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News: Mark Shuttleworth verteidigt sich

Ubuntu Linux 12.10 mit integrierter Amazon-Werbung

Michael Nickles / 20 Antworten / Flachansicht Nickles

Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung der Linux Distribution Ubuntu 12.10, die am 18. Oktober rausgelassen wird, braut sich zunehmend Ärger zusammen. Denn: erstmals kriegen die Ubuntu-Nutzer "unfreiwillig" Werbung untergejubelt.

Konkret handelt es sich um Amazon-Werbung, die beim Arbeiten mit dem System über den Unity-Desktop eingeblendet wird. Und zwar dann, wenn eine globale Suche über die sogenannte "Home Linse" durchgeführt wird. Zu gesuchten Dateien und Software werden beispielsweise passende Bücher dazu angezeigt, die Amazon im Angebot hat.

Diese Werbungseinblendung sorgt in der Ubuntu-Fangemeinde für enorme Aufregung. Ubuntu-Chef Mark Shuttleworth hat sich jetzt in seinem Blog zur Sache geäußert. Und gleich im ersten Satz verteidigt er die "Amazon-Werbung" damit, dass deren Integration perfekt Sinn mache.

Schließlich diene die "Home Lines" bei Unity dazu alles überall zu suchen. Und dazu gehören halt auch Amazon-Angebote. Außerdem verweist er auf die weiteren "spezialisierten" Such-Linsen, bei denen Amazon-Ergebnisse nicht auftreten.

In Ubuntu 12.10 wird auf jeden Fall erstmals der erste (!) Schritt gegangen, Ergebnisse nicht nur lokal, sondern auch online zu suchen. Shuttleworth betont, dass die Amazon-Hinweise keine Werbung sind, sondern lediglich Fundergebnisse, wenn man keine nähere Suche mit einer der anderen Linsen durchgeführt hat. Wer "überall" sucht, der kriegt halt "alle" Ergebnisse.

Der Ubuntu-Chef teilt auch recht deutlich mit, dass Amazon nur der erste Schritt ist. Man habe sich für den Anfang lediglich deshalb für Amazon entschieden, weil die meisten Ubuntu-User angeblich auch Amazon-Nutzer seien.

Tipp: Immerhin gibt es eine Möglichkeit, die Anzeige von "Shopping-Ergebnissen" bei der Suche zu verbieten. Dazu ist in der Konsole dieses Kommando fällig:

sudo apt-get remove unity-lens-shopping

Michael Nickles meint:

Mark Shuttleworth betont in seinem Blog dass es sich bei dem Amazon-Zeugs nicht um Werbung handelt. In 12.10 Unity Updates wurde allerdings das hier berichtet:

For some of this content, if a user clicks the item and purchases it, it will generate affiliate revenue that we can invest back into the project (in a similar way to how we generate revenue from the Firefox search bar). We have found affiliate revenue to be a good method of helping us to continue to invest in maturing and growing Ubuntu.

Hier steht, dass die Ubuntu-Macher aufgrund eines Affiliate-Deals mit Amazon an den Einnahmen beteiligt werden, wenn über eingeblendete Amazon-Links Verkäufe stattfinden. Diese Einnahmen sollen dem Wachstum von Ubuntu dienen.

Und jetzt? Die "Generation kostenlos" hat jetzt natürlich wieder einen Grund mehr zum Plärren. Oder plärrt wer anders? Die "Alternativen", die Linux lieben, weil sie Microsoft-Kommerz oder einfach nur Microsoft hassen?

Linux "war" lange genug komplett kostenlos - aber das hat die Masse nicht gejuckt. Die will Windows und basta. Man kann es den Ubuntu-Leuten nicht für krumm nehmen, dass sie experimentieren, wie sich vielleicht ein bisschen Kohle zur Finanzierung reinholen lässt.

Das sollte Mark Shuttleworth allerdings klar kommunizieren - es ist Quatsch zu behaupten, dass die "Amazon-Werbung" keine Werbung sei. Bringen wird sie nichts. Die Ubuntu-Nutzer werden sich aufregen, ärgern und die Amazon-Werbung ausschalten.

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schoppes Michael Nickles „Ubuntu Linux 12.10 mit integrierter Amazon-Werbung“
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Nachtrag:
In der zweiten Beta-Version, die vor einigen Tagen erschienen ist, gibt es einen Ein- und Ausschalter für die Shopping Lens:

http://www.jonobacon.org/2012/09/27/online-dash-search-update/

MfG
"Früher war alles besser. Sogar die Zukunft." (Karl Valentin)
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