatz, aber vermutlich schwer umsetzbar. Ich kapier auch nicht ganz, was das Problem mit "Mathe" ist und warum diese Prüfung für viele die entscheidende sein soll. Im Hinblick auf die Abiturfächer in Bayern muss man bei Mathe zwar vier Halbjahresleistungen einbringen, aber die geforderte Mindestpunktzahl von 4 halte ich für verkraftbar.

Viel gruseliger als Mathe finde ich, dass so ein Schwachsinn wie "Religionslehre" heute noch mit 3 bis 5 Halbjahresleistungen eingebracht werden muss. Oh ja, der Religionsunterricht in Deutschland  (siehe Erläuterung auf Wikipedia), da kommt mir restlos die Galle hoch. Schon deshalb weil zwischen katholischem und evangelischen Religionsunterricht getrennt wird.

Die Welt hat mehr Religionen als diese beiden. Auch lachhaft: erst nach dem 18. Lebensjahr (also praktisch nach Ende des Abiturs) haben bekenntnisangehörige Schüler das Recht, sich selbst vom Religionsunterricht abmelden und als alternative Zeitvergeudung Ethik zu nehmen. Wer in Bayern  früher rüber zu Ethik will, dem bleibt nur der Austritt aus der Kirche. Dazu ist man ab 14 berechtigt. Jetzt schweif ich aber wirklich vom Thema ab...

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gelöscht_311356 Borlander „Es geht denen wohl darum, dass schlechte Noten in Mathematik was aus mir unerfindlichen Gründen gesellschaftlich ...“
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Alternativen zum bayerischen (!) Abitur gibt es schon seit Jahrzehnten:

Auf nach Bremen! Wer dort noch zu dumm ist, weiter nach Salzburg/Hallein, und schließlich halt ohne Abi  "studieren" (Die Schule des NS-Banditen H. in Bad Aussee gibt es ja nicht mehr, auch dessen SS-Kumpane in München haben schon das Zeitliche gesegnet). 

Man begnügt sich auch gerne  mit einem "dualen Studium" oder mit dem Meisterbrief eines Flickschusters (womit nichts gegen dieses ehrenwerte Handwerk gesagt werden soll!).

Ganz schlaue Nichtabiturienten holten sich einen Doktor der Gesundheitswissenschaften oder gar der Philosophie von der privaten Bergbauern-"Universität" Hall in Tirol.  Es ginge aber auch nach kleinen Spenden, z.B. in München mit Ehrendoktoraten und Honoarprofessuren, sowie im näheren Bereich  an den Innsbrucker und Grazer Doktorfabriken.

Vermehrt treten auch Leute auf im wirtschaftlichen und politischen Leben, die haben ihren Doktor oder Professort  aus Rumänien, Peru oder Afghanistan.

@marinierter

Wer "bei euch in Sachsen", z.B. als Ex-stalinistischer Raubkopierer, an seine Grenzen stößt, der kommt gerne nach München und holt sich, gemeinsam mit einem Ex-NS-"Forscher" den Ehrendoktor einer "Exzellenz"-Universität. Diese brauchen auch kein "Abitur" nach heutigen Maßstäben.  So wenig wie SED-"Diplomjuristen" nach der Wende ein ordentliches Jurastudium nachweisen mussten und für "IT-Manager" ein Kurs als gelernter "Ingenieur für Tierproduktion" (Schweinezüchter) ausreichte...

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