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News: Internet- und Spielesucht

Jugendliche sollen das andere Leben wieder kennen lernen

Michael Nickles / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZGA) will jungen Menschen im Alter von 12 bis 18 Jahren verständlich machen, dass es noch ein anderes Leben gibt - eins das sich außerhalb des Internet abspielt.

Dazu wurde das neue Online-Programm "das andere Leben" gestartet, das Jugendliche vor exzessiver Internetnutzung und exzessivem Gebrauch von PC-Spielen schützen soll. In der gemeinsamen Pressemitteilung weisen der Drogenbeauftragte der Bundesregierung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, eingangs selbst auf den makabren Umstand hin, dass für diesen Zweck ein Online-Angebot entwickelt wurde:


Zu finden ist das Online-Angebot der BZGA hier: www.ins-netz-gehen.de.

Das entspräche allerdings den Lebensgewohnheiten der Zielgruppe. Gerade die jungen Menschen, die zu viel und zu oft online aktiv sind, könne man hauptsächlich nur über diesen Kommunikationsweg erreichen.

Das Projekt "das andere Leben" soll Jugendliche dazu motivieren, körperlich aktiv zu werden, alternativen  Freizeitangeboten und Hobbys nachzugehen, Freunde außerhalb der virtuellen Welt zu treffen.

Die Notwendigkeit des Bekehrungsversuchs soll sich durch zahlreiche Studien der letzten Jahre belegen lassen. Aus denen geht hervor, dass die Beschäftigung mit elektronischen Medien, bei der Freizeitgestaltung Jugendlicher einen zunehmenden Stellenwert hat. Aktuell sollen etwa 250.000 aller 14- bis 24- Jährigen in Deutschland als internetabhängig gelten.

Das Programm "das andere Leben" ist momentan auf einen Zeitraum von vier Wochen angelegt. Interessierte Jugendliche sollen in dieser Zeit die Möglichkeit haben, sich in einem persönlichen Chatgespräch mit speziell qualifizierten Beraterinnen und Beratern auszutauschen.

Ein Kern der Aktion ist dann die Übung "Real Life Challenge: Verbessere deine Offline-Skills" (Echtleben-Herausforderung, verbessere Deine Fähigkeiten außerhalb des Internets). Teilnehmer können hier Aktivitäten ausführen und dann beschreiben, wie es ihnen dabei ergangen ist.

Dabei werden Punkte gesammelt, für die es später eine Urkunde gibt. Die eigene Mediennutzung kann in einer Art Tagebuch erfasst werden, um sich selbst einschätzen zu können. Hinzu wollen die Macher des Projekts verschiedene Selbsttests zur Internet- und Computerspielnutzung sowie individuelle Email-Beratung anbieten.

Michael Nickles meint:

Es betrifft gewiss längst nicht mehr nur Jugendliche. Auch immer mehr Erwachsene verbringen viel Lebenszeit abseits vom realen Leben in der Cyberwelt.

Die Frage ist aber, was schlimmer ist: einen Abend lang Computerspiele zocken und im Internet surfen - oder die Berieselungsvariante "Fernsehen" nutzen. Aktuell gibt es (wenn  man alle Generationen gemeinsam betrachtet) vielleicht gar mehr Fernsehsüchtige als "Internetsüchtige" oder zumindest genauso viele.

Wäre die Welt heute besser, wenn das Fernsehen nie gekommen wäre? Wird sie morgen besser, wenn wir heute den "Internetkonsum" reduzieren?

Dass wir in vier Wochen mehr wissen (wenn die Aktion "das andere Leben" abgelaufen ist), bezweifle ich auf jeden Fall. Und was sie kostet, mag ich auch nicht wissen.

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Alekom Systemcrasher „Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen. Immerhin: In 4 ...“
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und darum wird auf ewig und drei tage die ältere generation immer den vorteil gegenüber den jugendlichen haben:

das sie auch das normale Leben kennen *g*

pc-mäßig kann eigentlich nix mehr kommen was die älteren überraschen könnte, betonung auf könnte!

weil pc-mäßig ist ja eigentlich alles evolution, alles baut auf vorhandenes auf.

ich bin in einem chat, vor dem sozialnetzwerk wie facebook waren nicht selten 2000 leute online, jetzt sind normal so an die 500-700 leute anwesend wenns gut läuft.

aktuell fahre aber auch ich jetzt mehr wieder rennrad. morgen lass ich aus, weil da haben wir in Österreich Feiertag, da fährt dann wirklich alles :-)

Schade um die Jugendlichen, denen man "sowas" beibringen muss *unglaublich*

Alles hat seinen Sinn, auch das scheinbar Sinnlose, denn es gibt nichts ohne Sinn.
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