Wo Sicherheits-Update drauf steht, steckt unter anderem nicht nur mehr Sicherheit sondern auch Belästigung drinnen. Diese traurige Tatsache gilt ab sofort für Windows-Patches von Microsoft.
Mit dem Update-Paket vom März 2016 wurde im Rahmen eines Sicherheits-Patches für den Internet Explorer 10 und 11 erstmals zusätzlich ein Werbemechanismus für Windows 10 eingeschleust. Microsoft erklärt das in der Beschreibung des Patches KB3139929 nur recht unverständlich. Da steht konkret:
"Additionally, this security update includes several nonsecurity-related fixes for Internet Explorer."
(also "Außerdem enthält dieses Update einige nicht-sicherheitsrelevante Änderungen für Internet Explorer")
Anfangs gab es wohl Missverständnisse, wie die Werbungseinblendung für Windows 10 exakt erfolgt beziehungsweise wie sie ausgelöst wird.
Heise hat seinen Beitrag zur Sache inzwischen dahingehend ergänzt, dass die veröffentlichte Banner-Einblendung nicht vom Sicherheits-Patch verursacht wird sondern von der MSN-Startseite stammt, also auch mit anderen Browsern angezeigt wird. Wann, wo und wie der Sicherheits-Patch also Werbung einblendet ist aktuell noch nicht klar.
Inzwischen gibt es auch Hinweise, dass die Windows 10 Werbung nur bei einem frisch installierten Internet Explorer 11 auftritt, wenn der erstmalig gestartet und die MSN-Startseite geladen wird.
Anzumerken ist weiter, dass "nonsecurity-related fixes" in Microsofts Beschreibung zu KB3139929 ein Link, der aktuell aber nur ins Nirwana führt. Eventuell kommt hier demnächst eine konkrete Erläuterung was gemeint ist.
Ist Microsoft wirklich so wahnsinnig geworden einen Sicherheits-Patch den Nutzer praktisch einspielen müssen mit Windows 10 Werbung zu garnieren? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Höchstwahrscheinlich liegt hier ein Missverständis vor und ich rate vor Aufregung erstmal ab.
Andererseits gilt: Windows-Nutzer sind (wie auch Apple-Fans) willige Allesschlucker. Das weiß Microsoft und kann sich mühelos alles erlauben. Die Wahrheit liegt wohl erst auf den Tisch, wenn Microsoft Stellung zur Sache nimmt beziehungsweise erklärt was mit "nonsecurity-related fixes" gemeint ist.