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News: Doku zur besten Sendezeit

ARD erörtert Googles geheime Macht in 33 Minuten

Michael Nickles / 2 Antworten / Flachansicht Nickles
Für den Fall eines Feuers: mit Hochdruckwasser gefüllte Leitungen im Google Rechenzentrum in Douglas Country, Georgia. (Foto: Google)

Google sorgt aufgrund seiner Marktmacht aktuell vielfältig für Schlagzeilen, das EU-Parlament strebt eine Aufspaltung des Datenkraken an. Das Erste widmet sich dem Komplex Google heute mit der Dokumentation "Die geheime Macht von Google".

In der Beschreibung zur Sendung stellt der öffentlich rechtlich Sender fest, dass in Europa bereits 90 Prozent der Suchanfragen über Google laufen und der Suchmaschinengigant aufgrund Siegeszugs der Smartphones allgegenwärtig ist.

Die Dokumentation widmet sich unter anderem der Frage ob die Suchmaschine so objektiv und verbraucherfreundlich ist wie sie scheint, oder ob Googles Absichten verbraucherfeindlich sind.

Der Beitrag wird im Fernsehen heute um 22.45 Uhr ausgestrahlt, auf der ARD-Webpräsenz wird er bereits um 20 Uhr veröffentlicht.

Michael Nickles meint:

Montag 22.45 Uhr - also wie immer in solchen Fällen zur besten Sendezeit. Bemerkenswert ist gewiss auch die Länge von satten 33 Minuten, in der die "geheime Macht" von Google aufgezeigt werden soll.

Ein Gespräch mit dem Filmautor Ulrich Stein gibt es auf der WDR-Webpräsenz und dort auch gleich ein 3.41 Minuten langes Teaser-Video für die Doku, das erahnen lässt, dass wohl kaum neue Erkenntnisse geliefert werden. Wer es noch nicht geschnallt hat, dass Google-Nutzer sich Google vollständig ausliefern, dem ist nicht zu helfen.

Ich nutze Google als Suchmaschine, ich habe ein Android-Smartphone und ich mache (notgedrungen) auch Geschäfte mit Google. Und ja: ich habe sogar die Standortverfolgung bei Android aktiviert, Google weiß wo ich mich wann aufhalte. Es ist für mich ein Experiment um selbst vollständig mitzuerleben, was Google tut und vor allem auch, was Google Menschen antut.

Der Kern des Problems ist nämlich, dass Menschen eben nicht wirklich frei entscheiden können, in wie weit sie sich Google ausliefern wollen oder nicht. Google versucht nonstop Nutzer in die Falle zu locken, noch mehr Daten über sich zu verraten, als sie eigentlich wollen.

Ein typischer Fall ist die Anmeldung bei Google im Browser. Man vergisst sehr leicht sich dort wieder auszuloggen und wird dann permanent beim Surfen belauscht. Wer schließlich ein Android-Gerät verwendet, hat ohne Totalauslieferung fast gar keine Chance es sinnvoll nutzen zu können.

Besonders schlimm: in vielen Fällen weiß ein normaler Nutzer eigentlich garnicht, was manche Optionen bei Android für ein Feuerwerk an Konsequenzen auslösen, weil das nicht kapierbar oder nur versteckt beschrieben ist.

Wer beispielsweise Fotoaufnahmen für die Ablage in der Cloud freigibt, der weiß nicht unbedingt, dass er damit sämtliche Bilder und Videos zu Google schickt, die sich auf seinem Android-Gerät befinden. Also auch solche, die gar nicht mit der Kamera geknipst wurden.

Das kann beim Besuch der Google-Cloud im Browser dann durchaus mal zu unkalkulierbar unangenehmen Überraschungen führen. Was ich heute um 22.45 Uhr mache? Weiß ich noch nicht. Die Google-Doku des WDR interessiert mich jedenfalls nicht.

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