Samsung hat anlässlich der IFA in Berlin seine eigene mobile Virtual Reality Lösung namens Gear VR vorgestellt.
Die "Innovator Edition" des Geräts ist generell nur eine Kopfhalterung, Bild und Sensoren werden durch ein zusätzlich erforderliches Samsung Galaxy Note 4 "Riesen-Smartphone" (Paphlet) geliefert.
Gear VR ist im Gegensatz zu Oculus Rift also keine All-in-one-Komplettlösung, wurde aber in Zusammenarbeit mit Oculus Rift entwickelt und ist entsprechend kompatibel dazu. Die technischen Daten von Gear VR hängen entsprechend vom eingesetzten Smartphone ab.
Bei der Präsentation nicht verraten hat Samsung das gewiss spannendste Detail: was die Kopfhalterung kosten wird. Venturebeat will allerdings von einem Samsung-Mitarbeiter in Erfahrung gebracht haben, dass das Ding 199 Dollar kosten wird - der Preis (ca 800 Euro) für das Galaxy Note 4 kommt natürlich noch hinzu, damit ein Schuh draus wird. Die aktuelle (für alle erhältliche) Entwicklerversion von Oculus Rift kostet vergleichsweise 350 Dollar.
Reden wir gleich mal über die beiden Konzepte. Was ist besser: Komplettlösung oder modulare Lösung? Theoretisch nachhaltiger ist gewiss das modulare Samsung-Konzept. Praktisch wird die Nachhaltigkeit aber gewiss daran scheitern, dass das nächste Galaxy Note oder spätestens das übernächste nicht mehr kompatibel mit der Halterung ist.
Faszinierend beim Gear VR ist indessen natürlich, dass es dank eigenem Rechenwerk eine wirklich mobile Lösung ist, während das Oculus Rift noch einen externen Rechner braucht.
Welche der beiden Lösungen ich aktuell kaufen würde? Keine. Das Gear VR System ist mir zu teuer, das Oculus Rift noch nicht "final" genug. Aktuellen Berichten zufolge hat die neue Rift-Entwicklerversion zwar schon mal eine viel höhere Auflösung, es sind aber immer noch deutlich Pixel zu erkennen. Und Oculus Rift schmeckt mir zudem seit der Übernahme durch Facebook nicht mehr wirklich.
Bleibt unterm Strich aktuell eigentlich nur das hier: Virtual Reality Headset aus Pizzaschachtel basteln. Dieses Cardboard-Projekt von Google kann man inzwischen auch bei uns recht billig bestellen (ca 20 Euro) und es gibt auch diverse alternative ähnliche Halterungssysteme (siehe Amazon-Übersicht).
Geizkrägen bestellen sich natürlich nur die Linsen für rund 7 Euro und basteln sich die Halterung aus Karton dann selbst - entsprechende Vorlagen gibt es zum Downloaden.
Vor Investitionen in Bauarbeiten kann man übrigens erst einfach mal abchecken, ob das vorhandene Android-Smartphone fit genug für die Cardboard-Lösung ist. Dazu wird einfach die Cardboard-App via Google Play installiert.