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News: Datenschutz schnuppe

Whatsapp verzeichnet ungebremstes Wachstum

Michael Nickles / 12 Antworten / Flachansicht Nickles

Groß war die Aufregung, als der Datenkrake Facebook im Februar den Kurznachrichten-Messenger-Dienst Whatsapp geschluckt hat - für sensationelle 19 Milliarden Euro. Umgehend folgen Berichte, dass viele empörte Whatsapp-Nutzer, die ihre Privatsphäre bedroht sahen, zu alternativen (vermeintlich sichereren) Diensten wechselten.

Dem folgte die Erkenntnis, dass die Zahl der Abwanderer doch viel geringer ist, als zunächst vermutet. Dennoch glauben Investoren wohl weiter daran, dass mit Whatsapp-Alternativen was zu verdienen ist.

Hat Hoccer eine Chance?

Gerade hat der Medienunternehmer Dirk Ströer laut Bericht von Gründerszene das deutsche Startup Hoccer, das an einem verschlüsselten Messenger-Dienst arbeitet, für 50 Millionen Euro übernommen.

Hoccer tut im Prinzip das Gleiche wie Whatsapp, setzt aber seinen Schwerpunkt auf Schutz der Privatsphäre. Nachrichten sollen verschlüsselt übertragen werden und Kontakte und Telefonbucheinträge auf den Geräten der Besitzer verbleiben. Hoccer will damit nicht nur Whatsapp-Nutzer locken, sondern sich auch im Firmenkundengeschäft aufstellen.

Für Whatsapp scheint das Wachsen der Alternativen indessen völlig bedeutungslos zu sein. Laut Bericht des Focus geht es unverändert aufwärts, auch in Deutschland steige die Zahl der Nutzer ungebrochen.

Weltweit soll Whatsapp inzwischen 480 Millionen Nutzer haben, 30 Millionen davon in Deutschland. Den nächsten großen Wachstumskick sieht Whatsapp-Vorstandschef Jan Koum durch die angekündigte Telefonierfunktion.

Und auch Deals mit Netzbetreibern werden Whatsapp vermutlich ordentlich wachsen lassen. E-Plus beispielsweise plant bereits spezielle Whatsapp-Tarife.

Michael Nickles meint:

Der Knackpunkt bei Whatsapp ist unverändert jener, dass alle Nutzer durch die Übergabe ihrer Telefondaten, auch ihre Freunde/Kontakte an Whatsapp verkaufen - egal ob die selbst Whatsapp haben wollen oder nicht.

Damit passt Whatsapp blendend zu Facebook. Denn auch Facebook ist vor allem durch schamlose Ausbeutung von Kontakten und Email-Belästigung gewachsen. Facebook-Nutzer wurde halt dazu gelockt, alle ihre Email-Kontakte Facebook zu verraten und Rechte darüber zu verleihen.

Die Masse wusste vermutlich gar nicht, dass sie damit eine gigantische "Spam-Lawine" unterstützt. Datenschützer haben bis heute restlos versagt, unbeteiligte Dritter vor ungewollter Weitergabe ihrer Daten zu beliebigem Missbrauch zu schützen.

Facebool-Chef Zuckerberg weiß wie das Geschäft läuft und mit Whatsapp wird es bestimmt noch sehr lustig. Die Wachstumszahlen belegen aber, dass Empörung völlig sinnlos ist. Die Masse ist blöd genug alles mitzumachen und der Anteil der "Meckerer" ist schlichtweg bedeutungslos.

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the_mic torsten40 „Habe letztens noch das interessantes gelesen, weiß garnicht ...“
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Und ausnahmslos alle in meiner WA Liste die meinten wechseln zu müssen, sind alle wieder gekommen.

Kurzum: Whatsapp ist bereits "too big to fail".

Bei mir persönlich ist es übrigens genau anders herum. Facebook hat eh schon (fast) alle meine Kontaktdaten und sehr viele Informationen über mich. Whatsapp weiss eh, wen ich alles kenne (da quasi jeder meiner Kontakte das Ding installiert hat). Wenn Whatsapp jetzt noch ihr Protokoll soweit absichern könnten, dass keine Gefahr mehr besteht, dass Nachrichten von mir gespooft werden können, würde ich mir doch irgendwann doch noch überlegen, ob ich es nicht doch endlich auch installieren soll. Na gut, ein Desktop-Client wäre für mich noch zwingend, damit ich es nicht nur passiv brauchen werde...

Wieso auch nicht? Wieso muss ich ausgerechnet meinen SMS-Ersatz verschlüsseln? SMS ist auch unverschlüsselt... Email de facto auch (sogar den Nerds unter meinen Kontakten ist GPG zu kompliziert...). Facebook-Nachrichten werden eh von Zuckerberg persönlich und der NSA mitgelesen. Was ich auf nickles.de poste ist sogar komplett öffentlich (an dieser Stelle freundliche Grüsse an unsere Überwacher vom BND und NDB (die helvetische Schnüffelagentur).

cat /dev/brain > /dev/null
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