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News: 22 Millionen scharf auf Datenbrille

Deutschland: Mehr Frauen als Männern wollen Borg werden

Michael Nickles / 14 Antworten / Flachansicht Nickles

In einer recht knappen Mitteilung hat der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco)  diversen Trends im Mobilfunkmarkt ein Marktversagen attestiert. Viele mobile Hypertrends hätten sich als Rohrkrepierer entpuppt. Zu den Flops zählt eco Bezahlen per Handy, mobile Werbung, neue mobile Gerätekategorien wie Uhren, die Steuerung der häuslichen Geräte per Smartphones (Smart Home), Abhörsicherheit und der Virenschutz mobiler Geräte sowie Geschäftsmodelle für die Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M).

Auch für Brillen mit Internetverbindung (die es noch gar nicht im Massenmarkt zu kaufen gibt), also so Dinger wie Google Glass, sieht eco keine Erfolgsaussicht. Dr. Bettina Horster räumte aber ein: "Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass sich der eine oder andere Totgesagte noch wie Phönix aus der Asche erheben wird". Die vermeintlichen Rohrkrepierer sind aus Sicht der Expertin allerdings bedeutungslos für den weltweiten mobilen Boom.

Einen Tag nach der Mitteilung des eco veröffentlichte der Branchenverband Bitkom das Ergebnis einer Umfrage zum Interesse an Datenbrillen. Und das ist erstaunlich.

Inzwischen haben angeblich mehr Frauen Interesse an einer Datenbrille als Männer. (Foto: Google)

Hochgerechnet 22 Millionen Bundesbürger (jeder Dritte ab 14 Jahren) können sich vorstellen, mit einer Datenbrille wie "Google Glass" rumzurennen. 13 Prozent haben gar bekundet, dass sie auf jeden Fall so eine Brille nutzen werden.

Obwohl in Deutschland "Smart Glasses" noch kaum verfügbar sind, gibt es also bereits ein gewaltiges Interesse daran. Laut Bitkom hat inzwischen bereits rund die Hälfte der Deutschen schon mal was von Smart Glasses gehört, im Vorjahr war es nur rund ein Viertel.

Weiter hat die Befragung ergeben, dass sich mehr Frauen als Männer für so eine Brille interessieren. Jede dritte Frau (33 Prozent) kann sich vorstellen, Smart Glasses aufzusetzen. Bei den Männern sind es mit 29 Prozent etwas weniger.

Vor allem Jüngere wollen künftig smarte Brillen nutzen. Zwei von fünf der 14- bis 29-jährigen (39 Prozent) geben dies an. Von den 30- bis 49-jährigen kann sich jeder Dritte (33 Prozent) vorstellen, die neuartige Brille zu verwenden. Auch bei den  Älteren ist das Interesse daran hoch. Jeder Dritte (34 Prozent) der 50- bis 60-jährigen will sich künftig Smart Glasses aufsetzen, bei Personen über 65 Jahren ist es immerhin fast jeder Fünfte (19 Prozent).

Michael Nickles meint:

Die praktisch gleiche Umfrage hat der Bitkom bereits im Mai 2013 durchgeführt. Die Zahl der Borg-Technologie-süchtigen Deutschen betrug damals noch "schlappe" 14 Millionen. Im Vorjahr war es übrigens so, dass Männer mehr Interesse an Datenbrillen hatten, als Frauen - mit erheblichem Abstand.

Vielleicht ist das Interesse der Frauen gewachsen, weil Google längst versucht, Google Glass auch als Mode-Accessoire zu etablieren, es mit einer Vielzahl an Brillengestellen kombinierbar sein wird.

Was ich von den Meldungen/Analysen von eco und Bitkom halte? Nichts. Die kurze eco-Mitteilung scheint nur aus "aus dem Bauch"-Vermutungen zu bestehen, nichts wird auch nur ansatzweise mit sinnigem Zahlenmaterial belegt. Das Sommerloch hat begonnen.

Für kompletten Stuss halte ich auch die wie immer angeblich "repräsentative" Umfrage des Bitkom. Ich weiß nicht, wie die Fragen gestellt wurden, aber dass erst die Hälfte der Deutschen von einer Datenbrille gehört hat (also rund 40 Millionen, alle Altersklassen!) und von denen rund die Hälfte (rund 22 Millionen) sich eine Datenbrille vorstellen können, ist absurd. Dass Frauen ein höheres Interesse dran haben als Männer, glaub ich auch nicht.

Ich halte das komplette Zahlenmaterial des Bitkom (in diesem Fall) ganz einfach für einen schlechten Scherz.

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gelöscht_320029 Stralsund „Nachtrag: Ich habe Probleme mit dem sprachlichen, ...“
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Hi,

aber das man sich schnell mal vertippt im Eifer des Gefechts ist Dir sicher nie untergekommen?Überrascht
Finde ich etwas pedantisch nur auf " Orthographie" zu verweisen ohne etwas zum Artikel zu sagen (schreiben).

Grüße von der Ostsee (ich bin kein Lehrer!)

Grüße an die Ostsee (da bin ich geboren) aber (ich bin kein Pedant)

MfG

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