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News: Und wer zahlt diesmal die Rechnung?

Fritzbox-Missbrauch sorgt weiterhin für Kopfzerbrechen

Michael Nickles / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Fritzbox-Modelle von AVM zählen zu den in Deutschland am meisten eingesetzten Routern. Beliebt ist die "Fritzbox" unter anderem wegen ihrer enormen offiziellen und inoffiziellen Funktionalität. Seit gut einer Woche sorgt das Problem für Aufregung, dass Fritzboxen per Fernzugriff gekapert werden und Kriminelle dann horrende Telefonkosten damit produzieren.

(Foto: AVM)

Angerufen wird soweit bislang bekannt stets ein Anschluss auf den Falkland Inseln. Zunächst wurde gehofft, dass es sich nur um wenige Fälle handelt. Die haben sich dann aber wohl derart gehäuft, dass AVM offiziell eine Sicherheitswarnung rausgelassen hat. Registrierte Kunden erhalten von AVM aktuell auch eine Warnung per Email. Betroffen sind nur Fritzboxen, deren Besitzer die Möglichkeit  des Fernzugriffs über Internet aktiviert haben. Standardmäßig ist das nicht aktiviert.

Betroffene sollten jetzt also sicherheitshalber den Fernzugriff abschalten, sicherstellen, dass HTTPS via Port 443 nicht eingeschaltet ist. Wie das gemacht wird, erklärt AVM auf dieser Webseite. Dort gibt es auch Hinweise, wie überprüft werden kann, ob von außen auf eine Fritzbox zugegriffen wurde und es gibt Tipps für weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Unklar ist aktuell weiterhin, wie die Angreifer es geschafft haben, die Fritzboxen zu kapieren. AVM geht davon aus, dass die Täter bereits zum Zeitpunkt des Angriffs im Besitz der nötigen Zugangsdaten waren. Momentan wird untersucht, wie es die Kriminellen geschafft haben, an diese Daten zu gelangen.

Michael Nickles meint:

AVM hat nach eigenen Angaben bislang keine Sicherheitslücke in der Firmware der Fritzbox ermittelt. Es braucht gewiss auch keine, weil es vielfältige anderweitige  Angriffsmöglichkeiten gibt. Beispielsweise kann ein Trojaner einfach einen PC überwacht, die Login-Daten einer Fritzbox, abgegriffen haben.

Denkbar ist auch ein primitiver Angriff via Port-Scan. Im Hinblick auf die enorme Verbreitung der Fritzbox, können Angreifer einfach IP-Adressen abgeklappert und jeweils bei Port 443 angeklopft haben. Zum Einloggen braucht ein Angreifer dann nur noch die Email-Adresse des Nutzers und sein Passwort.

Genug Nutzerdaten sind wie jüngst bekannt geworden im Umlauf. Und das "Erraten" von Passwörtern ist auch nicht unbedingt schwer. Gemäß einer Studie zählen "123456" und "password" zu den beliebtesten Passwörtern. Abseits vom "Hack" ist interessant, mit welcher Methode die Kriminellen versuchen, Geld zu erbeuten.

Die "Telefonmasche" mit sogenannten "Mehrwertdiensten" ist alt, stammt eigentlich aus der Pre-DSL-Zeit. Da wurden auf PCs Trojaner, sogenannte "Dialer", eingenistet, die dann das Modem zum Anwählen teurer Verbindungen genutzt haben. Abgerechnet wurde das dann perverserweise über die Telefonrechnung des Anbieters, bei dem man Kunde war - also beispielsweise von der Telekom.

Für die Telefonanbieter waren die Dialer ein Bombengeschäft, weil sie schamlos mitverdient haben. Aber: irgendwie müssen sie den Betrügern, deren "Firmengeflecht", die Kohle anteilig rüber transferiert haben. Das dürfte kaum durch Koffer mit Bargeld passiert sein. Der Weg zu den Kriminellen muss also irgendwie zurückverfolgbar gewesen sein.

Soweit ich mich entsinnen kann, wurden Dialer-Betrüger niemals im großen Stil erwischt und Telefonanbieter wurden niemals wegen Beihilfe zum Betrug rangenommen - obwohl das offensichtlich war. Es ist schon ein übler Witz, dass diese Betrugsmasche heute immer noch zu funktionieren scheint.

Zu hoffen bleibt, dass die Telefonanbieter betrogener Fritzbox-Kunden kulant sind und nicht auf Zahlung von "zigtausend" Euro teuren Telefonrechnungen beharren. Denn: die Kriminellen scheinen richtig auffällig zuzuschlagen. Beim ersten bekannt gewordenen Fall sollen sie binnen einer halben Stunde eine Telefonrechnung von über 4.200 Euro produziert haben.

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Es geht mir nur drum, dass ich nicht glaube, dass eine große Menge der Fritzbox-Nutzer die Funktionalität des Geräts nutzt oder gar braucht.

Das ist wahrscheinlich noch vorsichtig ausgedrückt, ich bin überzeugt das die allermeisten nicht mal wissen was das Ding noch so alles könnte - geschweige denn es benötigen. Die nutzen es halt als stinknormalen 08/15 Internetrouter und freuen sich das der recht einfach einzurichten war. Wobei das relativ ist, viele Router sind vom Provider schon vorkonfiguriert und müssen nur noch angesteckt werden. Das ist natürlich noch einfacher als eine FritzBox einzurichten, und es gäbe wohl niemanden der dann noch loszieht und einen Haufen Geld für eine FritzBox ausgibt.

Allerdings musst Du bedenken das wohl niemand weiß was er in einem Jahr vielleicht mal mit seinem Heimnetz (soweit vorhanden) anstellen möchte. Von daher schadet etwas "Luft nach oben" nicht, vor allem da man einen Router i.d.R. länger verwendet als einen PC oder ein Smartphone.

Ich würde mir auch keine FritzBox kaufen wenn ich einen anderen Router hätte der alles kann was ich brauche. Meine erste FritzBox hab ich wie beschrieben bei ebay gesteigert (weil ich bis dahin nur ein einfaches DSL-Modem hatte und WLAN brauchte) und war begeistert von dem Service. Über den kann übrigens auch der Verkäufer froh sein, sonst hätte ich noch dafür gesorgt das der auch seinen Spaß hat. Die Box hab ich dann 7 oder 8 Jahre lang verwendet und war einfach zufrieden damit, aber ohne das jetzt am Hersteller fest zu machen. 

Gemerkt habe ich den Unterschied nur, wenn ich mal bei Freunden oder Bekannten irgendwas am Router gemacht hab. Das funktionierte nie so einfach uns reibungslos wie an der FritzBox, egal bei welchem Hersteller und Modell. Nach meinem Umzug konnte ich meine gute alte FritzBox auch nicht weiterverwenden, weil ich dann einen VOIP-Anschluss hatte, mit dem konnte die Box nichts anfangen. Hab dann "zwangsweise" (hab hierzu auch schon einiges geschrieben) die EasyBox von Vodafone verwendet. Die hat zwar nach einigen Zickereien auch funktioniert, aber richtig "warm geworden" bin ich mit dem Teil nie, weil manche Einstellungen nicht so hinhauen wie man sich das denkt. Jetzt bin ich bei einem anderen Provider, wo man die FritzBox 7390 subventioniert zum Anschluss dazubestellen konnte. Hab ich natürlich gemacht und bin jetzt wieder wunschlos glücklich mit "meinem Internet". Lächelnd

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