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News: Schlag gegen Software-Piraterie

Microsoft deaktiviert 50.000 Windows- und Office-Lizenzen

Michael Nickles / 38 Antworten / Flachansicht Nickles
Windows und Office. (Fotos: Microsoft)

Wer eine Windows- oder Office-Lizenz aus dubiosen Quellen erworben hat, dem droht jetzt eine böse Überraschung: Microsoft hat 50.000 Product Keys sperren lassen, die betroffenen Produkte sind somit nicht mehr nutzbar.

Die harte Vorgehensweise bezeichnet Microsoft als  "einen Schlag gegen eine neue Art von Software-Piraterie". Hintergrund ist, dass die 25-stelligen Product Keys zur Aktivierung von Windows oder Office teils als angebliche Lizenzen verkauft wurden.

Tatsächlich sollen die Product Keys aber aus Beständen für zeitlich befristete Lizenzen für Testversionen oder OEM-Nutzung stammen, ihr Vertrieb ist daher illegal. Der illegale Verkauf von Product Keys ist für Betrüger besonders attraktiv, weil dabei keine greifbare Ware transportiert oder gelagert wird, keine Datenträger verschickt werden müssen. Und im Fall einer Durchsuchung finden sich statt gelagerter Raubkopien bestenfalls Listen mit Product Keys.

Jüngst hat Microsoft zusätzlich zur Abschaltaktion mehrere einstweilige Verfügungen gegen Anbieter manipulierter Lizenzen erwirkt und zahlreiche Angebote auf Handelsplattformen beenden lassen. Als Beispielfall nennt Microsoft in der Mitteilung "PC Fritz", der im Januar in die Hauptverhandlung geht. Aufgrund der Ermittlungserfolge habe der Handel mit gefälschten Datenträgern in den vergangenen Monaten merklich nachgelassen.

Pech haben alle, die so eine vermeintlich legale Lizenz zum Schnäppchenpreis erworben haben: entdeckt Microsoft die Fälschung und schaltet ab, dann ist der Kaufpreis natürlich verloren. Microsoft rät zu Aufmerksamkeit, wenn Produkte auffällig günstig angeboten werden.

Eine Lizenz von Microsoft Office Professional gibt es beispielsweise nur im Rahmen von Volumenlizenzverträgen und speziellen Sonderprogrammen für Händler und Entwickler und hat einen Marktwert von rund 500 Euro. Bietet ein Händler so eine Lizenz für beispielsweise 80 Euro an, dann sollten die Alarmglocken läuten.

Erklärt ein Händler einen niedrigen Preis damit, dass es sich um gebrauchte Lizenzen handelt, ist ebenfalls Vorsicht geboten wenn nicht exakt erklärt wird,  woher die Product Keys genau stammen.

Betroffene, deren Windows oder Office jetzt abgeschaltet wurde oder die befürchten, dass sie vielleicht eine illegale Lizenz im Einsatz haben, sollten (so lange das Zeugs noch funktioniert) ihren Product Key prüfen und ihn gegebenenfalls durch einen gültigen legalen Product Key ersetzen. Die nötige Vorgehensweise wird hier beschrieben: Windows und Office - Product Keys knacken und ändern

Michael Nickles meint:

Hart für die Betroffenen, aber durchaus gerecht - auch wenn es viele gewiss anders sehen oder einfach nicht verstehen werden. Es geht hier nicht um legalen Verkauf von Gebraucht-Software sondern knallharten illegalen Verkauf von Lizenzen, die für diesen Verkaufszweck niemals gedacht waren. Spielraum für Ausreden bleibt da einfach keiner.

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Gaaanz bestimmt! :- mawe2
XAR61 mawe2 „...solange MS die Keys nicht sperrt.“
Optionen

Sperren kann MS die doch nur, sofern die Software per Online aktiviert werden musste, und vergessen wir Bitte schön die Pannen nicht, wo MS die "legal erworbene" Software nicht mehr aktivieren wollte. weil sie lt. MS angeblich schon zu oft aktivert wurde. Verständlich das viele dann verzweifeln und zu tricks greifen.

Die Frage ist und bleibt woran ein Kunde einen echten von einem unechten zertifizierten Händler erkennt ? Ganz bestimmt nicht am "zertifikatslogo" oder wie das heißt. Denn kaum ein Kunde besucht vor dem Kauf erst die MS Page und auf vielen PC´s war früher ein OEM vorinstalliert

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Eindeutig: Nein! Jürgen jueki