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Festplattenqualität - ewiges Ärgernis

Michael Nickles / 106 Antworten / Flachansicht Nickles

Die Diskussion um den Server-Ausfall (siehe Wiederherstellung" target="_blank" rel="nofollow">http://www.nickles.de/forum/kritik-an-nickles/2012/wiederherstellung-von-nickles-nach-festplatten-defekt-538928806.html">Wiederherstellung von Nickles nach Festplatten-Defekt) hat natürlich auch wieder mal die Wut über die Qualität heutiger Festplatten gewaltig aufkochen lassen.

Meine Nickles-Reports seit 1996 sind voll mit Berichten über Festplatten-Baureihen, die fatale Fehlkonstruktionen waren, verreckten, weil sie verrecken mussten. Ich erinnere beispielsweise an die Western Digital "Caviar"-Modelle die früher elend "abklackerten" und an die legendären IBM IDE-Platten die verreckten, weil sie verrecken mussten.

IBM kannte den Fehler, aber es was IBM scheißegal. Die Platten wurden knallhart weiter produziert und weiter verkauft. Schon immer existierte zwangsläufig die Frage, welchem Plattenhersteller am meisten vertrauen kann. Die böse Antwort keinem: mein "Schrank" ist voll mit verreckten Platten und es sind eigentlich quer durch die Bank alle inzwischen verschwundenen und noch existierenden Hersteller dabei.

Inzwischen hat sich die Frage "welcher Hersteller" sowieso weitgehend in Rauch aufgelöst, weil es seit den Aufkäufen im Vergangenen Jahr (Western Digital schnappte Hitachi, Seagate schnappte Samsung) eigentlich nur noch Western Digital und Seagate gibt. Bei meinem letztgebauten PC (mein aktueller Arbeitsrechner) habe ich 2008 wie immer nicht gespart und nur hochwertige, recht teure Komponenten verbaut.

Darunter zwei recht teure Seagate-"Server"-Platten, die für Dauerbetrieb beworben wurden. Vor ca drei Wochen habe ich die zweite "ST 3500320NS" begraben, ihre Zwillingsschwester hat ca 1 Jahr davor den Löffel  abgegeben. Fieserweise sind Platten heute zwar sehr fett, aktuell sehr teuer, aber qualitativ leider nicht besser geworden. Jede Platte kann jederzeit schlagartig verrecken - auch wenn sie erst ein paar "Tage" alt ist.

In diesem Zusammenhang glaube ich mich an eine kürzliche Studie zu erinnern, die feststellte, dass es um das Backup-Verhalten der Deutschen recht lausig aussieht. Die meisten vertrauen anscheinend der Festplatte ihres PCs vom Lebensmittelhändler. Und wenn die Fotos und Videos vom "Baby" in ein paar Jahren weg sind, dann wird halt dumm geguckt.

Schuld ist Microsoft.

Der Hersteller des weltweit mit Abstand am meistgenutzten Betriebssystem im Heimbereich, hat seine "Kunden" ganz einfach vergessen. Klar hat Windows seit geraumer Zeit irgendeinen Backup-Mechanismus drinnen, aber der ist ganz einfach scheiße (soll mit Windows 8 besser werden). Was ich seit zig Jahren fordere ist das hier:

1. Es muss Händlern verboten werden PCs zu verkaufen, in denen nur eine Festplatte verbaut ist. Beziehungsweise: es muss ihnen unmöglich gemacht werden.

2. Windows muss sich weigern zu starten, wenn in einem System nicht zwei Festplatten drinnen sind.

3. Windows muss wichtige Daten VOLLAUTOMATISCH erkennen und sie auf die zweite Festplatte spiegeln.

Wie so eine vollautomatische Erkennung geht? Ganz einfach. Ein Betriebssystem kann beispielsweise automatisch erkennen, ob eine Bilddatei einfach von einem Download stammt, oder ob ein Nutzer sie Stunden lang mit einem Malprogramm angefertigt hat. Ein Betriebssystem kann auch erkennen, dass eine "Office-Datei", an der zig Tage immer wieder gearbeitet wurde, vermutlich wichtig ist.

Klar geht so eine Automatik nicht 100prozentig zuverlässig, aber leider existiert bislang ja überhaupt kein Ansatz irgendeiner Automatik. Das ist verdammt schlecht.

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Aha. Jürgen jueki
Oder kauft zweimal. SoulMaster
winnigorny1 Olaf19 „Prinzipiell ja, wobei das im Umkehrschluss natürlich nicht...“
Optionen
wobei das im Umkehrschluss natürlich nicht bedeutet, dass man automatisch etwas Gutes bekommt, wenn man nur ordentlich Kohle in die Hand nimmt.

Richtig. - Auch wenn man viel Kohle in die Hand nimmt, so erspart das doch nicht eine sorgfältige Recherche (die ich natürlich vorher betrieben habe).

Diese Idiotie werde ich nie begreifen... das geht selbstverständlich nicht gegen dich, du hast dieses System ja genau so wenig erfunden wie ich und alle anderen.

Schon korrekt. Aber im Nachhinein betrachtet hat sich die Geldausgabe dennoch bezahlt gemacht. Das komplette sauteure System (nur Gehäuse und Innenleben) hat damals zwar locker 4000 € verschlungen.

Das Gute daran ist, dass dieses System nach fast 4 Jahren (!) performancetechnisch immer noch zu den Highendern zählt. Das einzige, was ich - zwangsweise - nachrüsten musste, war die GraKa, da mir meine alte GeForce GTX295 durchgeknallt ist.

Dieses Risiko hat man jedoch leider ziemlich regelmäßig, wenn man GeForce-Karten nutzt. Die Nachfolge hat jetzt eine GTX570 angetreten. - Die ist nur einen kleinen Tacken schneller als die alte, dafür aber deutlich leiser und im Idle-Modus verbrauchsfreundlicher und sie hat auch nur knapp über 200 € bei meinem Großhändler gekostet...

Was soll ich sagen, wenn ich bedenke, dass ich mir früher oft alle 1 bis 2 Jahre ein neues System um die 2500 € geleistet habe, dann hat sich die Investition doch durchaus gerechnet, oder?

Und natürlich ist dieses (Steuer)System einfach nur Scheiße, aber wir leben zwangsläufig darin, werden daran nicht viel ändern können und der Kluge nutzt dann die Schwächen des Systems (oder die Stärken - wie man's nimmt oder nehmen will). - Nicht umsonst zählt marxistische Wirtschaftstheorie zu den Pflichtfächern in jedem Ökonomiestudium und das Steuersystem ist eben auch im kapitalistischen System "gereift".
Gruss aus dem schoenen Hamburg, Winni
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