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News: Europaweit nur Platz 19

Deutsche Frauen sollen nur geringe Computerkenntnisse haben

Michael Nickles / 88 Antworten / Flachansicht Nickles

Der Bikom hat untersuchen lassen, wie es bei Frauen um Computerkenntnisse steht. Das Ergebnis für Deutschland ist erschreckend. Nur knapp jede zweite Frau (49 Prozent) verfügt über mittlere bis gute Computerkenntnisse.

Im europaweiten Vergleich landet die Bundesrepublik damit gerade mal auf Platz 19 von 29. Frauen in Island liegen mit 74 Prozent an der Spitze. Überraschend: besonders schlimm soll es bei den jüngeren Frauen zwischen 16 und 24 Jahren sein.

Die haben zwar zu drei Viertel (78 Prozent) mittlere bis gute Computerkenntnisse, im Ländervergleich reicht das aber nur für Rang 21. Auf den ersten drei Plätzen liegen Luxemburg (97 Prozent), Dänemark und Österreich.

Und ganz böse wird es dann bei der "Internetkompetenz". Hier haben nur 35 Prozent der deutschen Frauen gute bis mittlere Kenntnisse. Gemeint ist damit laut Bitkom eine eher triviale Internetnutzung. Beispielsweise eine Suche mit einer Suchmaschine durchführen oder eine Email mit Anhang verschicken.

Bei den jüngeren Frauen haben hier immerhin 78 Prozent Durchblick. Im europaweiten Vergleich reicht das aber wiederum nur für Platz 20. Beim Spitzenreiter Dänemark sind es 98 Prozent.

Als Konsequenz der Studie fordert der Bitkom, dass Informatik bereits in der Sekundarstufe I als Pflichtfach eingeführt wird. Und: hilfreich sollen dabei auch separate Unterrichtsangebote für Mädchen sein (damit die von den Jungs in diesem Fach nicht dominiert werden).

Grundlage für den Bericht war eine Auswertung von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Dabei wurden in 27 EU-Staaten Einwohner zwischen 16 und 74 Jahren befragt.

Michael Nickles meint:

Sind unsere Frauen zu dumm, oder war die Umfrage zu dämlich? Was wurde eigentlich genau gefragt, um die "Kenntnisse" beurteilen zu können? Die Bitkom beschreibt das in ihrem Bericht nur so:

Grundlage für die Rangliste ist eine Befragung, bei der unter anderem angegeben wurde, ob man Dateien kopieren, einen Drucker anschließen oder ein Programm erstellen kann.

Dass man Dateien kopieren können sollte (auch wenn man sie danach nicht wieder findet), ist ja klar. Einen Drucker anschließen - das kann selbst einen PC-Experten im ungünstigen Fall zur Verzweiflung bringen. "Ein Programm erstellen" - diesen Punkt verstehe ich nicht.

Soll damit vielleicht "programmieren" gemeint sein? Was immer. Ich glaube nicht, dass deutsche Frauen bezüglich Computer zu dumm sind. Und dass nur 35 Prozent in der Lage sind mit Google was zu suchen, glaub ich auch nicht. Die komplette Studie ist schlichtweg ein Zufallsergebnis.

In einem Punkt stimme ich dem Bitkom uneingeschränkt zu: dass Informatik bereits in der Sekundarstufe I als Pflichtfach eingeführt werden sollte. Natürlich kann man niemanden dazu zwingen, sich für Computer zu begeistern. Aber diese Technik beherrscht unser Leben inzwischen zu sehr, als dass man sie ignorieren kann.

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Oh Oh Oh! Olaf hilf! mawe2
mawe2 Olaf19 „Das hat Mike bestimmt extra so geschrieben - um mich zu...“
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Aber im ernst: so wie Musikunterricht zum Teil abläuft, wäre es fast besser, er fände gar nicht statt.

Naja: Nur, weil es Lehrer gibt, die das schlecht rüberbringen, ist doch das Thema an sich nicht gleich völlig obsolet!

Ich finde, dass Musik und Kunst zwei besonders wichtige Fächer für die allg. Persönlichkeitsentwicklung sind. Auch (und insbesondere), wenn der Schüler nicht Musiker oder Künstler werden will sondern einfach nur Mensch.

Wenn es da also Mängel gibt (die gibt es sicherlich - wo gibt es die nicht), dann gehören die Mängel beseitigt und nicht die Thematik an sich.

Letztlich tendieren all diese Überlegungen genau in die Richtung, die ich gemeint hatte - Schulfach X wird gegen Schulfach Y ausgespielt, weil einfach nicht genug Zeit da ist für alles.

Das war aber letztendlich schon immer so. Die Fächer haben immer konkurriert und jeder Lehrer hat "sein" Fach (zu Recht) als das Wichtigste angesehen.

Selbst ich als ausgewiesener Religionshasser fände es problematisch, Religion als Schulfach einfach mal eben abzuschaffen. Die Religionen haben, ob man sie nun mag oder nicht, die Kulturgeschichte der Menschheit immer mitbegleitet. So etwas kann man in der Schule nicht totschweigen. Statt dort zweimal die Woche eine Bibelstunde abzuhalten, sollte lieber "vergleichende Religionswissenschaft" vermittelt werden: wo liegen die Knackpunkte im Christentum, wo im Islam, Judentum, Buddhismus etc.?

Hier stimme ich Dir voll und ganz zu.

Für mich ist Musik die Ersatzreligion schlechthin... mir würde das Herz bluten, gäbe es Schulen ohne Musikunterricht.

Eben!

Ganz ehrlich: ich weiß die Lösung nicht, bin aber auch kein Schulpädagoge. Zur Allgemeinbildung gehört Musik auf jeden Fall.

Sehe ich genau so.

Ich habe in ienem anderen Thread schon mal die Idee geäußert, dass der Begriff der "Allgemeinbildung" im Hinblick auf "allgemein bildende Schulen" völlig neu definiert werden müsste. Ja, hier müssen Themen "rausgeschmissen" werden und andere Themen vielleicht stärker betont werden.

Alles, was in Richtung Berufstätigkeit geht, müsste an der berufsbildenden Schule behandelt werden. Dazu zähle ich dann auch die informationstechnische Grundbildung (meinetwegen auch in bestimmten Berufen die Informatik). An der allgemein bildenden Schule muss das nicht unbedingt sein. (Und dass es für die Entwicklung der Denkfähigkeit bei jüngeren Schülern schlecht ist, haben wir ja in dem Spitzer-Thread ausführlich diskutiert.)

Ich sehe nichts Schlimmes dran, wenn ein Schüler erst mit 14 oder 16 an die EDV rangelassen wird. Dann aber sollte er auch eine ordentliche Ausbildung in dieser Thematik erhalten.

Gruß, mawe2
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