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News: Trend zu Shareconomy

Kultur des Teilens - nutzen statt besitzen

Michael Nickles / 6 Antworten / Flachansicht Nickles

Eine neue Kultur des Teilens, die sogenannte "Shareconomy", soll Gesellschaft und Wirtschaft revolutionieren, meldet der Bitkom. Immer Menschen sollen bereits das Internet nutzen um Dinge zu teilen: persönliche Erfahrungen, digitale Inhalte und auch materielle  Gegenstände.

Vorreiter ist aktuell noch das Online-Teilen digitaler Inhalte, Sachen, die man im Netz selbst angefertigt oder gefunden hat. Einen klaren Trend gibt es allerdings auch zum Materiellen. Bereits 17 Prozent gaben im Rahmen einer Umfrage an, dass sie gelegentlich auch Sachen wie Autos, Werkzeuge oder gar ihre Wohnung via Internet teilen. Damit hat die Shareconomy in Deutschland bereits 9 Millionen Menschen die mitmachen.

Auslöser für diesen Trend sollen soziale Netzwerke und entsprechende Funktionen gewesen sein: Blogs, Foren, Kommentierbarkeit in Online-Medien, Bewertungen in Online-Shops. Verstärkt werde der Trend durch Smartphones und mobile Internetnutzung.


Bereits 44 Prozent der Befragten tauschen sich bezüglich Produkten und Dienstleistungen aus. (Foto: Bitkom, Bildausschnitt)

Gleichermaßen beliebt ist das Tauschen selbstgemachter Fotos. 29 Prozent teilen eigene Texte und 15 Prozent selbstgedrehte Videos. Warum Menschen solche nicht materiellen Dinge teilen? Als wichtigsten Grund gaben die Befragten an, Kontakt mit anderen Menschen halten zu wollen oder neue Bekanntschaften zu schließen.

15 Prozent hoffen darauf, im Internet bekannter zu werden - auch im Hinblick auf berufliche Aussichten. Immerhin 25 Prozent geht es ganz schlicht darum, auf Probleme oder andere Dinge aufmerksam zu machen. Der Trend zum Austauschen, soll sich auch auf die Arbeitswelt auswirken.

Zwei Drittel (64 Prozent) der Berufstätigen glauben, dass bessere Arbeitsergebnisse erzielt werden, wenn jeder seine Ideen und Informationen teilt. Der Bericht der Bitkom spannt diesmal einen weiten (und interessanten) Bogen.

Unter Shareconomy versteht sich auch die gemeinsame Beteiligung an kommerziellen und sozialen Projekten. Und auch das Tauschen materieller Güter nach dem Motto "Nutzen statt besitzen!". Bereits 85 Prozent der Befragten steht dem offen gegenüber. Besonders beliebt soll bereits das "Sharing" (Tauschen) von Fahrrädern sein, auch Auto-Tauschen habe Potential.

Michael Nickles meint:

Shareconomy umfasst wie gesagt viele Dinge und ist spannend. Warum nicht Dinge teilen oder tauschen. Wohnung, Auto, Fahrrad, Brettspiele, Bücher was weiß ich. Find ich gut.

Eine Sache im Bericht des Bitkom sollte aber jeden nachdenklich machen. Fast drei Viertel der Befragten Internetnutzer (73 Prozent) gaben an, dass sie vor einer Bestellung im Internet die Bewertungen anderer Kunden lesen. Bewertungen scheinen  also eine extrem hohe Glaubwürdigkeit zu genießen.

Wie saublöd muss ein Mensch eigentlich sein, um nicht zu schnallen, dass - ich vermute mal 99,99 Prozent aller Bewertungen in Online-Versandhäusern erstunken und erlogen sind. Ich rede hier von den langen "Erstrezensionen" bei Artikel, die in der Regel sehr lang und detailliert sind und nicht vom dem "Geplätscher", das dann später folgt.

 Da gibt es doch glatt "berühmte" Buchkritiker, die quasi täglich mehrere Bücher rezensieren (belobsudeln). Die meist erstunkenen und erlogenen (bezahlten) Kritiken entlarven sich in der Regel bereits durch ihre Professionalität.

Wenn da ein "Kunde" zigtausend Zeichen fehlerfrei perfekt geschriebenen Text raus lässt, dann ist das schlichtweg kein Normalfall. Noch schlimmer ist aber eine moderne Version dieser Verarschung, die bewusst unprofessionell verfasst ist, um glaubwürdiger zu erscheinen.

Im Aufwärtstrend sollen aktuell beispielsweise "Blogger-Kontaktbörsen" sein. Dort können Blogger anbieten, für wie viel Geld sie Produkte in ihren Blogs vorstellen. Oder Hersteller können passende Blogger für ihre Produkte suchen.

Eine Grundbedingung bei dieser Art Geschäft ist eigentlich immer die, dass solche Blog-Beiträge auf keinen Fall als Anzeige/Werbung gekennzeichnet werden dürfen (obwohl sie es sind).
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mawe2 gelöscht_238890 „Hi, ich suche mir immer nur die negativen Bewertungen ...“
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Das mache ich ganz genau so.

Was gut an einem Gerät ist, schreibt der Hersteller in seiner Werbung selber, da brauche ich keine Rezension. Was schlecht sein könnte, erfährt man aber eher von anderen (unzufriedenen) Kunden.

Natürlich birgt diese Herangehensweise auch das Risiko, dass ein Produkt bewusst schlechtgeredet wird. Und zwar durch die Konkurrenz! Aber dafür gibt es ja auch Kommentare zu den Rezensionen. Aus den gesamten dargestellten Meinungen muss man dann eben seine eigenen Schlüsse ziehen.

Letztendlich hat man aber bei einem Online-Kauf eines bisher noch nicht benutzten Artikels keine andere Möglichkeit, als sich über die Produktrezensionen schlau zu machen. Ich würde daher nicht sagen, dass alle, die sich das durchlesen "saublöd" sind! Blöd wäre nur, wenn man der erstbesten Meinung unbesehen und bedingungslos glauben würde.

Gruß, mawe2

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