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News: US-Präsident zum Handeln gefordert

Cisco beklagt Umsatzrückgang wegen Vertrauenswürdigkeitsverlust

Michael Nickles / 5 Antworten / Flachansicht Nickles
Cisco-Chef John Chambers. (Foto: Cisco)

Das US-Netzwerktechnik-Unternehmen Cisco hat sich mit einem offenen Brief an US-Präsident Brack Obama gewandt.

Vor wenigen Tagen wurde mit Fotoveröffentlichungen belegt, dass eine Sonderabteilung des Geheimdienstes NSA Paketsendungen abfängt und unter anderem darin befindliche Netzwerk-Router (auf den Bildern solche von Cisco) mit einer Schnüffel-Firmware manipuliert.

Cisco-Chef John Chambers beklagt sich in seinem Schreiben, dass durch diese Vorgehensweise das weltweite Vertrauen in US-Sicherheitstechonologie Schaden erleidet. Er fordert Obama deshalb auf, Spielregeln zu schaffen, die der Produktmanipulation durch die NSA Einhalt gebieten.

In wichtigen Absatzmärkten wie Brasilien und Russland soll Cisco aktuell bereits Umsatzeinbußen verzeichnen.

Michael Nickles meint:

Den Brief hätte John Chambers auch gleich an den Weihnachtsmann schicken können. Das Vertrauen in US-IT-Unternehmen ist ganz einfach im Sack. Und das wird sich auch nicht dadurch retten lassen, dass der US-Präsident irgendwelche Besserungsversprechungen macht (zusammenlügt).

Blöd für Cisco ist natürlich, dass auf den Enthüllungsbildern ausgerechnet Cisco-Produkte zu sehen waren. Gewiss hat sich die NSA nicht nur auf Cisco-Geräte eingeschossen, sondern alle US-Hersteller die von den USA aus verschickt haben, sind betroffen.

Was mich wundert ist, dass die US-Regierung sich überhaupt die Mühe mit diesem "Verpackungsumweg" gemacht hat. Es wäre doch viel einfacher, alle US-Unternehmen heimlich zum Einbau von Überwachungsmechanismen zu zwingen.

Sollten deutsche Unternehmen "Router Made in USA" jetzt meiden? Ja. Aber nur dann, wenn sie auch ein Betriebssystem verwenden, das nicht in den USA produziert wird. Auch alle Bausteine in der verwendeten "Rechen-Hardware" sollten natürlich nicht aus den USA kommen.

Und statt das Internet zu verwenden, sollten deutsche Unternehmen mit empfindlichem Datenmaterial besser eigene Standleitungen verlegen lassen. Alles ganz einfach.

 

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PaoloP Michael Nickles „Cisco beklagt Umsatzrückgang wegen Vertrauenswürdigkeitsverlust“
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Ach herjee ;) wo fange ich denn da an. Ich gehe mal 2 Punkte an um das Posting klein zu halten.

Punkt 1)

Die NSA fängt nicht grossflächig alle Router ab, ähnlich so wie die Stasi damals jeden Brief aus dem Westen geöffnet hat.  Das geschieht im Verdachtsfall, ansonsten wäre das zu aufwendig(im Verhältniss zum Nutzen). Aber alleine das die NSA das kann hat gereicht um diesen massiven Vertrauensverlust zu verursachen. Das gibt mir ein wenig den Glauben an die Menschheit zurück.

Punkt 2)
Nehmen wir mal an ich bin der Chef von der NSA und möchte alle Router Hersteller dazu verpflichten für mich eine Hintertür einzubauen. All die Hersteller mit ihren unterschiedlichen System an die Karre zu binden, kann nur funktionieren, wenn ich mich auf einen Port oder ein wenigstens ein Protokoll einige,(optional kann ich auch noch absichtlichen Buffer Under oder -Overruns vorgeben). So oder so das würde relativ schnell entdeckt werden. Standard Schnüffler werden immer relativ schnell enttarnt, und somit ist dieses Verfahren für die NSA, die viel weiter denkt, automatisch nutzlos

Jeder ist für seine Sicherheit selbst verantwortlich. Wer meint diese persönliche Verantwortung im Cyberspace an irgendwelche Hersteller abgeben zu können, hat die Regeln des Lebens einfach nicht kapiert. Die Welt ist schlecht! Wenn man das wirklich verstanden geht alles andere ganz einfach ;)

Jedes mal wenn jemand "Cloud" sagt, verliert ein Engel seine Flügel.
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