Das Projekt Open Glass zweier Doktoranden aus den USA hat es sich zum Ziel gesetzt, die Google Glass Brille zu einem "Sehwerkzeug" für Blinde und Sehbehinderte zu machen. Dabei handelt es sich nicht um eine eigenständig funktionierende Lösung sondern um eine, die auf die Mithilfe der Internetgemeinde setzt.
Blinde können mit Open Glass beispielsweise sprachlich nachfragen, was ihre Brille gerade "sieht" und Helfer aus dem Internet können antworten. Die Kommunikationsabwicklung findet im einfachsten Fall über bestehende Mechanismen wie Twitter oder Amazons Mechanical Turk statt.Mechanical Turk ist eine Plattform, bei der "Heimarbeiter" kostenpflichtige Dienste anbieten können. Es gibt auch bereits eine zweite Variante mit mehr Automatik.
Dabei werden Bilder der Brille an einen Server mit einer Bilddatenbank gesendet, der dort ähnliche Bilder sucht und gegebenenfalls deren zugeordnete Bildtexte vorliest.
Auf der Open Glass Prokjektseite gibt es viele Details und auch erklärende Videos. Die im Rahmen des Projekts entwickelten Apps sind Open Source.
Wo immer Technik benachteiligten Menschen hilft, ist das besonders erfreulich. Die Idee bei Open Glass ist gleichermaßen simpel wie genial, hat enormes Potential. Generell frage ich mich, warum es eigentlich nicht längst so "Brillen" für Blinde gibt, die mittels Rechnern in der Lage sind, die Umgebung halbwegs zu erkennen und sprachlich zu beschreiben. Oder gibt es solche Lösungen etwa schon?
Echten menschlichen Rat wird eine Automatik natürlich niemals ersetzen können. Und da find ich dieses Mechanical Turk recht cool. Bislang hatte ich da noch nichts davon gehört. Dort kann halt wohl jeder Dienste anbieten, die er dann daheim vom Rechner aus erledigt. Sehbehinderten via Internetverbindung helfen ist eine Sache, die eigentlich jeder auch ohne große Spezialkenntnisse machen kann.
So haben welche die Kohle brauchen, die Chance sich etwas zu verdienen und können dabei auch gleich einen sinnvollen Job machen.