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News: Reaktion auf Empörung

Telekom: Stellungsnahme zur angeblichen DSL-Drosselung

Michael Nickles / 55 Antworten / Flachansicht Nickles

Seit gestern kursiert das Gerücht, dass die Telekom eine Drosselung ihrer DSL-Flatrate plant. Vielsurfern soll ab einem bestimmten Datenmengenverbrauch die Geschwindigkeit runtergedreht werden - so wie das bei mobilen "Flatrates" schon seit geraumer Zeit Standard (Verarschung) ist.

Zum Brodeln gebracht wurde die Gerüchteküche von der Podcast-Blog-Seite Fanboys.fm. Dort wurde berichtet, es sei eine anonyme Email einer Telekom-Mitarbeiterin eingegangen, die über "eventuelle Fehlentwicklungen in Sachen DSL" mitteilte.

Fanboys.fm bezeichnete die erhaltenen Dokumente als "äußerst glaubwürdig", hat diese auf Wunsch der Informantin aber nicht direkt veröffentlicht, sondern nur zusammengefasst. Da heißt es unter anderem, dass die Telekom bereits am 2. Mai 2013 für ihre DSL-, VDSL- und auch Fiber-Tarife eine einheitliche Drosselung, als "Bandbreitensteuerung" bezeichnet, einführen werde.

Je nach Tarif, soll ab Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens auf 384 KBit/s runtergedreht werden. Auch hat Fanboys.fm eine Tabelle der gängigen Tarife veröffentlicht und ab wann auf die Bremse getreten wird. Bei Call & Surf mit DSL soll bereits bei 75 GByte Verbrauch Sense sein, bei "Entertain mit Fiber 200" erst bei 400 GByte.

Seit dieser Veröffentlichung verbreitet sich das Thema rasend in der Presse. Die Telekom hat in ihrem Blog jetzt Stellung zur Sache bezogen. Wer auf ein klares Dementi hofft, wird enttäuscht:


Der Blog-Beitrag der Telekom ist recht knapp und liest sich eher wie eine Ausrede, warum es diese "Überlegungen" überhaupt gibt. (Bildschirmfoto: Webseite Telekom)

Die Telekom sieht für sich und auch alle Netzbetreiber eine große Herausforderung kommen. Das Datenvolumen wachse zunehmend, die Netze müssen massiv zu Milliardenkosten ausgebaut werden. Gleichzeitig fallen die Preise für Telekommunikation aber permanent. Konkret heißt es schließlich:

"Eine Lösung wäre tatsächlich, das in den Tarifen enthaltene Datenvolumen zu begrenzen. Der Vorteil ist, dass nur die Kunden mehr zahlen müssten, die tatsächlich mehr Volumen beanspruchen. Bisher ist es so, dass sämtliche Nutzer die intensivere Nutzung einiger quersubventionieren. Um es noch einmal klarzustellen: Bisher gibt es keine neuen Tarife. Wenn sich daran etwas ändert, werden wir darüber informieren."

Michael Nickles meint:

Lobenswert: Sie haben nicht einfach gelogen. Aber aus Not halt um den Brei geredet. Wenn Internetanbieter die Geschwindigkeit drosseln wollen, dann sollen sie das ruhig tun. Aber: es muss sauber kommuniziert werden!

Und genau das wird gewiss nicht passieren. Das alles wird dann bestimmt auf "Seite 92" in den AGB vergraben. Oder es werden "Drosselungs-Pakete" geschnürt, die keine Sau kapiert. Das macht es dann noch unmöglicher, Angebote vergleichen zu können.

Schon jetzt ist es doch so, dass dort wo "nur 9,95 Euro im Monat" steht, im meist kaum auffindbaren Kleingedruckten "in den ersten drei Monaten, dann 29,95 Euro" nachgeschoben wird. Meinen Senf zum Kleingedruckten gibt es unter anderem hier: Surfstick-Anbieter - Kleingedrucktes eingedeutscht.

Die große Aufregung um die eventuelle DSL-Drosselung der Telekom (oder sonst welcher Provider), kann ich ohnehin nicht verstehen. Dass bei der Geschwindigkeit oft gnadenlos beschissen wird und sich ein Anbieter dann mit dem Hinweis "BIS ZU MBit/s" rausredet - und einem nicht aus dem zig-Jahres-Vertrag - rauslässt, ist doch auch schon längst akzeptierte Abzocke.

Auch ist es kein Geheimnis, dass manche Anbieter zwar mit fetten Leitungen werben, sich im Kleingedruckten aber Drosselung vorbehalten.
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mawe2 Michael Nickles „Telekom: Stellungsnahme zur angeblichen DSL-Drosselung“
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75 GB / Monat sind für eine normale Internet-Nutzung mehr als ausreichend.

Ich finde es richtig, wenn diejenigen, die mehr verbrauchen wollen auch mehr bezahlen. Zur Zeit bezahlen ja die sparsamen Nutzer den Datenwahn der Massensauger mit. Dies ist langfristig nicht hinzunehmen.

Die Tarife sollten dann aber auch ganz transparent dargestellt werden. Und derjenige, der weniger verbraucht, soll dann auch weniger bezahlen.

Eine kommentarlose Drosselung, die vielleicht auch noch im Kleingedruckten versteckt ist, halte ich nicht für sinnvoll. Wenn man nach Verbrauch der 75 GB dann doch mal noch einen größeren Download machen will, sollte man die überzähligen GB (die trotzdem mit voller Bandbreite geliefert werden) eben extra berechnet bekommen.

Gruß, mawe2

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