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News: Nachschub in der Billigstklasse

Neues Firefox OS für Smartphones kann ausprobiert werden

Michael Nickles / 3 Antworten / Flachansicht Nickles

Auch die Mozilla-Crew hat inzwischen ein eigenes Betriebssystem für Smartphones vorgestellt: Firefox OS. Im Gegensatz zu beispielsweise Firefox für Android, ist Firefox OS ein komplettes eigenes System, das besonders schlank ist.

Denn: die Linux-basierte offene Plattform soll eigentlich primär auf den laufenden Browser setzen. Die Bedienungsoberfläche und die Anwendungen sollen nur mit bestehenden offenen Standards wie HTML5 und Javascript angefertigt werden. Im Gegensatz zu den existierenden proprietären Systemen, setzt Firefox OS komplett auf plattformübergreifende Standards.

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona sorgte Firefox OS durchaus für Interesse bei den Smartpone-Herstellern. Wohl auch deshalb, weil die Mozilla Leute denen gegenüber anscheinend recht kooperativ sind. Zwar wird neben installiertem Firefox-Browser auch ein App-Shop von Mozilla gefordert, Hersteller können zusätzlich jedoch auch einen eigenen einrichten. Google lässt das vergleichsweise nicht zu, es wird bei Android-Smartphones Googles App-Shop "Play Store" gefordert.

Auch sind die Hardware-Mindestvorgaben um ein Firefox-OS-Tauglichkeitssiegel (Powered by Firefox OS) zu kriegen recht bescheiden: Ein-Kern-CPU mit mindestens 800 MHz, 256 MByte Arbeitsspeicher und eine Display-Auflösung von mindestens 320 x 240 Bildpunkten. Selbst billigste Steinzeit-Smartphones reichen generell also aus.

Interesse am Konzept besteht bei den Herstellern wohl auch im Hinblick auf billige Smartphones für "arme Länder", in denen es noch einen Markt zu erobern gibt. Diverse Hersteller haben bereits angekündigt Firefox OS Smartphones zu bauen, für den (reichen) deutschen Markt sind die aber wohl erst mal weniger gedacht. Wer es dennoch wissen will und mutig ist, kriegt jetzt die Chance von Sony:


Im Entwickler-Blog wurde eine experimentelle Firefox OS Software für das Sony Xperia E vorgestellt (Foto: Sony)

Das ROM und die Flash-Anleitung finden sich im Blog. Ein Demo-Video von Sony gibt es auch:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=7x2bO769KDs#!

Quelle: http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=7x2bO769KDs#!
Michael Nickles meint:

Irgendetwas läuft komplett schief. Aufgrund ihrer zunehmenden Leistungsstärke werden Smartphone bereits als "PCs der Zukunft" gehandelt. Ich denke mal zurück in die 80er Jahre. Da gab es Computer, Großrechner und Heimcomputer von zig Herstellern mit zig Betriebssystemen. Kompatibilität existierte nicht.

Erst mit Auftritt des IBM-PC 1981 wurde ein neues Zeitalter eingeleitet. Und zwar durch die geniale Entscheidung IBMs, die Hardware offen zu machen, auch andere Hersteller nachbauen zu lassen. Und auf alle kam das erste Microsoft-Betriebssystem MSDOS drauf, das sich später zu Windows mauserte.

Man kann gewiss darüber streiten, ob damals die beste Hardware und das beste Betriebssystem gewonnen haben. Auf jeden Fall hatte erstmals eine große Masse an Anwendern das gleiche Ding rumstehen, konnte die gleiche Software nutzen. Und das hat der Qualität von Software einen enormen Schub verliehen - egal ob Business oder Spiele.

Heute haben wir praktisch alle die gleiche PC-Grundarchitektur und da wahlweise Windows, Linux oder Mac OS drauf. Das ist noch halbwegs überschaubar. Bei Handys/Smartphones sind die ersten herstellereigenen Betriebssysteme inzwischen nahezu ausgestorben aber viele neue entstanden: Apple IOs, Google Android, Microsoft Windows Phone, Ubuntu für Smartphones, Firefox OS - wie viele sollen es noch werden?

Für wie viele Systeme sollen App-Entwickler noch rumprogrammieren müssen? Kann dabei überhaupt noch Qualität rauskommen und aufrecht erhalten werden? Firefox OS ist gewiss der "offenste Standard", eine gute Idee.
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Nur für HTML5. mawe2
the_mic Michael Nickles „Neues Firefox OS für Smartphones kann ausprobiert werden“
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Dieses Jahr wird die grosse Fragmentierung kommen. Neben den Marktführern Android und iOS und den Nischenprodukten Windows und Blackberry wird es vier neue Systeme geben, welche allesamt Linux-basiert sind: Firefox OS, Ubuntu, Tizen, Jolla/Sailfish. Welche sich davon durchsetzen können, wird man sehen.

Immerhin setzen Blackberry, Ubuntu, Tizen und Sailfish auf Apps, welche in QT entwickelt wurden, so dass der Portierungsaufwand zwischen den Plattformen minimal sein dürfte. Und HTML5-basierte Apps werden auch von einigen dieser Plattformen unterstützt. Es wird also zumindest gewisse Überschneidungen und Kooperationen geben.

Alles in allem sicher eine spannende Entwicklung. Mal schauen, ob auch der Anwender davon profitieren kann.

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