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News: Einseitige Ukraine-Berichterstattung?

ARD/ZDF - schwere Vorwürfe wegen Tatsachenverdrehungen

Michael Nickles / 17 Antworten / Flachansicht Nickles

Der öffentlich rechtliche Rundfunk hat den Auftrag unabhängig und wahrheitsgemäß zu berichten. Jetzt erheben Internetaktivisten erhebliche Vorwürfe gegen ARD und ZDF wegen deren Berichterstattung über die Ukraine-Krise, meldet der Spiegel.

Angeprangert wird antirussische Propaganda mit Tatsachenverdrehungen und Falschaussagen. Die Aktivisten tauschen sich im öffentlichen Forum von Publikumskonferenz.de aus. Dort werden vermeintliche Falschmeldungen der öffentlich rechtlichen Sender gesammelt und diskutiert.

Ob es sich bei den recht zahlreichen geschilderten Fällen um "bedauernswerte Versehen" der Sender handelt oder um knallharte Meinungsmanipulation ist gewiss diskussionswürdig. Schwere Vorwürfe in der Sache hat der ARD vor wenigen Tagen allerdings auch aus den eigenen Reihen vom ARD-Programmbeirat kassiert, der ebenfalls "antirussische Tendenzen" vorwirft.

Der Bericht des Beirats wurde von Heise (PDF) veröffentlicht. Der Spiegel bezeichnet Form und Schärfe der Kritik und die Art und Weise ihrer Veröffentlichung als bislang beispiellos in der Geschichte der  ARD.

Michael Nickles meint:
Einseitige Ukraine-Berichterstattung?

Die Verantwortlichen von ARD und ZDF weisen die Vorwürfe der "einseitigen Berichterstattung" selbsterklärend zurück. Dass diese Vorwürfe allerdings wie gesagt sogar aus den eigenen Reihen kommen, solle zu denken geben.

Lesenwert zum ARD-Programmbeirat und dessen Funktionsweise ist auch der Bericht der Welt.

Aber mal Abseits von den vermeintlichen Falschnachrichten…

Dieser "Krieg in Russland" beziehungsweise die "Dauerkrise" - ich befürchte, dass der Anteil der deutschen Bevölkerung, die kapiert worum es da geht, sich im unteren einstelligen Prozentbereich bewegt.

ARD und ZDF berichten zwar wie blöd in "Fetzen" drüber, es gibt nonstop Meldungen, die einzeln erzählt aber komplett für den Arsch sind, den Zusammenhang nicht darstellen. Das Jämmerliche dabei ist, dass ein Hauptexistenzgrund des öffentlich rechtlichen Rundfunks doch auch der sogenannte "Bildungsauftrag" ist.

Da seit geraumer Zeit täglich über diese Krise berichtet wird, sollte es doch auch entsprechende aufklärende Informationssendungen geben, die den Sachverhalt auch normalen Menschen verständlich machen.

Denn: um sich ein Urteil bilden zu können, muss man etwas erstmal wirklich verstehen. Genau daran scheint aber kein wirkliches Interesse zu bestehen. Das sieht man bereits beim Stöbern in den Mediatheken von ARD und ZDF. Dort gibt es zwar endlos viele Berichte zum Konflikt, Wissen zum umfassenden Verständnis der Sache wird aber nicht vermittelt - zumindest gelang es mir nicht entsprechendes zu finden. Im interaktiven Multimedia-Zeitalter sollte es doch wirklich kein Problem sein, zu umfassenden Hintergrundberichten zu verkinken.

Hinsichtlich des Kampfes gegen den GEZ-Irrsinn ergibt sich aus den offensichtlichen Falschberichten und dem Versagen beim Bildungsauftrag enormes Potential für Klagebegründungen.

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gelöscht_189916 swiftgoon „Der einzige der bei solchen Konflikten Klartext gesprochen ...“
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Der einzige der bei solchen Konflikten Klartext gesprochen hat war Peter Scholl-Latour.


Dem ist zwar nicht ganz so, sondern es gibt auch andere wie Jürgen Todenhöfer, Oskar Lafontaine usw.

Das diese nicht wahrgenommen werden, liegt ganz einfach an genau dem Fokus, welcher diesem Thema zugestanden wird. Das trifft nicht nur auf die ÖR zu, sondern auf nahezu alle Medien.
Kritik am gewünschten Bild des Themas wird dann nicht über das Thema abgearbeitet, sondern an der jeweiligen Personalie. Kurz gesagt, es wird versucht, diese madig zu machen:-(

Das Interesse liegt ganz klar auf einer wirtschaftlichen und militärischen Erweiterung in Richtung Osten.
Alleine deshalb muss die Ukraine sowohl NATO- als auch EU-Mitglied werden, selbst auf die Gefahr einer Teilung des Landes hin. Der Hieb gegen Russland ist nicht zu übersehen und der Wortbruch in Bezug auf die NATO-Osterweiterung gegenüber Russland unter Gorbatschow wird verschwiegen.
Genauso totgeschwiegen wird das Drama in Odessa, die Entdeckung von Massengräbern in der Ostukraine:

http://www.heise.de/tp/news/Die-Toten-beim-Angriff-auf-das-Gewerkschaftshaus-von-Odessa-2293486.html

http://www.neues-deutschland.de/artikel/947045.tote-zivilisten-verscharrt.html

Dafür wird das Verhalten um die Hilfslieferung aufgebauscht und die Schuldfrage beim Absturz von MH-17 bereits einseitig festgelegt, obwohl selbst die niederländische Untersuchung diese in ihrem Zwischenbericht noch offenlässt:

http://german.ruvr.ru/2014_09_09/MH-17-Der-Bericht-ist-noch-lange-nicht-vollstandig-0969/

Bedenkt man, dass einige Vertreter der Bundesregierung durch ihre Verbindungen ein nicht unerhebliches Interesse an der Ukraine haben dürften und die Medien nun einmal weitestgehend von ebensolchen beeinflusst werden könnten...

...so btw ist es ja nicht ganz neu, dass eine Falschmeldung (um nicht das Wort Lüge zu gebrauchen) nur lange und laut genug in die Hirne geklingelt werden muss, um wenigstens eine unbewiesene Wahrheit zu werden.
Um das zu erkennen, bedurfte es allerdings nicht erst der Rüge des Programmbeirats!

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