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News: Längst überfällig

Neuer Microsoft-Patch zähmt Windows 7 Festplattengier

Michael Nickles / 107 Antworten / Flachansicht Nickles

Windows 7 ist ein würdiger XP-Nachfolger (wenn man Windows 8 nicht mag), aber leidet an einem grässlichen Problem: das System bläht sich unermüdlich auf, beansprucht zunehmend Festplattenkapazität - auch wenn eigentlich nichts Neues installiert wird.

Wurde die Kapazität des Installationslaufwerks nicht enorm überdimensioniert, wird es irgendwann eng. Zu den besonders Gequälten zählen Nutzer von SSD-Laufwerken, die halt nicht "Terabytes" fett sind. Schuld ist immer der Windows-Ordner WinSxS, der seit Vista für eine permanente Verfettung von Windows sorgt. Microsoft speichert darin jeglichen alten Kram, der durch neue Updates eigentlich überflüssig geworden ist.

Das ist generell eine gut gemeinte Sache, um die Stabilität und Abwärtskompatibilität des Systems zu gewährleisten. Braucht irgendeine Anwendung irgendwann doch irgendeine längst vergilbe Version von irgendwas, dann ist sie in WinSxS noch vorhanden.

Verzweifelte, denen ein Windows ab Vista den Speicherplatz schneller wegfrisst, als sie welchen freischaufeln können, geraten in Versuchung den WinSxS-Ordner zu löschen. Das kann aber fatale Folgen für die Systemstabilität haben. Eine Säuberung ist nur mit offiziellen Methoden möglich, wie beispielsweise hier beschrieben: Windows 8 WinSxS entschlacken - radikal säubern mit DISM.

Hier hat der Übersetzungsroboter wieder mal besonderes irre gewerkelt.

Diese Methode kriegen natürlich nur "Insider" mit, Normalanwender werden einfach "verrückt".  Jetzt ist Microsoft endlich zur Vernunft gekommen und zeigt sich gnädig.

Im Rahmen der aktuellen Update-Orgie wurde ein Patch für Windows 7 veröffentlicht (KB 2852386) der sich um den "WinSxS"-Wahnsinn kümmert.

Da es sich nicht um einen sicherheitskritischen Patch handelt, wird er nicht unbedingt automatisch installiert.

Eine miserable (automatisch) übersetzte Beschreibung des Patches nebst manuellem Download-Link gibt es hier: Update verfügbar ist, können Sie mit einer neuen Option im Assistenten Datenträgerbereinigung in Windows 7 SP1 löschen Sie veraltete Windows-Updates.

Wer Windows 7 hat sollte nicht rumfackeln und sicherstellen, dass der Patch drauf ist.

Michael Nickles meint:

Eine Säuberung von WinSxS bringt durchaus bis zu 5 GByte oder mehr Speicherkapazität zurück. Im Fall einer "Terabyte-Platte" ist das ein Gimmick, im Fall einer SSD oder eines älteren Laptops mit knapper Platte aber nicht.

Wie oben bereits gesagt: die Idee von WinSxS ist nicht schlecht. Microsoft hat sie aber megascheisse umgesetzt. Wer vermutet bei Installation eines Windows schon, dass sich das System rasend schnell absurd aufbläht?

Vermutlich hat Microsoft sich da selbst total verschätzt. Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute dieses "WinSxS" schon kirre gemacht hat.

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LOL ... Solaris96
Benni11 gelöscht_238890 „Hallo knoeppken, hallo Jürgen, ich antworte mal gleich ...“
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Hallo knoeppken, hallo Jürgen,

hier eine Abhandlung von "Windows 7 Secrets" vom 22.06.2012 (= kostenloser Newsletter), die zeigt, weshalb es den Ordner WinSXS gibt und weshalb dessen Größe nur vorgegaukelt wird mit der Folge, dass auch beim Löschen überflüssig gewordener Dateien tatsächlich nicht angegebene Größe erreicht wird:

Windows 7 WinSxS-Datei - Grundsätzliches:

Windows Vista und Windows 7 sind nicht gerade bekannt dafür, sparsam mit Speicherplatz umzugehen. Bei der Suche nach Platzfressern auf der Platte stolpern viele Anwender deshalb über den Ordner WinSxS, der im Installationsverzeichnis von Windows beheimatet ist.

Dieser Ordner bringt zwischen mehreren hundert Megabyte bis hin zu einigen Gigabyte auf die Waage. Wofür dieser Ordner zuständig ist und warum Sie ihn nicht löschen dürfen, lesen Sie hier:
Über 43.000 Dateien, mehr als 11.550 Unterorder und ein Platzbedarf von 7,38 Gigabyte auf dem Redaktionsrechner macht sich der WinSxS-Ordner wirklich breit. Doch so sehr es auch in den Fingern juckt, diesen Ordner einfach zu löschen und den Speicherplatz freizugeben: Sie sollten nicht mit diesem Gedanken spielen. Der WinSxS-Ordner wurde mit Vista eingeführt und beherbergt Verweise auf Dateien, die eigentlich an anderen Orten auf der Festplatte liegen.

Dadurch müssen Anwendungen nicht wissen, wo benötigte Dateien wirklich gespeichert sind, da sie stattdessen auf diese Verweise zurückgreifen können. Außerdem werden verschiedene Versionen von sogenannten Laufzeitumgebungen gespeichert, die zum reibungslosen Ausführen von Anwendungen erforderlich sind. Falls eine Anwendung eine ältere Version als die aktuellste Version benötigt, dann wird sie in diesem Ordner fündig.

Und der hohe Platzbedarf ist nur auf den ersten Blick richtig: Da der WinSxS-Ordner größtenteils nur Verweise zum tatsächlichen Speicherort enthält, wird zwar die Gesamtgröße aller Dateien angezeigt, doch nur ein Bruchteil davon ist auch wirklich in WinSxS gespeichert.
Laut Angaben von Microsoft ist der WinSxS-Ordner auf einem normal genutzten System lediglich 400-500 Megabyte groß. Dies gilt auch dann, wenn der Windows-Explorer einen Wert von 3 Gigabyte oder mehr anzeigt.

Das Rätsel der unterschiedlichen Größenangaben sollte hiermit gelöst sein.

Es grüßt euch Benni 11

Windows 7, MS-Office, OpenOffice (Apache + Libre)
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