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Schön, wie sie alle aus ihren Löchern gekrochen kommen...

mawe2 / 1 Antworten / Flachansicht Nickles

Symantecs Vizechef Brian Dye hat sich kürzlich offiziell dazu bekannt, dass Antivirensoftware "tot" ist, dass das damit verbundene Konzept mehr oder weniger gescheitert ist.

http://www.golem.de/news/symantec-antivirensoftware-ist-tot-1405-106251.html

Damit hat er einen wichtigen Beitrag zu einem fairem Umgang mit den Kunden geleistet. Schließlich haben die Hersteller solcher Programme die Kunden jahrelang an der Nase herum geführt und ihren Programmen Fähigkeiten angedichtet, die diese einfach nicht haben.

Es ist einfach wohltuend, wenn der Schwanz anfängt, nicht mehr mit dem Hund zu wedeln!

Spannend ist die Aussage von Dye vor allem auch deswegen, weil man nun beobachten kann, wie die Konkurrenz Symantecs reagiert. Werden vielleicht andere Hersteller diese Situation nutzen, um auch Ihrer Kundschaft gegenüber eine neue Offenheit / Ehrlichkeit zu demonstrieren oder werden sie an den Märchen festhalten, die eh kaum noch jemand glaubt?

Nie war die Situation günstiger, reinen Tisch zu machen, nachdem Symantec das Eis gebrochen hatte!

Zuerst reagierte Bitdefender. Und die Reaktion war einigermaßen intelligent, da man sich ja quasi entscheiden musste, ob man nur aus Ehrlichkeit den Ast absägt, auf dem man sitzt. Man hat sich also für eine diplomatische Antwort entscheiden.

Zitat Catalin Cosoi von Bitdefender: "Aber zu behaupten, Antivirus wäre tot, ist ungefähr so, als würde man behaupten, dass Aspirin tot ist, weil es Krebs und alle anderen Krankheiten der Menschheit nicht heilen kann. Aspirin funktioniert immer noch bei einem Kater, Kopfweh oder einer leichten Erkältung, und die Menschen haben es deshalb immer noch in ihren Hausapotheken."

Also für ein paar Kleinigkeiten ("Kopfweh") ist Antivirensoftware noch gut, die richtig schlimmen Bedrohungen ("Krebs") kann sie aber nicht bekämpfen. Diese Antwort hat einen gewissen Charme.

http://www.golem.de/news/bitdefender-antivirensoftware-ist-tot-ist-nicht-voellig-unwahr-1405-106316.html

Nun fühlt sich auch GData bemüßigt, auf die Äußerungen von Dye zu reagieren.

http://www.golem.de/news/g-data-symantecs-ende-der-antivirensoftware-verunsichert-nutzer-1405-106381.html

Hier fällt die Reaktion schon weit weniger Intelligent aus. Wieder mal - wie schon seit Jahren, wird ein altes Märchen aufgewärmt, das auch durch noch so häufige Wiederholung nicht wahrer wird.

Zitat Ralf Benzmüller von GData: "Für Privatanwender ist der Virenschutz der wichtigste Bestandteil zur Verteidigung ihres PCs gegen aktuelle Angriffe."

Kein Wort darüber, dass andere Maßnahmen grundsätzlich wichtiger sind. Wieder wird die eigene Allmacht beschworen. Selbst auf die Gefahr hin, sich vor der versammelten Weltöffentlichkeit zum Depp zu machen! Business as usual.

Sowas nennt man eine versäumte Chance! (Oder schlicht: Dummheit.)

Mal sehen, wie es weiter geht...

Gruß, mawe2

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Xdata mawe2 „Schön, wie sie alle aus ihren Löchern gekrochen kommen...“
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Es ist nicht soo leicht zuzugeben -- so die Scanner gegen aktuelle Malware quasi kapitulieren bzw.
fast hoffnungslos dastehen.

In vereinzelten Tests, die im Fernsehen gezeigt wurden, konnte Virensoftware 
ein(en)
Angriff detektieren oder  bLOCKen, nur eben    im einzelnen Spezialfall und vielleicht  ein paar mehr ..

Linux und UNIX sind  da anders konditioniert, da kommt man nicht auf die Idee Sicherheit mit  (System)- fremder Software zu machen, fast immer mit Boardmitteln.

Den armem Apple Usern wurde auf der Berliner Funkausstellung mal eingeredet,
ihr System sei ohne Kaspersky potenziell oder gar prinzipiell unsicher oder angreifbar.

In UNIX Systemen ist der systemnahe Schutz eine Aufgabe des Betriebssystems.
Fremder Software Systemrechte auf einem UNIX artigen BS zu geben ..?

Bei einem UNIX, wie die neueren Apple Betriebssysteme es sind, bringt es nichts den Schutz andere machen zu lassen. Wenn da  ein Fehler, Bug, oder Leck  erkannt wird,
MUSS dies von den Machern des Betriebssystems selbst behoben werden.

Eine aufgesetzte Fremdsoftware befreit ja nicht von dem Problem.
Das Leck ist ja noch da.

Selbst dann wenn die fremde Software es schafft einen teil des Lecks zu bLOCken.

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