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News: 1.800 Euro für Vorschaubild im Link

Alarm: Facebook-Nutzern drohen teure Abmahnungen

Michael Nickles / 58 Antworten / Flachansicht Nickles

Soziale Netzwerke leben davon Informationen zu teilen. Dazu zählen vor allem Links. Beim Veröffentlichen eines Links in der Facebook-Chronik wird automatisch empfohlen, falls möglich, auch ein Vorschau-Minibild zum Link anzuzeigen.


Zum Verständnis: gibt man oben im Mitteilungsfenster einen Link ein, dann durchsucht Facebook automatisch diese Webseite nach einem Bild und schlägt es als Vorschaubild für den Link vor. Wird unten nicht die Option „Kein Miniaturbild“ markiert, übernimmt man diesen Bildvorschlag in seine Chronik – und damit auch volle Verantwortung für dieses Bild! Es gibt im Facebook-Dialog keinen erkennbaren Hinweis, der vor dieser Tatsache warnt.

Für einen gewerblichen Betreiber einer Facebook-Seite hat so eine Verlinkung jetzt wohl fatale Folgen. Er wurde abgemahnt, weil durch ein eingeblendetes Miniaturbild angeblich eine Urheberrechtsverletzung begangen wurde.

Dafür fallen Kosten in Höhe von 1.800 Euro an. Das Bild stammt soweit bekannt von einer freiberuflichen Fotografin, die Abmahnung wurde von einer Berliner Kanzlei durchgeführt.

Michael Nickles meint:

Man muss bei dieser Geschichte etwas sehr Kniffliges bedenken. Es ist wohl so, dass die Einbindung der Bildminiaturen von einer Facebook-Automatik stammen (die man aber abschalten kann!). Die „Vorschaubilder“ werden generell also von Facebook angeboten (durchgeschleust), verantwortlich im Fall von Urheberrechtsverletzungen ist aber nicht Facebook, sondern der Nutzer dieser Facebook-Funktion, die das Bild automatisch vorschlägt.

Facebook-Nutzer tappen so also wohl schnell in eine kostspielige Urheberrechtsfalle, ohne sich darüber im Klaren zu sein.

Ist es gerechtfertigt, für so einen Vorfall eine 1.800 Euro teure Abmahnung durchzuziehen? Nein. Sollen Miniatur-Bilder bei Links pauschal erlaubt sein? Nein. Auch letzteres ist keine Lösung. Es darf keinen Freibrief für Urheberrechtsverletzung geben.

Das Problem ist ganz einfach, dass es keine Definition von „Miniaturbild“ gibt. Ab wann hat ein „Bildchen“ einen optischen Wert? Fakt ist: Facebook empfiehlt die Einblendung von Miniaturbildern aus einem ganz simplen Grund: weil Webseiten, die nur aus Text bestehen, unattraktiv aussehen.

Es wird also bewusst und gerne mit „fremdem“ Bildmaterial illustriert, also mit „Fremdleistungen“ gearbeitet (und indirekt Geld verdient!). Konkret müsste jemand, der ein Bild einer anderen Quelle verwendet (auch wenn nur als Miniatur in einem Link!), also stets erst beim Rechteinhaber um Erlaubnis bitten. Das ist im Fall des Internet natürlich kaum umsetzbar – der Aufwand wäre geisteskrank.

Es muss also eine faire Regelung her. Die könnte vielleicht in diese Richtung gehen: Vorschaubilder in Links dürfen nur eine maximale Größe haben (beispielsweise 2cm x 2cm) und sie dürfen ausdrücklich nur im Rahmen von Links verwendet werden!

Noch direkt zum Vorfall: es handelt sich hier um einen gewerblichen Facebook-Teilnehmer. Die sind natürlich ein besonders gefundenes Fressen für Abmahner. Auch private Facebook-Nutzer sollten sich aber nicht in Sicherheit wiegen – es kann jeden treffen!

Was jetzt passieren sollte? Facebook sollte sich der Sache annehmen, den abgemahnten Seitenbetreiber juristisch vertreten und eine Klärung auf höchster Ebene anstreben. Bringen wird das freilich nichts, weil Deutschland halt ein Abmahnungsparadies ist und bleiben wird.
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pluck mit dem kranwagen Fetzen „Du verstehst nicht, oder willst es nicht verstehen. Wo ich ...“
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Habe ich keinen Apfelbaum und auch niemanden, der ihn mir gegeben hat, dann muss ich den Erwerb nachweisen. (Erspart mir jetzt bitte Korinthenkackereien, bis ins Kerngehäuse, ihr wisst was ich meine)

OK, das verstehe ich!

und Geld verdiene.

Da ist ja für mich der Knackpunkt: Es wird damit, also mit dem Foto, ja kein Geld verdient!

Schau zB auf Hitparade.ch. Dort kann man in jeden Titel hinein hören und trotzdem zahlen die keine GEMA-Gebühren. Im Supermarkt bekommst Du Probierhappen von Käse und Wurst, und so sehe ich so ein Bildchen ebenfalls, als Vorgeschmack auf das eigentliche Foto.

Nach deren Logik müssten ja alle Fotoapparate aus allen Museen verbannt werden, denn ich lasse die Fotos vergrößern und hänge mir dann schöne Bilderchen von Dali, Klimt und Co ins Haus. Oder beim Autorennen, wo ich die Werke von Mercedes und Co ablichte.

Wie ist das mit Google Bildersuche? Die ist voll von kleinen Bilderchen, aber da regt sich niemand auf. Und hätte ich ne Seite mit 3mio Besuchern am Tag, wärst Du sicherlich froh wenn ich da einen Link auf Deine Seite mit Deinen netten Fotos setze, denn bei 3mio bleibt bestimmt der ein oder andere Auftrag für Dich über. Oder nicht? Und würde ich da einen Textlink setzen, wärst glaube ich Du der erste der um einen bebilderten Link bittet. Da bin ich mir ganz sicher!

Wäre Microsoft dermaßen gegen Raubkopien vorgegangen, gäb es heute kein Windows 8. Ganz sicher nicht!

Kopier ich mir hier ein Foto von Dir und pack es auf meine Seite, und verdiene damit eventuell sogar noch Geld, dann ist das keine Frage, das gehört bestraft. Aber eine VORSCHAU auf ein Bild... Lächerlich! Würde man das auf das ganze Internet ausweiten und streng befolgen, dann wäre dass das Ende vom Internet. Das wäre das Ende der Fotobranche, es dürften keine Kameras mehr verkauft werden.

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