Allgemeines 21.918 Themen, 147.261 Beiträge

News: Allgemeines

Warum wir alle etwas zu verbergen haben sollten.

xafford / 110 Antworten / Flachansicht Nickles
Datei:Cameras innercity London 2005.jpg
Quelle: wikimedia.org (Wikimedia Commons)

In dem Hollywood-Film "Minority-Report" sah das alles noch sehr nach Science Fiction aus, aber wie so oft, hat die Realität die Schwarzmaler eingeholt. Spätestens seit den Enthüllungen durch Edward Snowden dürfte jedem klar sein, der Nachrichten aufmerksam konsumiert, dass mittlerweile so gut wie jede Interaktion im öffentlichen Raum überwacht wird. Sei es die Nutzung von Mobiltelefonen, das Surfen im Internet, die Bewegung im öffentlichen - durch Kameras überwachten - Raum geht, oder auch schlicht das versenden von Briefen oder gar dem ein- oder ausschalten des Lichts im Flur, sofern man diese tollen, neuartigen Smart-Meter nutzt.

Was überwacht wird, landet dann letztendlich in Datenbanken. Nein, das ist keine Panikmache - die Datenbanken diverser Ermittlungsbehörden scheinen aus allen Nähten zu platzen, und das ist nur das, was zugegeben wird (siehe Heise.de). Aber auch dies ist nur ein erster Schritt (der vielleicht schon überwunden ist), wenn man sich diverse Forschungsprojekte ansieht und deren Ziele. Ich will dies nicht im Detail ausführen, sondern auf die Quelle der News verweisen (siehe: www.faz.net). Dies ist definitiv keine Dystopie oder ein extrem verspäteter Aprilscherz, dies ist das, was tagtäglich mit all unseren Daten geschieht und in Zukunft mit noch mehr Daten geschehen wird.

xafford meint:

Ich weiß, das Thema interessiert wirklich nur einen Bruchteil unserer Gesellschaft, anders wäre das letzte Wahlergebnis nicht zu erklären, aber es gibt Dinge, die man immer wieder in das Gedächtnis rufen muss um sie auch in das Bewusstsein zu rufen: Wir sind mittlerweile nicht mehr nur gläsern, wir leuchten im Dunklen!

Ja, wir haben ja nichts zu verbergen. Aber das sollten wir! Wir haben ein Leben, wir haben Gedanken und Wünsche und manchmal haben wir auch schlechte Laune oder sind schlicht stinksauer. Wobei wir bei dem (wohl eher schlechten) Hollywood-Film Minority-Report wären. Wenn wir einmal so weit sind, dass unser Verhalten zum Anlass für Strafermittlungen werden, und nicht mehr ein (hypothetisch) begangenes Verbrechen, dann sollte jeder etwas zu verbergen haben, denn einmal in den Mühlen der Ermittlungsbehörden wegen einer unbedachten Äußerung, oder eines sarkastischen Kommentars und man ist stigmatisiert und man landet vielleicht in so einer Datenbank dank Indect. Dies soll keine Panikmache sein, aber wenn man sich die Zahlen aus dem verlinkten Artikel bei Heise ansieht, dann sollten bei jedem die Alarm-Glocken schrillen - wo kommen so viele Verdächtige her?

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
bei Antwort benachrichtigen
mawe2 xafford „Warum wir alle etwas zu verbergen haben sollten.“
Optionen
das Thema interessiert wirklich nur einen Bruchteil unserer Gesellschaft

Das ist das eigentliche Problem: Nur, weil es fast niemanden interessiert, kann der Staat diese Entwicklung immer weiter voran treiben (und viel Geld dafür ausgeben, das anderswo fehlt).

Eines sollte aber auch dem Staat klar sein: Die wirklich gefährlichen Entwicklungen wird man auch mit noch so ausgefeilten Analysetechniken nicht vorhersagen können.

Zitat: „Oder man modelliert von Hand das sogenannte auffällige Verhalten, zum Beispiel wenn jemand einen Koffer auf einem Bahnhof abstellt und sich dann entfernt“

Denjenigen, der sich von seinem Koffern entfernt, wird man identifizieren. Den Selbstmordattentäter, der schön brav neben seinem Koffer stehen bleibt, nicht!

Und die wirklichen Gefährder werden sich selbstverständlich in kürzester Zeit auf diese Form der Überwachung einstellen, die Analysetechniken analysieren und sich dann genau so verhalten, dass sie deren Algorithmen in die Irre führen werden.

Der Bankräuber, der sein Gesicht mit einer Maske verdeckt, wird auch mit anderen Mitteln seine Identität verbiegen können und wieder wird die Polizei nach ihm am Tatort sein. Allerdings werden Polizei und Ermittlungsbehörden immer mehr die Fähigkeit verlieren, Straftaten hinterher aufzuklären, wenn sie nicht schon vorher vom Täter mit der Nase drauf gestoßen wurden! Da dieses traditionelle Verfahren teurer als die präventive Überwachung ist, wird zukünftig genau dort das Geld eingespart; immer mit dem Verweis darauf, dass man ja vorher den möglichen Täter schon viel billiger vorhersagen kann.

Kreativer als alle noch so trickreichen Algorithmen ist immer noch der Mensch! (Jedenfalls einige Menschen...)

Gruß, mawe2

 

bei Antwort benachrichtigen
lol : torsten40
Hast du mal den Link? aldebuedel
siehe auch hier: ... mawe2