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Windows 8.1 plötzlich lahm und halbtot

schuerhaken / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Diese Geschichte beruht möglicherweise auf einigen „Einmaligkeiten“. Die meisten Anwender werden so etwas wohl kaum zu befürchten haben. Dass solches aber niemanden je treffen wird, ist auch nicht ausgeschlossen.
Symptome:

  • Gelegentliches Hapern bei Speichern-Dialogen: Das System hat Mühe, einen Pfad im System zum Abspeichern eines Dokumentes zu finden und festzulegen.
  • Ähnliches Verhalten beim Öffnen von Laufwerken oder Ordnern, insbesondere über Verknüpfungen.
  • Plötzliches „Stottern“ bei der Eingabe von Texten: Der Kursor bleibt stehen, das eingegebene Zeichen erscheint erst nach etlichen oder gar vielen Sekunden.
  • Plötzlichen „Klebenbleiben“ des Mauszeigers auf dem Bildschirm.
  • Sehr verzögerte Reaktion beim Verschieben eines Fensters auf dem Display bis hin zur Anzeige von „Keine Rückmeldung“.

Und noch einiges mehr.

Ein solches Verhalten des hiesigen Windows 8.1-Systems gab zunächst Rätsel auf. Welche erst kürzlich installierten Programme konnten die Störung verursacht haben? War ein Virus im Spiel? Wie konnte der dann in das System gelangt sein?

Gestern schließlich (Freitag, 31.07.) kam es zur Katastrophe.
In Arbeit war ein zu korrigierendes Video, während ein anderes zu YouTube hochgeladen wurde. In einem Fenster auf dem zweiten Monitor wurde 3sat angezeigt, dessen Sendung gleichzeitig auf Festplatte aufgezeichnet wurde.

Dann der Schreck: Plötzlich schienen sich alle oben aufgezählten Phänomene zu verbünden und das System zu torpedieren. Das Bild im TV-Fenster fror völlig ein, während der Ton weiterlief. Andere Fenster „erblassten“, sobald sie angeklickt wurden. Der Wechsel zwischen Fenstern durch Anklicken mit der Maus wurde unmöglich. Schließlich fror auch die Maus ein, während der Ton von 3sat einwandfrei hörbar blieb.

Während sich auf dem Bildschirm für eine lange Zeit nichts mehr tat, flackerte durchgehend das Lämpchen für HDD-Aktivitäten.
Was tun?
Konnte es sein, das Windows 8.1 mit einer Analyse und Reparatur des Systems beschäftigt war?
Was würde es bringen, das System mit Gewalt herunter zu fahren? – Irgendwelche unerwünschten Kontakte mit dem Internet waren durch Ziehen des Steckers am Router schon vereitelt worden.

Vielleicht würde der Taskmanager anspringen und etwas Auskunft geben, weshalb Strg + Alt + Entf gedrückt wurde. – Erfolg: Null. – Der Rechner war und blieb unansprechbar. Nach etwa einer Stunde wurden beide Bildschirme dunkel: Erst schwarzblau, dann völlig schwarz, während nur noch der Mauszeiger abgebildet wurde und sich sogar bewegen ließ. Dann plötzlich tauchte eine Meldung auf:

W8.1-Warnhinweis

Nach weiteren Stunden sollte „Schluss mit lustig“ sein. Der Hard-Reset wurde ausgelöst. Statt von der HDD wurde Windows 8.1 jetzt von einer SSD gestartet und lief wie ein Weltrekordler.

Das hätte mich hellhörig machen müssen. Ich vermutete jedoch den Auslöser für das Desaster erst einmal nur im Windows 8.1-System auf der 2 Terabyte-Harddisk. Das Windows 8.1-System auf der SSD war ja ein anderes. Von diesem System aus erledigte ich nun die vom anderen System verunmöglichten Arbeiten, so dass ich auch angekündigte Beiträge endlich nach NICKLES.DE hochladen konnte: Erst einen Teil davon und dann später, als ich wieder an einen Ordner auf der Harddisk gelangen konnte, den Rest.

Am Folgetage wurde der Rechner dann von der Harddisk gebootet, wozu er sich vergleichsweise viel Zeit ließ. Er schaffte es aber und benahm sich anfangs auch recht „normal“.
Doch ganz allmählich wurde der Lauf holprig, kam es immer wieder zu Verzögerungen bei der Texteingabe. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Fenstern und Programmen verlief eher nur „stotternd“.
Dann auf einmal ging das Theater vom Vortage wieder los!
Aber in mir dämmerte etwas:
Hatte nicht das System von der SSD einwandfrei funktioniert? – Konnte es vielleicht an einem „Stottern“ der Hardware liegen?

Aus einem Impuls heraus fasste ich an den SATA-Stecker bei der HDD und drückte ihn fest in die Fassung.
Was geschah?
Wie auf ein Fingerschnippen hin weggezaubert verschwand der gesamte hinderliche Spuk! – Das System lief wie am Schnürchen... – wie über Wochen, Monate und Jahre gewohnt.

Der Rechner wurde nun heruntergefahren. Das Kabel wurde abgezogen und untersucht. Allem Anschein nach war es intakt. Der Anschluss an der Harddisk zeigte auch keine Ungereimtheiten. Vorsichtshalber wurde nun ein fabrikneues Kabel genommen. Es verfügte ebenfalls über ein Klemme für einen sicheren Sitz in der Aufnahme.

SATA-Stecker mit Sicherung

Die Frage ist nur: Wie konnte es zu diesem erst schleichenden Fehler kommen?

Es gab jetzt nämlich noch mehr zu bedenken: Während der Rechner am Freitag katastrophal reagierte und sogar auch der TV-Ton schließlich verstummte, war die ganze Zeit über aus 3sat die Aufnahme weitergelaufen. Und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem das System „mit Gewalt“ abgeschaltet wurde. Dieser Mitschnitt zeigt nicht den geringsten Fehler!

Wie konnte so etwas funktionieren? – Doch wohl nur, in dem das System mit dem TV-Programm intern weiter lief und den TV-„Transportstream“ säuberlich zur Festplatte schrieb. Der Schreibzugriff auf die Festplatte musste also ununterbrochen einwandfrei funktioniert haben. Gelitten haben mussten nur die Lesezugriffe, deren erst kurz- und dann längerzeitiges Ausbleiben das System verwirrte. Mithin war es vielleicht nur eine einzige Datenleitung, die – unter Umständen durch langsame Erwärmung – aufhörte, weiter einwandfrei zu funktionieren. Dass der Rechner ab und zu reagierte, mochte an feinsten Erschütterungen liegen, die sich vom Parkettboden über den Kasten, auf dem der Rechner steht, auf den PC und auf die Steckverbindung übertragen haben konnten und kurzzeitig einen Kontakt auslösten.

Das Rätselhafte, das hier erlebt wurde, war die reinste Hölle. Die Ursache dafür erwies sich als banal. Wie sich der wohl eine einzige Kontaktfehler bei wohl nur einer Datenleitung einschleichen konnte, ist nicht eindeutig zu klären. Das Ganze legt jedoch den Gedanken nahe, von Zeit zu Zeit die Hardwareverbindungen bei einem PC zu kontrollieren und auf deren weiterhin sichere Funktion zu überprüfen.

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