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News: Hohe Kosten, ungewisse Zukunft

RTL kündigt Einstellung von DVB-T-Ausstrahlung an

Michael Nickles / 33 Antworten / Flachansicht Nickles

Die RTL-Gruppe hat angekündigt, ihre Ausstrahlung über das digitale Antennenfernsehen DVB-T einzustellen. Konkret geht es um die Sender RTL, RTL2, Super RTL, Vox und n-tv (in Berlin) über DVB-T bald nicht mehr empfangbar sein werden.

RTL begründet den Ausstieg mit zu hohen Kosten. Das Senden über DVB-T soll 30 Mal so hoch sein wie über Satellit. Als erste werden die DVB-T-Zuschauer aus München rausgeworfen. Dort will RTL den  Ausstrahlungsstopp bereits Ende Mai durchziehen.


Die Münchener DVB-T-Fans werden als erste testen dürfen, wie es sich ohne RTL lebt. (Foto: RTL-Webseite)

Bundesweit ist dann am 31.12.2014 Feierabend. Laut Angabe von RTL soll der Ausstieg eher schmerzlos sein, weil der DVB-T-Zuschaueranteil nur 4,2 Prozent bei RTL ausmachen soll.

RTL erklärt seinen Ausstieg auch damit, dass ein stabiler Verbleib der terrestrischen Frequenzen im Verfügungsbereich des Rundfunks auch über das Jahr 2020 hinaus, nicht gewährleistet sei.

Entsprechend wolle man hohe Inversionen im mittleren zweistelligen Millionenbereich nicht riskieren.

Michael Nickles meint:

Durch den Ausstieg von RTL ergeben sich dadurch ganz neue Probleme.

So soll die Verbraucherzentrale NRW bereits die Befürchtung vermelden haben, dass der Ausstieg von RTL folgenschwer für DVB-T generell sein kann. Und zwar, weil die Kosten für die verbleibenden Sender dann noch steigen werden.

Bezüglich DVB-T habe ich schon vor Jahren eines ganz deutlich kritisiert: dass es eine Scheißidee war, diesen Mist überhaupt einzuführen. Denn: bereits längst vor Start von DVB-T war klar, dass das vergreiste MPEG2-Videoformat verwendet wird, obwohl es längst MPEG4 und (!!!) billige MPEG4-Chips für Consumer-Geräte wie "DivX-taugliche DVD-Player" gab.

Auch HD-Sendungen sind mit DVB-T/MPEG2 nicht möglich beziehungsweise nicht sinnvoll. Aber nein, den Kunden wurden scheißteure DVB-T-Empfänger mit MPEG2-Bausteinen angedreht von denen klar war, dass sie recht schnell Sondermüll werden. MPEG4-Chips wären MPEG2-abwärtskompatibel und zukunftssicher gewesen.

DVB-T wurde 2004 eingeführt, aktuell wird noch drum gestritten, wann der Nachfolger DVB-T2 eingeführt wird. Der kann dann dank MPEG4 auch HDTV-Sendungen beziehungsweise dank weniger Datenverbrauch sind mehr Sendungen möglich. Bei DVB-T sind aktuell nur 30 Programme möglich.

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LohrerMopper angelpage „Meine Meinung zum Problem hatte ich bereits unter ...“
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(Nickles- Fans scheinen mir da noch völlig neben der Spur ...
Hey, Du meinst sehr wahrscheinlich: "Nickles Fans haben eine andere Spurbreite..."
Davon abgesehen: Ob alle hier "Mit diskutierende" "Nicles-Fans" sind, sei dahin gestellt. Unschuldig

...  Sendetürme und Frequenzen sind aus analoger Zeit massenhaft vorhanden  ...
Das ist so nicht richtig. "Sendetürme" mussten aufwendig umgerüstet werden und Frequenzen mussten umgelegt werden, da z.B. (wetterbedinge) Überreichweiten von Sendern gegenüber der analogen Ausstrahlung viel größere Störungen auf den Empfang haben.
Füllsender mußten Umgerüstet werden oder, falls es sich nicht "gelohnt" hat oder technisch nicht möglich war einfach abgeschaltet. Deshalb sieht die geografische DVB-T Versorgung aus, wie die UHF-Ausstrahlung mitte der 60er Jahre. "Überallfernsehen" ist ein Mythos. Fernseher anschalten, Metallkleiderbügel über einen Draht anschließen, Kanal suchen und die Sportschau gucken ist (leider) Vergangenheit.
s braucht keinerlei Kabel und Verteiler zum Empfänger, ggf. neue Technologien ändern die Modulation (einen Einschub) usw. -fertig.


Durch die Verlegung der Frequenzen wurden selektive Umsetzer, Verstärker usw, unbrauchbar und mussten ersetzt werden. Viele Gemeinschaftsanlagen stammen aus den 60er und 70er Jahren, da gibt es keine "Einschübe" oder "Module" mehr. Wer denn schon eine Schüssel hatte, hat den ganzen Antennenwald auf dem Dach ausgeschaltet und abmontiert.

Im Berliner und Potsdamer Großraum ist DVB-T längst zum kostenlosen Ersatz für teure Kabel-, SAT- und Internet- TV- Kanäle geworden ....
Nicht "Überall" herrschen Berliner Verhältnisse Brüllend

www.ueberallfernsehen.de
Ich habe schon mal darüber nachgedacht, den Betreiber dieses Propaganda-Web-Portals zu verklagen, weil es kein "Überallfernsehen" und schon gar nicht mit DVB-T gibt.
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