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News: Bundesministerium: Alibi-Tipps statt Taten

Viele beliebte Kinder-Webpräsenzen mit Schleichwerbung verseucht

Michael Nickles / 19 Antworten / Flachansicht Nickles
(Foto: SCHAU HIN!)

Die Hälfte der 100 bei Kindern beliebtesten Webpräsenzen enthält Werbung oder werbliche Botschaften. Lediglich 18 Prozent der Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren sind aber in der Lage, diese Werbebotschaften eindeutig zu identifizieren.

Dieses erschreckende Studienergebnis lieferte jetzt die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Die Initiative Schau hin will Eltern motivieren, gerade bei Surfanfängern bis zehn Jahre auf werbefreie Inhalte zu achten und sie frühzeitig über die Absichten von Werbung und diversen Werbeformen aufzuklären.

Gerade Kinder unter zehn Jahren sind durch Werbung leicht zu beeinflussen und es fällt ihnen schwer, den Unterschied zwischen echten redakionellen Inhalten und immer raffinierteren Werbeformen zu erkennen. Angeprangert werden in diesem Zusammenhang auch Gewinnspiele und vermeintliche Gratis-Angebote, die zur Herausgabe persönlicher Daten verleihen oder gar Kostenfallen sind.

Abgesehen zur persönlichen individuellen Aufklärung werden Eltern diese Tipps gegeben um Kinder vor Online-Werbung zu schützen (und meine Kommentare dazu direkt in Klammern):

Gemeinsam surfen: Gerade Surfanfänger begleiten, ein eigenes Nutzerkonto einrichten, Sicherheitseinstellungen aktivieren sowie altersgemäße, werbefreie Seiten zeigen und als Lesezeichen speichern. ("werbefreieseiten als Lesezeichen speichern" - lach)

Frühzeitig aufklären: Kindern die unterschiedlichen Werbeformen erklären und gemeinsam üben, woran man diese erkennt und wie man diese wegklicken kann. (dazu sind die meisten Eltern selbst unfähig)

Daten schützen: Mit Kindern vereinbaren, dass sie persönliche Daten nicht ohne Erlaubnis weitergeben. Sensiblen Umgang mit Daten im Netz vorleben. (lach)

Werbung blocken: Anzeigen lassen sich über Browsereinstellungen und Werbeblocker minimieren. (das blockiert keine Schleichwerbung)

Apps checken: Die Installation von Apps ist Elternsache, wie von anderen Programmen auch. Hier ist zu prüfen, auf welche Daten die App zugreift und ob sie In-App-Käufe enthält. (Eltern sollen prüfen was Apps tun - lach)

Michael Nickles meint:

Was für eine lächerliche Alibi-Show! Statt das Übel an der Wurzel zu packen, sollen die (gewiss selbst überwiegend ahnungslosen) Eltern ran und sich drum kümmern. Das ist natürlich aussichtslos.

Durch die Verlagerung von klassischer Werbung in "analogen Medien" rein ins digitale Format im Internet und die dortige zunehmende Blockierung der klassischen sichtbaren Werbeformate, boomt halt die Schleichwerbung wie verrückt.

Auch bei Nickles.de prasseln täglich Anfragen rein (die ich konsequent ablehne), ob nicht irgendein Artikel platziert werden könnte, der äußerlich wie ein "ganz normaler" redaktioneller Vergleichstest aussieht, die Vorzüge des betroffenen Kunden hinter der Sache lediglich ein wenig "diskret" hervorgehoben werden.

Für solche Artikelplazierungen werden locker zwischen 200 und 500 Euro geboten. Inzwischen gibt es eine "Armee" an Schleichwerbungs-Dealern die "Blogs" und "Testportale"  bestens mit Artikeln versorgen. Selbst "Textprofis" und sehr kluge Menschen haben oftmals fast keine Chance, so eine Schleichwerbung treffsicher zu erkennen, zu beurteilen, ob eine vermeintlich kostenlose Information vertrauenswürdig ist.

Dass "unter 10 Jährige" und Kinder da keine Chance haben und der Großteil der Eltern auch nicht, das ist selbsterklärend. Würde das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sein Anliegen wirklich ernst meinen, dann gäbe es ein paar ganz einfache Möglichkeiten das zu tun. Spontan fällt mir das hier ein:

1. Jegliche Fernseh- und sonstige Werbung für irgendwelche vermeintlich "kostenlosen" Online-Spiele verbieten.

2. Jegliche Fernsehwerbung verbieten hinter denen Abo-Modelle stecken, die am unteren TV-Bildrand weder optisch noch zeitlich erfassbar sind.

3. Jegliche Werbung mit Verweisen auf Kleingedrucktes bei Preisangaben verbieten.

4. Telekommunikations-/Mobilfunk-Betreiber strafbar machen, wenn sie mit App-/Abofallen-Betrügern kooperieren, sich um deren "Geldeinziehung" kümmern.

Das sind nur ein paar Vorschläge - es gibt gewiss noch eine ganze Menge weitere, die ganz einfach funktionieren würden. Wenn das gewollt wäre!

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Quengelware torsten40
schuerhaken torsten40 „in einem naheliegenden Aktion Makt restposten markt war ...“
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... Drecksblag ...

Dürfte etwas sehr daneben gegriffen sein. 
Ein Kind wird von seiner Mutter nicht nur zur Welt gebracht, sondern auch fit gemacht für diese Welt und die notwendige soziale Einpassung. 
Was da "Dreck" ist, dürfte allenfalls die erzieherische Leistung der Mutter oder beider Eltern oder anderer an der Betreuung beteiligten Personen sein. 

Das hat auch mit "Quengelware" absolut nichts zu schaffen.

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