Der Firefox-Browser hat die neue Version 38.0.5 erreicht, die recht aufdringlich auf sich aufmerksam macht. Bei Start des Browers öffnet sich automatisch eine Informationsseite mit einem Videofenster und der Aufforderung "Sehen Sie sich das Video an".
Den Tipp kann man sich schenken, denn das etwas über eine Minute lange Video ist lediglich eine langweilige Image-Eigenwerbung für Firefox, hat keinen nennenswerten Inhalte. Wir sollen halt lernen, dass der neue Firefox nicht irgendein Browser ist, sondern einer der aus Überzeugung geschaffen wurde. Das Video endet mit dem geistreichen Hinweis "Willkommen bei Firefox". Generell bringt der Firefox 38.0.5 drei Neuerungen:
Pocket: Erst nach Verschwinden des Videofensters wird klar, dass die Mozilla-Leute ein Dingsbums namens "Pocket" (Tasche) eingebaut haben. Damit lassen sich Web-Inhalte, Links, Webseiten, Videos mit anderen Geräten synchronisieren die dann auch offline angeguckt werden können. Neu ist Pocket nicht.
Es war bei früheren Firefox-Versionen als Addon installierbar. Ab Firefox 38.0.5 kriegt jeder diesen Synchronisations-Mechanismus verpasst, egal ob er ihn haben will oder nicht. "Pocket" erscheint oben in der Firefox-Befehlsleiste als Symbol.
Solche Syncronistations-Tools funktionieren generell nur über einen Cloud-Mechanismus. Im Fall von Pocket ist ein Registrieren bei Firefox nötig, also ein Firefox-Konto. Alternativ ist ein Anmelden mit Email-Adresse und Passwort nötig.
Leseansicht: Dieser neue Mechanismus soll die Lesbarkeit von Webseiten verbessern. Bislang gab es diesen Modus nur für mobile Firefox-Versionen oder als Addon. Der neue Modus "Leseansicht" versucht überflüssige Elemente von Webseiten zu entfernen, nur den "Artikel" anzuzeigen.
Die Verbesserung per "Leseansicht" funktioniert je nach Webseite selbsterklärend nur begrenzt, ist Geschmackssache.
Artikel von Nickles.de werden dadurch beispielsweise mit größerer Schrift dargestellt und es werden Elemente wie das Seitenlogo entfernt. Gleichzeitig geht aber die Darstellung der Kommentare zu einem Beitrag praktisch kaputt. Die "Leseansicht" also eine arge Geschmackssache.
Hello: Bereits seit der Firefox-Version 34 ist das Kommunikations-/Messenger-Tool "Hello" direkt integriert und oben in der Befehlsleiste abrufbar.
Hello wurde bei Firefox 38.0.5 dahingehend erweitert, dass auch Webseiten geteilt werden können.
Auch Hello fordert zur Nutzung natürlich ein Registrieren bei Mozilla, ein Firefox-Konto.
Auch wurden bei Firefox 38.0.5 ein paar Fehler beseitigt, die in den Firefox Notes beschrieben sind.
Michael Nickles meint:
Von mir dreimal ein klares "Nein Danke". Für die Idee einer Leseansicht habe ich vielleicht noch Verständnis, ihre aktuelle Brauchbarkeit ist aber eher begrenzt. Das Pocket-Tool ist gewiss praktisch, aber ich habe hier keinen Bock auf eine Insel-Lösung, die nur mit Firefox funktioniert.
Auf meinem Android-Smartphone habe ich keinen Firefox. Auch habe ich kein Interesse daran über eine Firefox-Cloud zu synchronisieren. So Blödsinn wie "Pocket" macht unter anderem klar, dass Microsoft mit Windows 10 und seinem "für alle Geräte"-Konzept die Nase vorn hat. Wer Wolken-Dienste haben will kann alles komplett über Microsoft erledigen.
Ein kostenloser Videodienst ist natürlich schön aber dafür nutze ich bereits andere Messenger und brauche nicht noch einen weiteren. Was bei Firefox 38.0.5 ärgert: alle drei Neuerungen müssten nicht direkt drinnen sein. Die freie Wahl sie als Addons installieren zu können, hätte gereicht. Der Browser ist jetzt schon fett genug und ein Speicherfresser.
Tipp: Wer den neuen Krempel nicht haben will, findet hier die nötigen Hinweise zu seiner Enfernung: Firefox 38 entschlacken - neuen Funktionsballast entrümpeln