Der erste Schritt (und meist Fehler) besteht also darin, auf eine SD-Speicherkarte ein Betriebssystem aufzuspielen und sie reinzustecken. Wenn dabei nichts Grobes falsch gemacht wird, erwacht der Pi dann zum Leben, fährt mit dem installierten System hoch.
Das Raspberry Pi Betriebssystem der Wahl ist meist Raspbian, eine sehr schlanke auf Debian basierte Linux-Distribution, die für den Pi angepasst wurde.
Generell hat man damit einen Linux-Rechner, mit dem sich alles Erdenkliche (Sinnvolle und Sinnlose) anstellen lässt. Um es kurz zu machen: für den Erstkontakt ist es langweilig, dieses Raspbian zu starten.
Denn: es gibt mehrere Betriebssysteme für den Pi und auch Multimediaplayer-Fertiglösungen, die man sich alle mal angucken sollte - individuell rumfrickeln kann man später immer noch.
Generell gibt es zum Ausprobieren des PI diese drei kostenlosen Möglichkeiten:
Testvariante |
Tipp |
Bezugsquelle |
1. Betriebssysteme einzeln downloaden und installieren |
Eher lästig, weil auf die Speicherkarte im Normalfall immer nur ein Betriebssystem gespielt werden kann und es ist dafür jeweils ein PC nötig. |
http://www.raspberrypi.org/downloads Beispielsweise: Raspbian |
2. Komplettpaket downloaden und einzeln installieren |
Ein Komplettpaket mit mehreren Betriebssystemen wird auf die SD-Karte gespielt. Die können dann per Auswahlmenü installiert werden. Per Bootmenü lässt sich dann einstellen, welches der installierten Systeme gewünscht wird beziehungsweise automatisch starten soll. |
http://www.raspberrypi.org/downloads NOOBS
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3. Grundpaket Downloaden und einzeln nachladen, installieren |
Wie Variante 2, aber hier wird nur ein sehr schlankes Grundsystem runtergeladen. Vom Pi aus wird dann gewählt welches System gewünscht wird und erst dann wird dieses System runtergeladen. Der Pi braucht für Variante 3 also eine Internetverbindung. |
http://www.raspberrypi.org/downloads NOOBS Lite |
Alle drei Varianten sind also auf der offiziellen Raspberry Pi Seite im Download-Bereich zu finden. Es ist nicht nötig, sonst wo im Netz zu suchen.
Generell sind die Betriebssystem für den PI nicht sehr groß, bereits auf eine "billige" 4 GByte Speicherkarte kriegt man mehrere Systeme drauf. Es spricht für die ersten Tests also nichts dagegen in die Vollen zu langen, mehrere Systeme parallel zu installieren und auszuprobieren. Ideal dafür ist das NOOBS-Komplettpaket ("New Out Of The Box Software") aus dem Download-Bereich von Raspberrypi.org (http://www.raspberrypi.org/downloads). Das ist gerade mal rund 1,2 GByte groß und hat die interessantesten Betriebssysteme für den Start drinnen. Das NOOBS Lite Paket (Variante 3 in Tabelle) braucht man eigentlich nur dann, wenn man eine sehr lahme Internetverbindung hat oder eine Speicherkarte mit lausig geringer Kapazität (weniger als 4 bis 8 GByte).
Nach Vorbereitung (Formatierung) der SD-Karte gemäß Anleitung werden die NOOBS-Dateien per PC auf die Karte kopiert. Konkret wird das ZIP-Archiv mit den NOOBS-Dateien einfach in ein Verzeichnis entpackt und dann der komplette Inhalt dieses Verzeichnisses nebst Unterverzeichnissen auf die vorbereitete SD-Karte kopiert. Das passiert ganz einfach mit der normalen Kopierfunktion des verwendeten Betriebssystems.
Anschließend wird der Pi mit der Karte gebootet und das NOOBS-Auswahlmenü erscheint sehr rasch:
Es ist ratsam, nicht alle System auf einen Schlag zu markieren und zu installieren, sondern schrittweise vorzugehen. In diversen Fällen wird eine Internetverbindung gebraucht, weil ein zu installierendes Betriebssystem Aktualisierungen runterladen muss. Es ist also generell alles recht bequem, erfordert aber ein wenig Geduld. Also ein paar Bier kalt stellen.
Hinweis: Vor dem Installieren eines Betriebssystems erscheint eventuell ein Hinweis-Dialog, dass durch die Installation sämtliche Daten und alle Betriebssysteme auf der Speicherkarte verloren gehen. Das ist nur begrenzt richtig. Systeme, die zuvor mit dem NOOBS-Installer installiert wurden, bleiben natürlich vorhanden.
Wurden mehrere Systeme installiert (Multi-Boot) dann startet der Pi immer mit dem zuletzt gewählten System. Wird ein anderes System gewünscht, dann muss beim Hochfahren des Pi die SHIFT-Taste niedergehalten werden - dann erscheint das NOOBS-Auswahlmenü.
Hat man sich schließlich für das bevorzugte System entschieden, macht es durchaus Sinn, von vorne anzufangen und nur dieses eine System zu installieren, auf den Umweg über NOOBS also zu verzichten.
Hinweis: Wenn ein System wie Raspbian über NOOBS installiert wird, dann ist die Installation eventuell nicht identisch mit einer eigenständigen Installation dieses Systems! Eventuell wird die Konfigurationsdatei config.txt anders eingerichtet, die unter anderem festlegt, welchen Videoausgang (HDMI oder Composite) der Pi verwendet.