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News: Ist Heimarbeit Fluch oder Segen?

Microsoft erklärt das klassische Büro für tot

Michael Nickles / 28 Antworten / Flachansicht Nickles

Microsoft führt für seine Bürostandorte in Deutschland ein neues Konzept ein. Aus Sicht des Konzerns verliert Schreibtischarbeit im Büro an Bedeutung, die Mitarbeiter sollen  zeitgemäße Arbeitsplätze nach dem Prinzip der Vertrauensarbeitszeit kriegen.

Das Software-Office der Zukunft spielt sich nach Willen Microsofts ohnehin in der Cloud ab, die auch Mitarbeiter mit mobilen Geräten unterwegs verbindet. Jetzt modernisiert Microsoft auch seine reale Bürostruktur (Foto: Microsoft)
Aktuell sei es bereits so, dass ein Großteil der Mitarbeiter direkt beim Kunden oder per Home Office arbeitet, mit steigender Tendenz. Konzentrieren will sich Microsoft beim neuen Konzept auf seine drei Hauptstandorte in München, Köln und das neue Office in Berlin.

Die Büros in  Wolfsburg und Walldorf sollen aufgrund der direkten Kundenanbindung erhalten bleiben, die Mietverträge der Büro-Standorte in Böblingen (Ende 2013), Bad Homburg (Mitte 2014) und Hamburg (Mitte 2015) sollen auslaufen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Microsoft sollen künftig das Angebot erhalten, im Home-Office zu arbeiten oder sich einem der verbleibenden Standorte zuzuordnen.

Die Organisationsdetails sollen in den kommenden Monaten mit dem Betriebsrat geklärt werden. Microsoft stellt klar, dass durch das neue Konzept keine Mitarbeiter abgebaut werden sollen. Es gehe um bessere Nutzung der Resourcen. Microsoft-Mitarbeiter haben in Deutschland künftig also die Qual der Wahl, ob sie im Büro oder Zuhause arbeiten möchten.

Michael Nickles meint:

Ich arbeite seit 25 Jahren selbstständig vom eigenen Büro aus. Als ich 1988 nach rund zwei Jahren als angestellter Redakteur bei IDG gekündigt und mich selbstständig gemacht habe, war mir klar, dass ich nie mehr im Leben feste Arbeitszeiten haben, mir das selbst einteilen will.

Das ist toll, aber es erfordert eine verdammte Disziplin. Und so etwas wie eine "40 Stunden"-Woche hatte ich nie. Eher waren es 60 oder mehr. Es braucht also Disziplin in beide Richtungen: nicht zu wenig machen, aber sich auch mal eine Auszeit gönnen.

Zuhause arbeiten, bringt ein weiteres Problem: es ist eine ziemlich einsame Sache wenn man (wie ich) keine Familie hat. Dass Microsoft seinen Angestellten die Wahl bietet, finde ich prima.

Die Frage ist halt, ob die Leute in der Lage sind, ihre Disziplin richtig einzuschätzen, daheim dann nicht zu wenig und nicht zu viel arbeiten. Um 18 Uhr aus dem Büro rausgehen und mit einem "Leckt mich am Arsch" im Hinterkopf die Tür zumachen und weg zu sein, hat auch was!
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Olaf19 neanderix „Kernzeit hatte ich bei Versatel nicht und habe ich jetzt ...“
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Ich würde mich dennoch mindestens einmal die Woche ins Büro begeben. Der persönliche kontakt mit den Kollegen ist einfach durch nichts zu ersetzen.

Absolut. Das wäre für mich der Hauptgrund, keinen Tele-Arbeitsplatz zu wählen. Noch besser ist man dran, wenn man sich dann auch noch das Rauchen angewöhnt - dann erfährt man alles *g*. Na gut - manchmal ist es vielleicht gar nicht wünschenswert, ausnahmslos jede Sau zu kennen, die über die Dörfer getrieben wird.

Bei uns in der Firma gibt es "Mischarbeitsplätze", d.h. die Beteiligten arbeiten teilweise von zuhause, teilweise im Büro. Halte ich auch für eine gute Möglichkeit.

Ich muss nur innerhalb der Öffnungszeiten des Gebäudes 6:30 - IIRC 19:00 meine Arbeit ableisten.

Das ist bei uns ganz ähnlich, wobei man allerdings nicht von Werkschutz rausgeschmissen wird. AFAIK wäre es allenfalls so, dass man sich dann ein paar Fragen gefallen lassen müsste. Viel entscheidender sind die arbeitsrechtlichen Eckwerte, also dass man nicht länger als 10 Stunden arbeitet, und nicht nach 20 Uhr.

CU
Olaf
"Das sind Leute, die von Tuten und Ahnung keine Blasen haben" (ein Reporter auf die Frage nach der politischen Bildung des typischen Anhangs von Donald Trump)
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