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Neuer Widerstand gegen Kinder-Abzocke per inAPP-Nepp

schuerhaken / 5 Antworten / Flachansicht Nickles

Michael Söldner fragte heute in einem Artikel der PC-Welt online:

Muss Amazon Eltern für In-App-Käufe entschädigen?

Zitat:
"Teure In-App-Käufe können die Freude am Tablet verhageln ©amazon.com
Die US-Handelsaufsicht hat gegen Amazon Klage eingereicht, nachdem sich viele Eltern über die unbeabsichtigten In-App-Käufe ihrer Kinder beschwert hatten.
Die US-Handelsaufsicht FTC hat mitgeteilt, dass eine Klage gegen Amazon eingereicht wurde. Eltern haben sich darüber beschwert, dass Kinder für In-App-Käufe zur Kasse gebeten wurden. Die Tochter einer Mutter sollte beispielsweise 358 US-Dollar zahlen. Dabei konnten die Kinder oft gar nicht erkennen, dass allein das Antippen einer Funktion hohe Abbuchungen nach sich ziehen kann.

Die Handelsaufsicht befand, dass der Zahlungsvorgang in Apps von Amazon zu einfach ausfällt. So könnten Kinder das Konto der Eltern mit virtuellen Gegenständen wie Steinen oder Sternen ohne Begrenzung belasten. [...]" 

Auch mit Apple gab es bereits Zoff. So titelte die PC-Welt bereits im Januar: 
Vergleich
Apple muss 32,5 Mio. US-Dollar für In-App-Käufe zurückerstatten 
_________________________________________________
 
Zu dem Artikel in der PC-Welt kommentierte ich: 
"Selbst AMAZON leistet Wegelagerei Vorschub

Es ist schon schlimm: 
In vielen Fällen erweist sich AMAZON als eine solide Einkaufsquelle. 
Doch sind bei AMAZON auch einige "Schrägheiten" zu verzeichnen, 
die schlicht auf Dummheit oder Unerfahrenheit abzielen und 
Nutzern möglichst viel Geld aus der Tasche ziehen sollen. 
Damit steht AMAZON jedoch nicht allein. 
Was aber auffällt: 
Im WWW zeigen viele Unternehmen ihr wahres Gesicht, verraten 
sie ihre unersättliche Profitgier (auch um maßlos übertriebene 
Gehaltsvereinbarungen etlicher Bosse befriedigen zu können) 
und lassen kaum einen "krummen Weg" aus. 

Auch Nutzer von Programmen und APPs, "die nix kosten", zeigen 
ihre Bereitschaft, sich auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen. 
Auch das ist Gier. 
Die wird dann ausgenutzt, um die Nutzer aufs Kreuz zu legen. 
Wenn nun Kinder hereingelegt werden und Eltern dafür kräftig 
bluten sollen, ist das gut. Denn es öffnet die Augen, regt Protest 
und aktiven Widerstand an, löst Maßnahmen aus, deren Ziel es 
ist, einigen Unternehmen -- jetzt AMAZON -- in dieser Hinsicht 
gerichtlich das Handwerk zu legen. 

Gespannt darf man sein, wie es AMAZON später mit "Firefly" 
ergeht, jenem Programm, mit dem AMAZON sich anschickt, 
den kleinen Einzelhandel zu killen und selbst mächtigen 
Discountern und Supermärkten Kundschaft abspenstig zu 
machen, indem AMAZON die Angebote der Konkurrenz ausspäht 
und auf der Stelle eigene Gegenangebote unterbreitet. 
Es wird Krieg geben ... -- meine Vorhersage."

Warten wir ab, was sich tut. 
Hätte ich noch Kinder, denen so etwas passiert, wären Abzocker 
bei mir an der richtigen Adresse. Es gibt ja juristische Tricks, zu 
denen i.d.R. nichts berichtet wird. -- Aber es gibt sie.

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schuerhaken groggyman „Ja, natürlich können sie das, doch warum haben Kinder ...“
Optionen
---sind hier nicht auch die Eltern/Erziehungsberechtigten in der Verantwortung. Das ist doch in erster Linie eine Sache von Aufklärung und Verantwortung...

Diesen ständig und allerorten vorgetragenen Unsinn muss man nicht ernst nehmen. 
Wozu haben die Autos ABS. ESP, verschiedene Airbags und Wegfahrsperren? 
Kann man sich alles schenken, wenn das Autofahren eine Sache von Aufklärung und Verantwortung wäre. 
Oder ist es das bereits?
Weshalb dann die große Zahl von Unfällen und Toten? 

Weil es noch an wirklich wirksamen und überall vorhandenen Warnsystemen fehlt. 
"Aufklärung" geht zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Wir ignorieren, dass die Menschen heute informationell völlig überfordert sind. Da wird, was nicht permanent erforderlich ist, fast automatisch aussortiert. Wenn es dann auch noch durch andere Reize überlagert oder verdrängt wird, wenn die Aufmerksamkeit durch andere Reize ausgeschöpft ist, werden Umsicht und Vorsicht leicht ausgetrickst. 
Nicht alle Menschen sind groggyman, sondern schon mental schon groggy, sobald sie selbst nach gesundem Schlaf die Augen aufmachen. Viele würden am liebsten liegen bleiben, wenn sie an ihren bevorstehenden Arbeitsalltag bloß denken, weil die heutige Arbeitsteilung vor allem Tretmühlen für sie bereit hält. 

Es ist leicht, @ groggyman, sich über andere zu erheben, wenn man am Bildschirm sitzt und sich über ein Thema verbreiten möchte. 
Es gab ja im Geschäftsleben schon Reinfälle durch allzu kleine "Gedrucktes" auf den Bildschirmen. Da hat der Gesetzgeber eingegriffen, um die Nutzer -- meist "aufgeklärte" Erwachsene -- zu schützen. Da sollten gerade hinsichtlich der Nutzung von Rechnern durch Kinder solche Fallen gesetzlich wirkungslos gemacht werden. Außerdem nötig mögen riesige Warnhinweise sein, dass "der nächste Klick" automatisch Geld kosten wird, wenn nicht auf "Abbrechen" geklickt wird. Falls jemand -- nicht nur ein Kind -- dann trotzdem akzeptiert, muss ein weiterer Hinweis erfolgen, in welcher Höhe und auf welche Weise das Geld eingefordert wird. 
Das nur als Andeutung. 

Wie sieht es denn aus, wenn man zum Beispiel bei AMAZON etwas erwerben will? Da führt ein Klick auf einen Artikel nicht sofort zur Abnahme- und Zahlungsverpflichtung. Das geht in Stufen vor sich, weil Anbieter durch andere -- verkürzte -- Vorgehensweisen zu viel Ärger bekommen haben. Erst wenn einige deutlich informierende Stufen durchlaufen sind, kann man auf "Jetzt kaufen" klicken und hat dann trotzdem noch eine geraume Weile die Chance, den Kauf zu widerrufen. 
Bei den inAPP-Tricks geht das nicht; da wird die Zahlungsverpflichtung auch durch die sofortige Nutzung des Erwerbs unterstrichen. 

Denke man etwas sorgfältiger nach, @ groggyman... Stirnrunzelnd 

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