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News: Wie hat er das gemacht?

Yahoo zahlt 17jährigem Schüler 30 Millionen Dollar

Michael Nickles / 11 Antworten / Flachansicht Nickles

Mit 15 Jahren hat der britische Schüler Nick D'Aloisio damit begonnen eine App namens Summly zu entwickeln. Summly dient dem Zweck, Nachrichtentexte automatisch zu analysieren, ihren Inhalt auf eine Länge von 400 Zeichen zusammenfassen. Lange Texte sollen sich dadurch schneller lesen lassen, wobei der Kerninhalt erhalten bleiben soll.

Jetzt ist Nick 17 und "30facher Millionär". Yahoo hat die App laut Bericht von AllThingsD 30 Millionen Euro übernommen und diesen Betrag zu 90 Prozent in Bar bezahlt, zu 10 Prozent mit Aktien. Yahoo soll bereits mitgeteilt werden, dass die Summly-App eingestampft wird, es nur um den Erwerb der Technologie geht, die dahinter steckt - und den "Einkauf" des jungen Programmierers, der künftig bei Yahoo tüfteln soll.

Dass Summly nicht im Alleingang im Kinderzimmer programmiert wurde, verdeutlicht wohl dieses sehr professionelle Video:


http://vimeo.com/52014691#at=0

Im Video wird die Idee von Summly unter anderem damit erklärt, dass wir heute bei Nachrichten angeblich mit unsinnigen, trivialen Informationen überschwemmt werden - und genau die filtert die App wohl raus.

Die 30 Millionen Dollar wird Nick nicht alleine kassieren, da er sich 2011 mehrere prominente Wagniskapitalinvestoren an Bord geholt hat, die jetzt gewiss ihren Anteil abhaben wollen.

Michael Nickles meint:

Wie hat er das gemacht? Das ist die Kernfrage, die viele im Netz bewegt. Wie schafft man es, einen Nachrichtentext auf 400 Zeichen zusammenzuquetschen, ohne dass dabei nur ein sinnloser "Zeichenbrei" rauskommt?

Nick erklärt im Video, dass kein linearer Roboter-Algorithmus dahintersteckt. Vielmehr soll Summly auf einem genetischen Algorithmus basieren, also selbstlernend sein und wie ein menschliches Gehirn arbeiten, wenn es aus Inhalten das Wesentliche extrahiert.

Das hört sich gigantisch an. Neu ist die Idee Textinhalte automatisch zusammenzufassen allerdings nicht. Viele Hintergrundinfos und Links dazu gibt es im Wikipedia-Beitrag Automatic summarization.

Ob eine "deutsche Version" eines solchen Nachrichtenzusammenfassungs-Tools eine Chance hätte, wage ich zu bezweifeln - Stichwort "Leistungsschutzrecht".

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mawe2 Michael Nickles „Yahoo zahlt 17jährigem Schüler 30 Millionen Dollar“
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Was technologisch sicher eine ganz clevere Sache ist, ist aus Sicht der Autoren und auch aus Sicht der Rezipienten höchst fragwürdig!

Willst Du als Autor, dass Deine Texte (automatisiert!) gekürzt werden?

Will ich als Leser, dass ich Texte nur noch in kastrierter (ggf. völlig sinnenstellender) Form lesen kann?

Am Ende steht u.U. eine Informationsaufnahme beim Leser, die das komplette Gegenteil darstellt von dem, was der Auto bezweckt hat. Wollen wir das wirklich?

Klar: Es kommt drauf an, wie das angewendet wird. Wenn außer dem gekürzten Text immer auch der komplette Text zur Verfügung gestellt wird, kann man das Verfahren vielleicht akzeptieren?

Gruß, mawe2

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