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News: Schlag ins Gesicht

Oculus Rift: Zuckerberg kauft Zukunft zum Schleuderpreis

Michael Nickles / 7 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Schockmeldung kam überraschend: Facebook-Eigentümer Mark Zuckerberg hat das VR-Unternehmen Oculus Rift für schlappe 2 Milliarden Dollar übernommen. Das Startup sorgt seit 2010 mit seinem Virtual Reality Headset regelmäßig für Schlagzeilen.

Das Virtual Reality Headset ist für Entwickler inzwischen in zweiter Version verfügbar. (Foto: Oculus Rift)
Das Virtual Reality Headset ist für Entwickler inzwischen in zweiter Version verfügbar. (Foto: Oculus VR)

Oculus Rift bringt ein Startrek-ähnliches Holodeck-Erlebnis, wird bald nicht nur die Spieleszene aufmischen. Auch realistische virtuelle Reisen, unbezahlbare Spaziergänge auf Mond und Mars oder Abtauschen zum Grund des Ozeans, werden damit möglich sein. Das Potential von Oculus Rift ist gigantisch.

Dabei hat alles vor gerade mal rund 3 Jahren mit einer simplen Idee angefangen, die mit enormem Erfolg durch ein Kickstarter-Projekt finanziert wurde. Fast 10.000 Menschen haben das Headset mit rund 2,5 Millionen Dollar gefördert. Und für die meisten der Unterstützer dürfte der Verkauf des Unternehmens ein Schlag ins Gesicht sein.

Auf der Kickstarter-Projektseite hagelt es entsprechende Kommentare. Die (ehemaligen) Fans sind stinksauer, weil sie ein Projekt unterstützt haben, das bereits weiterverkauft wurde, bevor es überhaupt zu einem fertigen Produkt kam.

Unmittelbar ein Zeichen gesetzt, hat Minecraft-Erfinder Markus  Persson ("Notch"). In seinem Blog hat er unmissverständlich klargestellt, dass im Facebook unsympathisch ist und er die Entwicklung von Minecraft für Oculus Rift deshalb eingestellt hat.

Michael Nickles meint:

Ich wollte es erst nicht glauben, als ich es mitkriegte. Oculus Rift ist eigentlich das Ding, auf das ich mich irre gefreut habe. Diese Freude ist jetzt vorbei. Dass Zuckerberg Oculus Rift übernommen hat, ist gleichermaßen ärgerlich wie erschreckend.

Dass der "asoziale Datenkrake" Dienste wie Instagram für 1 Milliarde Dollar und Whatsapp für 19 Milliarden Dollar verschlungen hat, ist vergleichsweise verständlich und erträglich. Mit Oculus Rift betritt Zuckerberg aber eine recht neue Ecke,  die vom bisherigen Geschäftsbereich abweicht.

Der Übernahmepreis von 2 Milliarden Dollar ist ein Witz. Es ist jämmerlich, dass sich die Oculus Rift Macher so frühzeitig, für so ein Taschengeld verkauft haben. Und dass sie sich ausgerechnet an Facebook verkauft haben, ist einfach nur zum Kotzen.

Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass aus Oculus Rift nichts wird, sich rasch Alternativen etablieren. Ich fürchte aber, dass es wie bei Whatsapp sein wird: ein paar meckern und die Masse frisst, was Zuckerberg ihr serviert.

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Borlander Maybe „So ein Quatsch. Das war ein Startup-Projekt und wurde über ...“
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Hätten sie Anstand, würden sie den Investoren wenigstens ihre 2,5 Millionen zurückzahlen.

Naja. Alle dir dort Geld gegeben haben, haben wohl auch die versprochene Gegenleistung bekommen. Der vorliegende Fall wird aber sicher mit dazu beitragen, dass die Bereitschaft an Crowdfounding teilzunehmen sinkt.

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