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News: Off Topic

Sorgen eines Webmasters

xafford / 9 Antworten / Flachansicht Nickles

Als Webmaster muss man sich mit vielem herum schlagen. Probleme bei der Programmierung für unzählige Browser, der Leistung von Servern bei hoher Last, Angriffe durch Skript-Kiddies und der (noch) Haupt-Einnahme-Quelle von 99% aller Webseiten - der Werbung.

Dabei geht es nicht nur darum, dass man finanziell von der Werbung abhängig ist, manchmal passieren auch Dinge, die eine Menge Arbeit machen, weil ein Unternehmen meint die Moral der westlichen Welt schützen zu müssen und dann bekommt man eine solche Mail:

Das Google-Ultimatum, es ginge auch in freundlich. Google hat etwas zu bemängeln. Auf einer Seite im Forum sind Inhalte zu finden, die deren Moral widerspricht. Im konkreten Fall geht es um eine Beitrag im Nickles-Forum aus dem Jahr 2006 (ganz schön schnell registriert), der sich kritisch mit sogenannten Model-Sites (mittlerweile illegal nach der aktuellen Gesetzgebung in Deutschland) auseinander setzt.

Google stört sich dabei nicht an wirklich pornografischen Inhalten, denn der Beitrag enthält keine solchen - da schlägt schlicht ein Wortfilter zu. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass dies der erste Fall dieser Art ist. Aus diesem Grund habe ich schon vor langem eine Routine eingebaut, mit dem Beiträge zu "kontroversen" Themen vor Google versteckt werden können. Das werden wohl die meisten Webmaster von Foren früher oder später realisiert haben und es gehört zu den Dingen, die einen ärgern, aber die man nicht beeinflussen kann.

Man mag sich fragen, ob diese Auffassung von undifferenzierter "Moral" so in Ordnung ist, untergräbt sie doch die Diskussion über kontroverse Themen - viel schlimmer ist jedoch, was diese Moral letztendlich wert ist, denn zeitgleich mit diesem "Google-Ultimatum" liefert AdSense folgende Werbung aus:

Ja, Moral ist toll - so toll, dass jeder locker zwei davon haben sollte. Ich will mich jetzt nicht über den Geisteszustand der Klientel auslassen, die diese Werbung ansprechen soll. Aber es entbehrt nicht einer gewissen Absurdität, wenn ein Unternehmen meint einerseits pauschal alles was mit Sexualität zu tun hat sei ehrenrührig und andererseits Werbung schaltet, die ohne Frage pädophil angehauchte Subjekte ansprechen soll. Es gehört nicht viel Phantasie dazu sich zu überlegen, dass der erste Fall Geld kostet und der letztere Geld bringt. Sehr entlarvend, wie ich meine. Falls es Google wirklich um Moral ginge, dann sollte so eine Werbung nicht durch kommen.

xafford meint:

Dies ist eigentlich keine echte News, es ist meine persönliche Meinung und diese äußere ich nicht in meiner Funktion als Webmaster von Nickles. Jedoch bin ich gerade innerlich am Kochen. Hier läuft irgend etwas komplett schief - aber es passt in das Bild unserer Zeit.

Berufsmäßige Entrüstung im Autopiloten-Modus, wenn die Schlagworte stimmen, dann muss es verwerflich sein. Auf der anderen Seite ist alles, was Geld bringt erst einmal absolut okay. Wenn es nicht den finanziellen Ruin bedeuten würde, wäre dieser Fall für mich Grund genug einen Schlussstrich zu ziehen - so aber muss man diese Doppelmoral (mehr oder weniger) still schlucken und so weiter machen wie bisher. "Don´t be evil!"

Pauschalurteile sind immer falsch!!!
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gelöscht_300542 xafford „Sorgen eines Webmasters“
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Würde mich mal interessieren, auf welche Themen sich diese restriktive Vorgehensweise von Google noch erstreckt oder sich noch erstrecken wird... ;)

Zumindest ist diese Methode bestens dazu geeignet, jede Form von political correctness in Beiträgen/Berichten/News/Nachrichten/Kommentaren, etc.einzufordern.

Google nutzt seine Monopolstellung schamlos aus, da sollte sich mal das Kartellamt für interessieren!

Der besagte Thread ist noch vorhanden, wie gehst du nun weiter vor?

 

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