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News: Roulette-Spielvariante missbraucht

Software-Fehler in Geldspielautomaten ließ Millionen spucken

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Geschätzt 10 Millionen Euro soll die Geldspielautomaten-Branche im Februar in einer einzigen Nacht  verloren haben, weil ein Software-Fehler bekannt gemacht und ausgenutzt wurde. Dazu war beim Spielen lediglich eine bestimmte Vorgehensweise nötig, die im Internet exakt erklärt wurde.

Betroffen war der Spielautomaten-Gigant Paul Gauselmann, der die Merkur-Spielotheken betreibt. Der Trick funktionierte anscheinend bei allen Geldspielautomaten, die mit einer Roulette-Spielvariante  ausgestattet sind. Der Spiegel schätzt die Zahl der betroffenen Automaten auf 100.000.

Altersverifizierung beim Zugang der Webpräsenz der Merkur-Spielotheken (www.spielothek.de). Die einzige Auswahlmöglichkeit ist hier die Taste "Seite betreten". Der Haken bei "Ja, ich bin über 18 Jahre alt" ist fix gesetzt, einfach nur ein Bild, gar nicht klickbar.

Laut Bericht des Spiegels (aktuelle Ausgabe 16/2014) war das betroffene Roulette-Spielprogramm seit drei Jahren im Einsatz.

Den Software-Fehler sollen Mitarbeiter von Gauselmann bereits einige Tage vor "der Nacht des Abkassierens" selbst entdeckt und die Automatenaufsteller gewarnt haben.

Da war es aber wohl schon zu spät. Das schürt jetzt natürlich auch den Verdacht, das der Software-Fehler nicht zufällig entstanden ist, es beim Automatenhersteller selbst vielleicht eine undichte Stelle gab. Es ist also denkbar, dass Insider die Lücke bereits seit längerer Zeit ausnutzen.

Michael Nickles meint:

Ich habe kein Mitleid dafür, dass diese Automaten-Branche jetzt ein paar Millionen verloren hat. Und ich habe erst Recht kein Mitleid mit den Trotteln, die in solchen Geldspielhöllen ihr Hab und Gut verlieren.

Den Millionenverlust wird die Branche rasend schnell wieder reinholen. Denn: jetzt suchen viele Irre garantiert im Internet nach geheimen Anleitungen, wie Geldspielautomaten ausgetrickst werden können. Und entsprechende (natürliche kostenpflichtige) Ebooks werden jetzt bestimmt einen irren Boom erleben.

Spieler werden erst auf diese Ebooks reinfallen und dann vor Ort in der "Spielothek" richtig reinfallen, wenn sie merken, dass die gekauften Tricks einfach für den Arsch waren. Den Süchtigen zu erzählen, dass sie doppelt reinfallen, wird aber nichts nützen. Denn durch den jetzt bekannten Vorfall vom Februar haben sie das entscheidende Argument, dass es eben doch den "Megatrick" geben kann.

Zur Technik: Soweit ich mich entsinne, gab es in den 80er Jahren schon mal ein großes Abräumen bei Geldspielautomaten. Unter anderem die Gewinnquote ist bei Geldspielautomaten gesetzlich exakt geregelt, ein Automat kann also nicht einfach ausnahmslos per Zufall schlucken oder ausspucken.

Mechanische Geldspielautomaten hatten früher wohl eine "Walze" drinnen, mit der die Gewinnzahlen festgelegt wurden. Die Automatenknacker haben damals Pocket PCs eingesetzt, in denen die Ablauffolge der Walze gespeichert war.

Sie mussten also nur ein paar Spielrunden bei einem Automaten verfolgen, die angezeigten Zahlen/Symbole in den Pocket PC eingeben und wussten dann, wie die nächsten Spiele verlaufen werden. Bei heutigen "digitalen" Geldspielautomaten ist so eine Vorgehensweise natürlich nicht mehr so leicht möglich.

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Michael Nickles gelöscht_152402 „Schon mal was von Spielsucht gehört? Ist eine anerkannte ...“
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Stimmt - die Bezeichnung "Trottel" ist unangemessen, sorry. Vielleicht bin ich in der Sache seitens Bekanntenkreis etwas zu befangen. Natürlich funkioniert das Geschäft nur mit der Krankheit Spielsucht. Die Frage ist halt, in wie weit man diese Spielsucht eben mit einer anderen Sucht vergleichen kann.

Bei Geldspielautomaten weiß jeder, der bis 1 zählen kann, dass es keine wirkliche Gewinnchance gibt. Da kann man sein Geld genau im Klo runterspülen und hoffen, dass es sich dabei vermehrt. Drum rutschte mir die Bezeichnung "Trottel" raus. Aber wie gesagt, nochmals pardon dafür!

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